Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
hüfthoher Tresen trennte die Besucher von den Angestellten, während eine kleine Schwingtür in derselben Höhe Zugang zum inneren Heiligtum gewährte.
    Eine kleine grauhaarige Frau arbeitete hinter dem Schalter. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie und kniff die Augen zusammen.„Moment. Ich kenne Sie. Jill.“
    „Hi.“
    „Sind Sie in juristischer Angelegenheit hier?“
    „Ich bin hier, weil ich zu Mac möchte.“
    „Er ist in seinem Büro“, erwiderte die Frau und wies mit dem Kopf in die entsprechende Richtung. „Gehen Sie nach hinten durch. Er telefoniert gerade, aber das wird nicht lange dauern.“
    „Danke.“
    Jill ging durch die Schwingtür und weiter bis zu den gläsernen Büros im hinteren Gebäudeteil. Während sie um mehrere Schreibtische herumging, sah sie Mac, der gerade auflegte. Er sah nicht gerade glücklich aus.
    „Ärger im Paradies?“, fragte sie, als sie durch die offene Tür ging.
    „Was? Nein. Nichts Berufliches. Bev war am Telefon. Hollis Bass ist wie versprochen zu einem Überraschungsbesuch vorbeigekommen. Dieser hinterhältige Kerl.“
    Jill erwog kurz, darauf hinzuweisen, dass Hollis nur seine Arbeit machte. Gleichzeitig hätte sie gern gefragt, warum Mac und seine Tochter unter so engmaschiger Überwachung standen. Das fragte sie sich natürlich nicht zum ersten Mal, aber sie wollte nicht neugierig sein. Und so verärgert, wie Mac momentan war, war dies nicht der richtige Zeitpunkt.
    „Hast du vor rüberzugehen?“
    „Nein.“ Er nahm einen Stift, legte ihn aber wieder hin. „Ich warte ab.“ Er sah auf die Uhr. „Es dürfte doch nicht länger dauern als eine halbe Stunde, oder?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Schon gut. Entschuldige.“ Er sah sie an und wies auf einen Stuhl. „Nimm doch Platz.“
    „Danke.“
    „Bist du in einer offiziellen Sache hier?“
    „Ja und nein.“
    Er lächelte. „Solange du dich klar ausdrückst …“
    „Heute war eine Mandantin bei mir. Kim Murphy. Ihr Ehemann heißt Andy. Sie ist vierundzwanzig und schwanger. Weißt du irgendwas über ihn?“
    „Nein. Warum?“
    „Ich habe den Verdacht, dass er sie schlägt.“
    Mac fluchte. „Du machst Scherze.“
    „Ich habe einen Bluterguss auf ihrer Schulter gesehen. Sah aus wie der Abdruck von einer Hand. Ich weiß nicht. Sie war verängstigt und nervös. Vielleicht sehe ich auch Gespenster.“
    „Vielleicht aber auch nicht.“ Er legte einen Notizblock vor sich, da klingelte das Telefon. „Kendrick.“
    Ein paar Sekunden hörte er aufmerksam zu. „Auf keinen Fall!“ Pause. „Ich weiß. Du hast recht. Bist du sicher?“
    Er hielt das Telefon fester. „Danke. Ja. Okay. Du auch.“
    Er legte auf und starrte sie an. „Das war noch mal Bev. Hollis hat sich soeben zum Mittagessen eingeladen. Ich fasse es nicht.“ Er ging hinüber zur Glastür und schlug mit der Faust dagegen. „Was, wenn Em eine ihrer Launen hat? Was, wenn sie beim Essen wieder wählerisch ist? Hollis könnte zu dem Schluss kommen, dass ich die Sache nicht gut genug mache.“
    Jill hätte ihm gern gesagt, dass alles gut werden würde, aber sie war sich nicht sicher.
    „Möchtest du hinfahren?“, fragte sie.
    Er sah auf den Notizblock. „Ja. Lass uns hiermit später weitermachen, ja?“
    „Natürlich.“
    Er stapfte aus dem Büro. Jill ging etwas gemächlicher hinter ihm her. Als sie den Empfangsschalter erreicht hatte, blieb sie stehen.
    „Wilma, Sie leben doch schon seit vielen Jahren hier, nicht wahr?“
    „Ganz genau“, sagte die zierliche Frau. „Seit die Erdkruste abgekühlt ist.“
    „Kennen Sie Andy Murphy?“
    „Allerdings. Von dem habe ich schon gehört.“
    Jill gefiel gar nicht, wie sich das anhörte. „Das heißt?“
    „Der Junge ist jähzornig.“
    „Lässt er seine Wut an seiner Frau aus?“
    „Bisher hat noch nie jemand was gesehen, falls Sie das wissen wollen.“
    Jill nickte. „Ich verstehe. Man kann ihm nichts anlasten. Hat er denn überhaupt schon mal eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt gekriegt?“
    „Nein. Aber wenn Sie mich fragen, ist das längst überfällig.“

10. KAPITEL
    M ac fuhr durch die Stadt, bis er vor Bevs Haus stand. Ein unbekannter, acht Jahre alter Corolla parkte in der Auffahrt.
    Hollis, dachte er grimmig und wünschte sich, er hätte ins Haus gehen und den Kerl einfach rausschmeißen können. Ihm vielleicht sogar sagen, dass er es bloß nicht wagen sollte, noch mal mit Emily zu sprechen. Aber natürlich wusste er, dass es Hollis einzig um Emilys Wohl ging.

Weitere Kostenlose Bücher