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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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gern bedienen.“
    „Ich dachte, du bist gerne oben?“
    „Natürlich, aber ich wiege ein bisschen was mehr, und das kann schon auf die Gelenke gehen.“
    „Verstehe. Wie wär’s mit Löffelstellung? Das kann ich stundenlang.“
    „Ist gebongt“, sagte Lisa und gab Fabian einen Kuss auf die Wange, dann wandte sie sich wieder Mustafa zu. „Wo w a ren Sie in der vorvergangenen Nacht?“
    Mustafa war total verwirrt, allerdings waren auch seine Abwehrschilde unten.
    „ Ich weiß nicht, was das hier soll, aber ich habe das Recht, die Aussage zu verweigern.“
    „Also, das ist unfair“, maulte Lisa, „wir lassen Sie doch auch an unserem Leben teilhaben.“
    „Wenn Sie jetzt auspacken, lassen wir Sie vielleicht sogar zusehen“, schlug Fabian vor.
    Mustafa lachte. Er wollte etwas sagen, aber dann nahm er nur einen Schluck Wasser.
    „Sie haben keinen umgebracht, das wissen wir“, sagte L i sa. „Aber Sie haben keine Alibis für auch nur einen der Morde, und auch wenn wir davon ausgehen, dass Mike Warburg für die ersten beiden verantwortlich ist, so bleibt da noch seine eigene Himmelfahrt. Tut mir leid, der christliche Ausdruck.“
    „Kein Problem, ich bin tolerant gegenüber anderen Relig i onen.“
    „Aber nicht gegenüber anderen sexuellen Neigungen, nicht wahr?“
    „Meine Güte, Zonk, hören Sie doch endlich damit auf. Sie haben keine Ahnung.“
    „Haben Sie denn Ahnung? Von Männersex, meine ich?“
    Mustafa lächelte nicht mehr.
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen. Wer erzählt so was?“
    Fabian und Lisa sahen sich an. Manchmal waren sie selbst überrascht, wie gut ihre gemeinsame Technik funktionierte: Rumblödeln, die Verteidigung schwächen, dann unschuldig Andeutungen machen – und schon gab es eine Dividende.
    „Naja“, murmelte Lisa, „wie man halt so hört... von...“
    „Von wem? Von Tim?“ Mustafa starrte sie an, mit einem Blick wie ein Reh im Autoscheinwerfer.
    Uuuppsss ... dachten zwei Kommissare gleichzeitig.
    In Fabians Gesicht bewegte sich kein Muskel, als er sagte: „Tim sieht die Sache offenbar recht locker.“
    „Jetzt rücken Sie schon raus“, sagte Lisa, „dann haben Sie es hinter sich.“
    Mustafa legte sein Gesicht in die Hände und kauerte sich über dem Tisch zusammen.
    „ Man muss immer so vorsichtig sein“, flüsterte er, „stä n dig diese Schutzschilde aufbauen. Kennen Sie das, wenn man ein furchtbares Geheimnis kennt, das man niemandem erzä h len kann, nicht einmal den besten Freunden oder der eigenen Mutter?“
    Lisa und Fabian stellten das Geplänkel augenblicklich ein und hörten zu.
    „ Manchmal denke ich, es sind immer diejenigen, die am lautesten brüllen, was für Schweine Schwule sind, die selber auf Männer stehen. Sie müssen das tun, damit bloß keiner Verdacht schöpft. Das habt ihr in eurer Kirche auch, diese ganzen schwulen Päderasten. In Amerika sind es immer die strenggläubigen Anti-Gay-Schreihälse, die dann mit irgendwe l chen Strichern erwischt werden. Und bei uns Moslems, naja. Wir reden uns am liebsten ein, so was gäbe es bei uns gar nicht, das sind nur Auswüchse westlicher Dekadenz und so. Dabei bin ich selber schon von mehr eren Männern aus dem Freundeskreis angetatscht worden . Und manchmal dieser Blick, diese Sehnsucht nach Verständnis, nach Liebe. Und nach Sex, der einen nicht langweilt. Man kann sich bei den Frauen dann darauf berufen, dass man eben religiös ist und bis zur Hochzeit warten will, aber irgendwie heiratet man nie, oder zögert es so lange heraus wie man kann, was bei uns in etwa bis zum 25. Geburtstag bedeutet. Meiner ist bald.“
    Er nahm einen Schluck Wasser.
    „Ich war in Tims Atelier in der Nacht. Müssen Sie im Detail wissen, was wir gemacht haben, oder hat er es schon erzählt?“
    „Er hat uns überhaupt nichts über Sie gesagt, Mustafa“, sagte Fabian. „Es tut mir leid, aber wir haben Morde aufzukl ä ren.“
    Mustafa lächelte still.
    „Das hätte ich wissen müssen. Natürlich hat er nichts g e sagt. Ich meine, wir sind kein Liebespaar oder so, aber...“
    „ Ja?“ ermutigte ihn Lisa.
    „Er war mein erster“, sagte er und wurde knallrot, „und er hat es mir unheimlich besorgt. Ich liebe ihn. Sagen Sie ihm das nicht, das würde ihm nicht gefallen. Dann haut er ab, gara n tiert, das ist ihm dann zu ernst.“
    Das kam Lisa mehr als bekannt vor. Fabian grinste schief, das machte ihn gerade sehr unattraktiv.
    Nach etwa zehn Sekunden Stille meinte er: „Vielleicht ist er einfach nicht so gut

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