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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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einem rosa Wolkensofa sitzen Petrus, Samson und ein weiterer Mann, der uns den Rücken zuwendet. Ungeachtet ihres hohen Alters benehmen sich die drei wie zwei junge Hühner und kringeln sich vor Lachen. Petrus hält sich schon den Bauch und angesichts dieser Tatsache wundert es mich kein bisschen, als er einen Moment später einfach vom Sofa fällt. Aber noch nicht einmal jetzt hört er mit seinem wahnsinnigen Gelächter auf. Bernd räuspert sich lautstark, um den Kichererbsen bewusst zu machen, dass sie nicht länger allein im Raum sind. Wie kleine Jungs, die soeben bei einem Streich ertappt wurden, schauen die beiden auf. Als Petrus mich erkennt, wird er vor Schreck kreidebleich und seine Kinnlade klappt herunter, was seiner eigentlich beeindruckenden Erscheinung nicht gerade zuträglich ist. Hektisch steht er auf und ich habe das Gefühl, dass er versucht, den anderen Mann, hinter seiner Gestalt zu verstecken. Samson dagegen schaut mich an, als wäre ich ein ekliges Insekt. Während ich nähertrete, um wenigstens Petrus freundlich zu begrüßen, entzieht sich der unbekannte Mann mit einem Sprung hinter das Sofa meinem Blick. Was ist denn hier los? Fragend schaue ich zu Petrus, dem die ganze Situation mehr als unangenehm zu sein scheint.
    »Ah, meine liebe Monique. Sie sind früh dran«, versucht er meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    »Petrus, wer versteckt sich hinter dem Sofa?«, erkundige ich mich, da ich das Gefühl habe, das hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu geht.
    »Äh, was? Da ist doch niemand«, versucht mich Samson abzulenken, was meinen Verdacht aber nur erhärtet.
    Blitzschnell laufe ich um das Sofa herum und sehe zu meinem Entsetzen den Teufel vor mir auf dem Boden kauern. Zwar trägt er diesmal nicht den dunklen Anzug, aber ich bin mir sicher, dass es derselbe Mann ist, der mich im Treppenhaus angesprochen hat. »Sie?«, quietsche ich entsetzt und bringe einigen Abstand zwischen uns. »Petrus, Bernd! Schnell, der Teufel ist hier!«, schreie ich und fuchtele aufgeregt mit den Armen. Zu meiner Überraschung rührt sich aber keiner der Beteiligten. Stattdessen starren sie mich mit einem Gesichtsausdruck an, den ich nicht deuten kann. »Hallo? Was ist denn mit euch? Hat er euch verhext?«
    »Öhm, Monique, das ist nicht der Teufel ...«, fängt Bernd an.
    »Was? Natürlich ist er das! Bernd, das ist der Mann, der mich verfolgt hat und der nach Barbecue riecht! Petrus, tun Sie etwas!«
    »Habt ihr etwas schon wieder ohne mich gegrillt?«, beschwert sich Samson und schaut Petrus wütend an.
    Ich verstehe nur noch Bahnhof.
    »Meine liebe Monique, darf ich Ihnen den von uns sehr geschätzten Jakobus vorstellen?«, ergreift nun Petrus das Wort. »Sie sind sich ja schon begegnet.«
    Irritiert schaue ich ihn an. »Jakobus? Ich dachte, das wäre der Teufel?«
    »Nun, wir haben da vielleicht ein wenig geflunkert, um Sie etwas ... ähm, sagen wir einmal anzuspornen.«
    »Aber was ist denn mit Armani und dem Grillgeruch?«, stammele ich.
    »Monique, meine Liebe, das ist jetzt nicht so, wie Sie vielleicht denken«, stammelt Petrus, wird von dem Blick, den ich ihm zuwerfe, aber ganz schnell zum Schweigen gebracht. Sogar der großmäulige Samson weicht sicherheitshalber einen Schritt hinter das Sofa zurück. »Bernd, wusstest du etwa davon?«, schnauze ich den kleinen Rossignolino an.
    »Wer? Ich? Äh ... also nicht direkt. Äh ... gewissermaßen ... vielleicht, aber ...«
    »Na, das ist ja prima! Huuuuh ... Monique, wir sind sooo gute Freunde«, äffe ich ihn nach. »Und Sie? Ist das vielleicht das Verhalten, das man von Heiligen erwartet? Ich dachte, Sie dürfen nicht lügen? Seit einer Woche sitze ich in diesem beschissen hässlichen Körper fest und ihr habt nichts anders zu tun, als hier oben auf eurer Wolke zu hocken, mich auszulachen und mich in eine Heidenangst zu versetzen, indem ihr mir irgendwelche Geschichten über den Teufel erzählt!« Vor lauter Wut vergesse ich sogar, die beiden zu siezen. Ungeachtet ihres Benehmens sind sie ja immer noch zwei echte Heilige. »Schämen solltet ihr euch. Wenn der liebe Gott euch für dieses Fehlverhalten nicht ordentlich die Leviten lesen wird, weiß ich auch nicht. Als Heilige sollt ihr bestimmt mit gutem Beispiel vorangehen. Aber von besonderer Nächstenliebe zeugt euer Verhalten nicht gerade! Saint Pierre, ich bin wirklich schwer enttäuscht von Ihnen.«
    Nach der langen Strafpredigt ist mein Zorn schon deutlich abgeklungen und erschöpft lasse ich

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