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Schöne Scheine

Schöne Scheine

Titel: Schöne Scheine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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vorftellen kannft, Herr«, sagte Igor glücklich.
     
    »Ich hatte an so etwas wie Rasieren und Haare schneiden gedacht. Das kannst du doch, oder?«
     
    Igor bedachte Feucht mit einem geplagten Blick. »Ef ift wahr, daff Chirurgen theoretiff Mandeloperationen durchführen können ...«
     
    »Nein, nicht seine Kehle anrühren, bitte!«
     
    »Daff heifft, ja, ich kann ihm die Haare fneiden, Herr«, sagte Igor seufzend.
     
    »Ich hatte eine Mandeloperation, als ich zehn war«, sagte Eulrich.
     
    »Möchteft du noch eine?«, sagte Igor voller Hoffnung.
     
    »Dieses wunderbare Licht!«, rief Eulrich, ohne auf das Angebot einzugehen. »Es ist wie am Tag!«
     
    »Toll, nicht wahr?«, sagte Feucht. »Jetzt gönn dir etwas Schlaf, Eulrich. Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Morgen Früh wirst du die erste richtige Ein-Dollar-Banknote entwerfen, verstanden?«
     
    Eulrich nickte, aber in Gedanken war er längst woanders.
     
    »Du hilfst mir doch dabei, nicht wahr?«, sagte Feucht. »Eine Banknote, die so gut ist, dass niemand sonst sie nachmachen könnte. Ich habe dir meine Versuche gezeigt, ja? Natürlich weiß ich, dass du es viel besser kannst.«
     
    Er sah den kleinen Mann nervös an. Er war nicht wahnsinnig, da war sich Feucht ziemlich sicher, aber es bestand kein Zweifel, dass sich die Welt für ihn größtenteils ganz woanders abspielte.
     
    Eulrich hielt inne, während er seine Kiste auspackte. »Ähm ... ich kann mir nichts ausdenken«, sagte er.
     
    »Wie meinst du das?«, fragte Feucht.
     
    »Ich weiß nicht, wie man sich etwas ausdenkt«, sagte Eulrich und starrte einen Pinsel an, als würde er darauf warten, dass er eine Melodie pfiff.
     
    »Aber du bist ein Fälscher! Deine Briefmarken sehen besser aus als unsere!«
     
    »Äh, ja. Aber ich habe nicht deine ... Ich wüsste nicht, womit ich anfangen sollte ... ich meine, ich brauche etwas als Vorlage ... ich meine, wenn ich etwas habe, kann ich ...«
     
    Es muss etwa vier Uhr sein, dachte Feucht. Vier Uhr! Ich hasse es, wenn es am Tag zweimal vier Uhr ist...
     
    Er schnappte sich ein Stück Papier aus Eulrichs Kiste und zog einen Schreibstift hervor. »Also«, sagte er, »du fängst so an ...«
     
    Wie denn?
     
    »Pracht«, sagte er dann, »Pracht und Stabilität, wie die Fassade der Bank. Viele kunstvolle Schnörkel, die schwer zu kopieren sind. Ein ... Panorama, eine Stadtansicht... Ja, Ankh-Morpork! Es geht nur um die Stadt! Dazu Vetinaris Kopf, weil man das einfach erwartet, und eine große Eins, damit die Botschaft verstanden wird. Ach ja, das Wappen, das brauchen wir unbedingt. Und hier unten« - der Stift kritzelte schnell - »Platz für die Unterschrift des Bankdirektors, entschuldige, ich meine natürlich seinen Pfotenabdruck. Auf der Rückseite ... nun ja, jetzt geht es um die Details, Eulrich. Irgendein Gott würde sicherlich Eindruck machen. Einer der fröhlicheren. Wie hieß noch gleich dieser Gott mit dem Dreizack? Auf jeden Fall so einer wie er. In ganz feinen Strichen, Eulrich, so wollen wir es haben. Ach ja, und ein Schiff. Ich mag Schiffe. Schreib auch auf die Rückseite, dass das Ganze einen Dollar wert ist. Ahm ... ach ja, ein bisschen mystisches Zeug kann auch nicht schaden. Die Leute glauben schließlich an alles, wenn es nur alt und geheimnisvoll genug klingt. >Strahlet nicht ein Cent für die Witwe heller denn die unbesiegte Sonne     
    »Was soll das bedeuten?«
     
    »Ich habe nicht den leisesten Schimmer«, sagte Feucht. »Ich habe es mir gerade ausgedacht.« Er zeichnete noch eine Weile weiter, bis er Eulrich den Zettel zuschob. »Etwas in dieser Art«, sagte er. »Probier es einfach. Glaubst du, dass du daraus was machen kannst?«
     
    »Ich werde es versuchen«, versprach Eulrich.
     
    »Gut. Ich schaue mor... später noch einmal vorbei. Igor wird sich so lange um dich kümmern.«
     
    Eulrich starrte bereits ins Nichts. Feucht zog Igor beiseite.
     
    »Nur Rasieren und Haare schneiden, ja?«
     
    »Wie du wünft, Herr. Gehe ich recht in der Annahme, daff diefer Herr nicht mit der Wache aneinandergeraten möchte?«
     
    »Richtig.«
     
    »Kein Problem, Herr. Könnte ich eine Namenfänderung vorpflagen?«
     
    »Gute Idee. Hast du eine?«
     
    »Ich mag den Namen Klemme, Herr. Und alf Vorname kommt mir fpontan Ekforbit in den Finn.«
     
    »Wirklich? Woher ist dieser Geistesblitz plötzlich gekommen? Nein, sag es mir nicht. Exorbit Klemme ...« Feucht zögerte, aber wozu sollte er sich in dieser späten

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