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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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„im Grunde ist ein Studium doch nur eine Art Pflichtübung, mit der man Arbeitgebern signalisiert ‚Hey, schaut, ich bin bereit, mich ja h relang einer völlig sinnfreien Tätigkeit hinzugeben ohne zu murren‘. Wie sich herausstellt, bin ich dazu nicht bereit.“
    „Macht das, was Sie jetzt tun, denn Sinn?“
    „Ich war ja gerade dabei, es zu erklären, du Aas“, lächelte sie fröhlich. Sie war offenbar entschlossen, das Du durchz u setzen , und Fabian kam es einfach zu blöd vor, Sie ständig an ‚Herr Zonk‘ zu erinnern.
    „Kalokagathia war das Ziel der alten Griechen, und es ist auch mein ultimatives Ziel. Ich will absolut schön sein und a b solut gut. Klingt das nach Verschwendung des Lebens? Für mich klingt das eher nach dem sinnvollsten Leben, das man überhaupt führen kann.“
    Fabian konnte sich nicht zurückhalten.
    „Meine Liebe, das mit der Schönheit können Sie vielleicht meistern, aber dass Sie ein besonders guter Mensch sind, werden Sie doch nicht ernsthaft behaupten? Ich meine, vor zwei Tagen haben Sie noch versucht , mich...“
    Agatha lachte. „...zu vergewaltigen? Na komm, das ist doch nicht dein Ernst!“
    „Vergewaltigen habe ich nicht gesagt“, schmollte Fabian, „aber dann ist da auch die Art, wie Sie mit Menschen spr e chen, speziell mit anderen Frauen...“
    „Ich will ihnen nur helfen. Sie verbessern. Sie glücklicher machen.“
    Fabian wurde klar, dass diese Diskussion zu gar nichts führte, und erinnerte sich daran, warum er hier war.
    „Wir treten im Moment ziemlich auf der Stelle“, gab er zu. „Sie kannten Mike doch ganz gut. Hatte er irgendwelche Freunde, die Ihnen verdächtig erschienen? Jetzt mal im Ko n text von sexuell beeinflussten Ritualmorden?“
    „Naja“, sagte sie und dachte nach. „Da war natürlich di e ser Typ mit dem langen schwarzen Ledermantel, der Sonne n brille und dem schwarzen Bart, der die ganze Zeit lateinische Beschwörungsformeln rezitiert hat.“
    „Was?“
    Agatha lachte wieder, quietschte vor Vergnügen.
    „Das war jetzt aber gut, oder? Komm schon, Fabian!“
    Fabian grinste. Aber er hatte nicht vergessen, dass sie seiner Frage ausgewichen war.
    „Gibt es da wirklich jemanden?“
    Auf einmal war sie still.
    Agatha Kohler legte ihr Magazin weg. Sie blickte zur D e cke, dann zu allen Seiten, als suchte sie etwas. Dann stand sie auf und ging auf Fabian zu. Der war sofort alarmiert, blieb aber ruhig. Die Stimmungsschwankungen dieser Frau waren für ihn schwer zu verdauen. Aber sie tat nichts weiter, als sich vor ihm in den Schneidersitz zu begeben und eine Hand auf sein rechtes Knie zu legen.
    „Fabian“, flüsterte sie, „ was, wenn ich dir sage, dass ich Angst habe?“
    „Wovor?“ fragte Fabian und flüsterte selber, ohne zu wi s sen wieso.
    „Na hör mal. In diesem Haus gibt es einen Mörder. Hättest du da keine Angst?“
    „Sie könnten das Haus verlassen.“
    „Ja. Ich denke, das werde ich auch. Deine Kollegen haben nicht viel mitgenommen, wie du siehst . Die waren erst ganz vergrätzt, weil ich Ihnen keine Gemälde oder Skulpturen von mir zeigen konnte. Im Prinzip kann ich mein Atelier auch zu Hause haben. Ich wollte es nur in so einem Künstlerhaus h a ben, um damit zu demonstrieren, dass es Kunst ist und nicht nur ein Boudoir.“
    „Sie dürfen vermutlich Ihre Wohnung nicht zu gewerbl i chen Zwecken nutzen“, nasew usst e Fabian und war gleich peinlich berührt, einmal von seinen Worten und dann auch von ihrer Hand, die zwei Millimeter mehr nach oben wanderte.
    „Ja, das stimmt“, lächelte Agatha. „Vielleicht sollte ich di e se Phase sowieso hinter mir lassen. Ich denke, diese Periode meines Schaffens ist vollendet.“
    „Naja, wenn das so ist, und Sie Angst haben, sich hier aufzuhalten, dann...“
    „Nein, das meinte ich nicht. Ich könnte mich nicht verst e cken, wenn ich Recht habe.“
    Fabian runzelte die Stirn.
    „Recht habe, womit?“
    Agatha biss sich auf die perfekten Lippen und ließ Fab i ans Knie los. Sie stand wieder auf und ging im Zimmer umher, schließlich setzte sie sich ans Kopfende des Bettes, den R ü cken zu ihm gedreht.
    „Ich will niemanden in Schwierigkeiten bringen“, sagte sie leise. „Ich weiß, manchmal bin ich eine fürchterliche Zicke und all das, aber das ist nur eine Seite von mir. Ich wünschte, ich könnte Ihnen die andere zeigen.“
    Fabian konnte nicht anders, er musste anzüglich grinsen. Er war froh, dass sie ihn nicht sehen konnte. Das konnte sie jedoch, über den

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