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Schöne Zeit der jungen Liebe

Schöne Zeit der jungen Liebe

Titel: Schöne Zeit der jungen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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gelungen war.
    Der Kellner brachte das Erdbeereis - die kleinen Silberschälchen waren mit winzigen Wasserperlen betaut und standen auf kleinen Spitzendeckchen. Daneben lag ein silberner Löffel. Trotz ihres Mitleids für Gaylord hatte Liz es sich schmecken lassen. Jetzt probierte sie das Eis und sagte ekstatisch: »Große Klasse!«
    Gaylord, der sich für einen Eisexperten hielt, kostete mit der Miene eines Maître d’hôtel und sagte mit Kennermiene: »Von Walls.«
    »Meinst du wirklich? « fragte Liz, tief beeindruckt.
    Er nickte. »Merkt man sofort.« Er nahm noch einen Löffel voll und nickte noch einmal. »Mein Lieblingseis.«
     
    Liz aß ihren letzten Löffel Erdbeereis. Jetzt ist gleich alles vorbei, dachte sie, das Essen, die Sonne auf dem Tisch, und wir gehen fort, und der Tisch wird abgeräumt und neu gedeckt für andere Gäste, und die Sonne geht hinter den Pappeln unter. Und die beiden Schwäne werden noch einmal vorübergleiten wie Schwäne aus einem Märchen, und der schöne Tag geht zu Ende.
    Aber sie saßen eine Weile beim Kaffee, und Liz sah, wie die Nachmittagssonne über den Rasen wanderte. Gaylord dachte: Jetzt ist sie vielleicht schon in München gelandet und fährt südwärts in die Berge und Wälder.
    Der Kellner brachte die Rechnung, und Gaylord entfaltete sie lässig. Er las den Betrag, als ob er für einen bonviveur wie ihn keine Rolle spielte - und das, obwohl der Betrag etwas über dem lag, was er in der Tasche hatte.
    Das war doch unmöglich! So viel Geld für Fisch und Chips! Aber da stand es. Gaylord schwitzte Blut, blieb aber äußerlich ruhig. »Du hast nicht zufällig zehn Pence bei dir, Liz? Ist nicht weiter wichtig, nur wegen des Kleingelds.«
    Sie suchte in ihrer Handtasche. Gaylord saß wie auf Kohlen.
    »Ja, hab ich. Hier. Gaylord.«
    »Danke.«
    Jetzt konnte er die Rechnung bezahlen. Die Bedienung war zum Glück im Preis eingeschlossen. Sie standen auf und gingen. Der Kellner verbeugte sich, und er lächelte, was er selten tat. Er sah ihnen nach.
    Zwei gut erzogene junge Leute, dachte er, und so unschuldig...
    Sie schlenderten über den Rasen. Noch schien die Sonne, aber die Schatten wurden schon länger, der gemeinsame Tag ging zu Ende. Liz dachte, wie schön es wäre, wenn sie zu Fuß nach Hause gingen. Vielleicht konnte sie, wenn er weiter so traurig war, ihre Hand in seine schieben, nur so zum Trost natürlich. Im Geist sah sie sich und ihn Hand in Hand durch den sinkenden Abend gehen. Ein Traum. »Wollen wir von dem Restaurant aus ein Taxi bestellen?« fragte sie tapfer.
    Doch zu ihrer freudigen Überraschung sagte Gaylord: »Du - ich würde eigentlich ganz gern zu Fuß gehen. Aber wenn du...«
    »Oh, gern! Es ist noch so schön draußen!«
    Gaylord war sehr erleichtert. Wenn man kein Geld für ein Taxi in der Tasche hat, geht man gern zu Fuß und ist froh, wenn ein Mädchen bereitwillig mitläuft. So machten sie sich auf den Heimweg durch den sonnenerfüllten Septembernachmittag, durch Wiesen voller Lichtnelken und Herbstzeitlosen und an Obstgärten vorbei, in denen die Äpfel und Birnen und Pflaumen reiften.
    Sie gingen nebeneinanderher, ohne sich zu berühren. Andere Mädchen hätten Gründe für eine flüchtige Berührung gesucht, aber Liz war zu ehrlich für solche Manöver. Sie war müde und erschöpft, und sie hatte eine Blase am Fuß, aber sie ging, ohne zu klagen, weiter. Als sie schließlich bei ihr zu Hause angekommen waren, fragte sie ihn: »Möchtest du nicht mit reinkommen? Ich könnte uns eine Kleinigkeit zum Abendessen machen.«
    »Nein, danke«, sagte er. »Meine Mutter wird sich schon wundern, wo ich so lange bleibe.«
    »Ja, natürlich.« Sie sah ihn mit einem kleinen traurigen Lächeln und voller Liebe an. »Oh, Gaylord, es war so ein herrlicher Tag. Vielen, vielen Dank für alles!«
    »Die Idee kam von deinem Vater, er hat mir das Geld gegeben. Ach - ich schulde dir ja noch zehn Pence!«
    »Laß nur, Gaylord. Ich danke dir.« Ihre Stimme zitterte. »Ich werde diesen Tag nie vergessen.«
    »Ich auch nicht«, sagte er. Es war der Tag, an dem Christine nach Deutschland zurückgefahren war. Er würde ihn nie vergessen.
    Sie machte noch einen Versuch. »Willst du wirklich nicht zum Abendbrot bleiben?«
    »Nein, danke. Bis bald, Liz!« Er saß schon auf seinem Fahrrad und fuhr langsam die Einfahrt hinunter. Unten an der Pforte drehte er sich noch einmal um. »Bis bald, Liz.«
    »Bis bald, Gaylord!« Sie blieb draußen stehen, bis er nicht mehr zu sehen

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