Schönes Leben noch! (German Edition)
fühlte sich gut. Die Enge war verschwunden, und sie stellte fest, dass sie sich darauf freute, ihren Dad zu sehen, wenn er nach Hause käme. Sie wollte wissen, ob er wirklich wie eine Lampe zu leuchten anfing, wenn er sie sah.
„Soll ich dich mitnehmen?“, fragte Mac, als das Treffen zu Ende war.
Jill hob seufzend die große Kiste hoch, in der Plastiktüten mit dem Aufdruck „Los Lobos heißt Spaß“ lagen sowie mehrere Hundert Sonnencremeproben und andere Geschenkchen, mit denen sie die Tüten füllen sollte.
„Gerne. Ich glaube, mit dem ganzen Krempel könnte ich unmöglich zu Fuß nach Hause gehen.“ Auf ihrem Gesicht lag eine faszinierende Mischung aus Belustigung und Frust.
Er schnappte sich die zweite Kiste mit Zubehör und machte sich auf den Weg nach draußen. „Warum hast du dich nicht geweigert, als Pam dich als Freiwillige vorgeschlagen hat?“
„Keine Ahnung. Sie hat mich kalt erwischt. Die anderen haben auch alle eine Aufgabe für die Festlichkeiten übernommen, und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich eigentlich nicht mal hier sein wollte. Ich kann es nicht erklären.“
„Vielleicht ist es besser, du versuchst es nicht weiter.“
Sie lachte, als sie hinaus in die Nacht gingen. „Wenn ich mir weiterhin Jobs wie diesen aufhalse, werde ich was in Sachen Transportmittel unternehmen müssen. Entweder den Versuch aufgeben, Lyles Auto zu demolieren, oder mir selbst ein Auto anschaffen. Aber diese Racheaktion hat mir wirklich gefallen. Sie spielt in meinem neuen Fünfjahresplan eine wichtige Rolle.“
Er entriegelte seinen Truck und öffnete die Heckklappe. Nachdem er seine Kiste eingeladen hatte, nahm er ihre. „Ich will nichts über deine Rachegelüste hören.“
„Sei kein Spielverderber. Ich werde schon nichts Illegales tun.“
„So fängt es immer an. Und dann geraten die Dinge außer Kontrolle.“
„Ha.“ Sie rutschte auf den Beifahrersitz. „Ich würde diesen Moment gern nutzen, um klarzustellen, dass von uns beiden du derjenige bist, der schon mal wegen Autodiebstahls festgenommen wurde.“
„Das ist schon ewig her.“ Quasi ein ganzes Leben. Damals war er jung und dumm gewesen und auf der Jagd nach dem ultimativen Nervenkitzel. In gewisser Hinsicht war die Festnahme das Beste gewesen, das ihm hatte passieren können – denn es hatte sein Leben komplett umgekrempelt.
Er startete den Motor und fuhr los. Jill lehnte sich in ihrem Sitz zurück.
„Tante Bev wird sich freuen, dass ich eine Aufgabe übernommen habe“, sagte sie. „Vielleicht kann ich sie dazu bringen, die Tüten für mich zu füllen.“
„Das würdest du niemals tun.“
Jill sah zu ihm hinüber und grinste. Bei der Bewegung schaukelten ihre dunklen Haare. „Du hast recht, aber ich werde die Kisten morgen mit zur Arbeit nehmen und versuchen, Tina dazu zu überreden. Sie arbeitet sowieso kaum. Das wäre eine nette Abwechslung für sie.“
„ Und es wäre für eine gute Sache.“
Er lenkte den Wagen durch die ruhigen Straßen. Er sah gern daswarme Licht der Lampen hinter den Vorhängen und die Fahrräder, die in den Vorgärten lagen. Das war seine Stadt, sein Verantwortungsbereich. Er wollte Vertrauen zu den Bürgern aufbauen und sich ihnen gegenüber anständig verhalten. Jill hingegen zählte die Tage bis zu ihrer Flucht. Wäre ihre Ehe mit Lyle nicht gescheitert, wäre sie überhaupt nicht hier.
„Wenn dein Ex in spe so furchtbar ist – wieso hast du ihn dann geheiratet?“, fragte er.
Jill schüttelte den Kopf. „Gute Frage. Ich plädiere auf Jugend und Unwissenheit. Und vielleicht auf den falschen Zeitpunkt. Wir haben uns an der Uni kennengelernt. Lyle war lustig, nett und gut aussehend genug, um meine Aufmerksamkeit zu erregen, aber nicht so gut aussehend, dass ich mir Sorgen hätte machen müssen, dass ihn ständig irgendwelche Frauen verfolgen. Tja, in dem Punkt habe ich mich wohl geirrt.“
„Hat er dich vorher schon mal betrogen?“
„Nicht dass ich wüsste. Ich bin wirklich nicht nachtragend, aber einen Treuebruch kann ich nicht verzeihen. Das macht einfach zu viel kaputt. Nein, am Anfang lief alles gut. Wir waren zusammen in einer Lerngruppe. Er war zwar nicht der Beste, aber er war gut.“
Mac bog in ihre Straße ein. „Lass mich raten: Du warst die Beste in der Gruppe.“
Sie blickte zu ihm hinüber. „Eine Lady studiert und schweigt.“
„Sicher. Du hast ihn also durch die Uni gebracht – und dann?“
Jill zog die Augenbrauen hoch. „Eigentlich wollte ich gerade
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