Schönheit und Schrecken: Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs, erzählt in neunzehn Schicksalen (German Edition)

Nicht weit entfernt ahnt man das Glitzern des Flusses.
    Gegen Mitternacht erreichen sie eine Stelle, wo sie einen guten Blick auf die Eisenbahn haben. Sie verstecken sich im Busch und warten.
     
Die Nacht verging in Stille, nur von afrikanischen Lauten unterbrochen. Dann und wann schrien Affen in den hohen Bäumen am Flussufer jenseits der Eisenbahngleise, und trockene Zweige brachen, während sie sich von Ast zu Ast bewegten. Eine einsame Eule schrie im fernen Dunkel. Manchmal zeigte sich auch ein umherstreifendes Raubtier. Ab und zu brach das tiefe Heulen der Hyäne durch die Stille und ließ das Blut gefrieren, oder das hundeähnliche Bellen der Schakale, aber nur für ein paar kurze Augenblicke, worauf sie, Gespenstern gleich, von der Tiefe der Nacht verschluckt wurden.
     
    Als schließlich die Sonne aufgeht, ist wieder eine ereignislose Nacht verstrichen. Sie machen ein kleines Feuer und kochen sich Tee, anschließend wandern sie in der Morgensonne zurück.
    Um das Lager herum roden die Soldaten große Flächen, dort stapeln sich Vorräte aller Art. Es gehen Gerüchte um, dass Verstärkung erwartet wird. Buchanan schreibt: «Die Vorstellung, dass wir vielleicht bald in Feindesland eindringen sollen, beflügelt unseren Geist.»



Die Front auf dem Balkan und bei den Dardanellen

    Alliierte Soldaten am Strand bei Anzac Cove, 1915.

    V-Beach an Gallipolis Südspitze, 1915.
     

    Österreichisch-ungarische Nachschubkolonne in Serbien, Oktober/November 1915.

    Gefangene serbische Soldaten vor der Abgabe ihrer Waffen, Montenegro, Februar 1916.

    Die örtliche Bevölkerung beobachtet, wie ein deutsches Flugzeug zu einem Kampfeinsatz abhebt, Mazedonien 1915.

    Britische Militärlager bei Saloniki, April 1916.

    Saloniki kurz nach dem großen Brand, August 1917.

Die Front in Ostafrika

    Der Krieg hat Afrika erreicht, 1914.

    Schwarze Kolonialsoldaten des deutschen Heeres in Ostafrika.
     

    Der Panganifluss in Deutsch-Ostafrika.

    Der schwarze britische Verband King’s African Rifles paradiert in Lindi, September 1916.
     

    Das Wrack der SMS Königsberg im Rufijidelta, Sommer 1915. 

    Schwarze Maschinengewehrmannschaft unter deutschem Kommando in Ostafrika, 1915.

1916
    Dies ist der Krieg. Nicht die Gefahr zu sterben, nicht das rote Feuerwerk der Granaten, die blind machen, wenn sie mit einem Heulen herunterkommen und einschlagen, sondern das Gefühl, eine Marionette in den Händen eines unbekannten Puppenspielers zu sein, und dieses Gefühl lässt zuweilen das Herz erkalten, als habe der Tod schon zugegriffen.

Chronologie der Ereignisse

10.1.
In Armenien wird eine russische Offensive eingeleitet. Gewisse Erfolge.
Jan.
Russische Truppen marschieren in Persien ein.
21.2.
Beginn einer deutschen Offensive bei Verdun. Große Erfolge. Die Kämpfe dauern bis November an.
4. 3.
Großbritannien und Frankreich teilen die deutsche Kolonie Kamerun unter sich auf.
6. 3.
Die Schlacht bei Verdun weitet sich auf das westliche Ufer der Maas aus.
9. 3.
Deutschland erklärt Portugal den Krieg. (Die beiden Länder haben sich zuvor in Afrika bekämpft.)
17.3.
Die fünfte italienische Offensive am Isonzo wird abgebrochen. Unbedeutende Erfolge.
20.4.
Der sogenannte Osteraufstand beginnt in Irland.
29.4.
Das in Kut al-Amara belagerte britische Armeekorps kapituliert.
14.5.
Österreichisch-ungarische Offensive auf dem Asiago-Plateau in den Alpen. Gewisse Erfolge.
31.5.
Die große Seeschlacht im Skagerrak.
1. 6.
Osmanische Offensive in Armenien. Den ganzen Sommerüber schwere Kämpfe mit russischen Truppen.
4. 6.
Die russische Brussilow-Offensive beginnt an der Ostfront. Große Erfolge.
1. 7.
Beginn der großen britisch-französischen Offensive an der Somme, sie dauert bis in den November.
6. 8.
Die sechste italienische Offensive am Isonzo beginnt. Gewisse Erfolge.
9. 8.
Die Stadt Görz an der Isonzofront wird von italienischen Truppen erobert.
14. 8.
Friedensinitiative des Papstes. Sie bleibt ohne Wirkung.
28. 8.
Rumänien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg. Deutsche Kriegserklärung folgt.
29. 8.
Rumänische Offensive in Transsilvanien beginnt. Geringe Erfolge.
14. 9.
Die siebte italienische Offensive am Isonzo beginnt. Keine Erfolge.
4. 10.
Deutsche und österreichisch-ungarische Gegenoffensive in Transsilvanien.
10.10.
Die achte italienische Offensive am Isonzo beginnt. Keine Erfolge.
1. 11.
Die neunte italienische Offensive am Isonzo beginnt. Unbedeutende Erfolge.
27.11.
Bedeutende russische Erfolge in Persien.
5. 12.
Rumäniens