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Schöne Scheine

Schöne Scheine

Titel: Schöne Scheine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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strahlenden Licht rund um den Blupper näherte und einen sah, der vor der Tür zur Freiheit Stellung bezogen hatte.
    Eulrich lag auf einer Matratze und schnarchte mit dem Pinsel in der Hand. Feucht beneidete ihn.
    Hubert und Igor arbeiteten an dem Gewirr aus Glas, von dem Feucht hätte schwören können, dass es jedes Mal, wenn er hier herunterkam, größer aussah.
    »Gibt es ein Problem?«
    »Ein Problem? Keins. Gar keins. Nicht das geringste!«, sagte Hubert. »Alles in Ordnung! Ob es ein Problem gibt? Wie kommst du darauf, dass es ein Problem geben könnte? Was hat dich auf diese völlig abwegige Idee gebracht?«
    Feucht gähnte. »Habt ihr Kaffee da? Oder Tee?«
    »Für dich, Herr Lipwig«, sagte Igor, »werde ich Fplot machen.«
    »Splot?  Echten  Splot?«
    »In der Tat, Herr«, sagte Igor stolz.
    »Aber den kann man hier doch gar nicht kaufen.«
    »Deffen bin ich mir bewufft, Herr. Auferdem ift er inpfwifen faft überall im alten Land verboten«, sagte Igor, während er in einem Sack kramte.
    »Verboten? Splot wurde verboten? Aber es ist doch nur ein Kräutergetränk! Meine Oma hat ihn immer gemacht.«
    »In der Tat, ef war ein fehr tradipfionellef Getränk«, pflichtete Igor ihm bei. »Davon bekommt man Haare auf der Bruft.«
    »Ja, darüber hat sich auch meine Oma ständig beklagt.«
    »Ist es ein alkoholisches Getränk?«, fragte Hubert nervös.
    »Im Gegenteil«, sagte Feucht. »Meine Oma hat Alkohol niemals angerührt.« Nach kurzer Überlegung fügte er hinzu: »Außer in Form von Aftershave. Splot wird aus Baumrinde gewonnen.«
    »Aha? Na, das klingt ja nett«, sagte Hubert.
    Igor zog sich in den Dschungel seiner Werkstatt zurück, und das Klirren von Glas war zu hören. Feucht setzte sich auf die mit Sachen übersäte Werkbank.
    »Wie läuft es so in deiner Welt, Hubert?«, fragte er. »Fließt das Wasser immer noch fröhlich herum?«
    »Ja, bestens! Alles in Ordnung. Nicht das geringste Problem!«
    Huberts Gesicht wurde ausdruckslos, dann zog er sein Notizbuch hervor, warf einen Blick auf eine Seite und steckte es wieder ein. »Wie geht es dir?«
    »Mir? Oh, großartig. Nur dass sich im Keller der Bank zehn Tonnen Gold befinden sollten, was aber leider nicht der Fall ist.«
    Es klang, als wäre in Igors Richtung etwas Gläsernes zerbrochen, und Hubert starrte Feucht mit entsetzter Miene an.
    »Ha? Hahahaha?«, sagte er. »Ha ha ha ha a HAHAHA! HA HA HA!!! HA HA...«
    Es war nur eine verwischte Bewegung zu sehen, als Igor zum Tisch zurücksprang und Hubert packte. »Entpfuldigung, Herr Lipwig«, sagte er über die Schulter, »daf könnte noch ftundenlang fo weitergehen ...«
    Er schlug Hubert zweimal ins Gesicht und zog ein Fläschchen aus einer Tasche.
    »Herr Hubert? Wie viele Finger halte ich gerade hoch?«
    Hubert versuchte den Blick zu fokussieren. »Dreizehn?«, sagte er mit zitternder Stimme.
    Igor entspannte sich und steckte das Fläschchen wieder ein. »Gerade noch rechtpfeitig. Gut gemacht, Herr!«
    »Es tut mir leid ...«, begann Hubert.
    »Mach dir deswegen keine Sorgen. Ich glaube, mir geht es ganz ähnlich«, sagte Feucht.
    »Also ... dieses Gold ... hast du eine Idee, wer es genommen haben könnte?«
    »Nein, aber es muss jemand aus der Bank gewesen sein«, sagte Feucht. »Und nun wird die Wache es mir anhängen, befürchte ich.«
    »Heißt das, du wirst die Bank nicht mehr leiten?«, fragte Hubert.
    »Ich bezweifle, dass man mir erlauben wird, das von meiner Gefängniszelle aus zu tun.«
    »Ach du liebe Güte«, sagte Hubert und sah Igor an. »Ähm ... was würde geschehen, wenn es zurückgebracht würde?«
    Igor hustete ungewöhnlich laut.
    »Das halte ich für sehr unwahrscheinlich«, sagte Feucht.
    »Ja, aber Igor hat mir erzählt, als letztes Jahr das Postamt abgebrannt ist, haben die Götter höchstpersönlich dir das Geld gegeben, um es wiederaufzubauen!«
    »Ah-hä-hä-hemm«, sagte Igor.
    »Ich glaube kaum, dass so etwas ein zweites Mal geschehen wird«, sagte Feucht. »Und ich glaube auch nicht, dass es so etwas wie einen Gott des Bankwesens gibt.«
    »Einer könnte diese Aufgabe übernehmen, um mehr Publicity zu bekommen«, sagte Hubert. »Es könnte ein Gebet wert sein.«
    »Äh-hä-hä-hemm!«, sagte Igor noch lauter.
    Feuchts Blick ging zwischen den beiden hin und her. Also gut, dachte er sich, hier geht etwas vor sich, und man will mir nicht sagen, was es ist.
    Sollte er wirklich zu den Göttern beten, damit sie ihm einen großen Haufen Gold schickten? Hatte es so etwas

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