Schokolade für dich (German Edition)
Männergeschmack ändern.
Ganz bewusst zog sie den Kopf zurück und aus der Gefahrenzone, bevor sie die Beine über die Kante des alten Ledersofas schwang. „Besser nicht. Für heute hatte ich schon genügend Aufregung.“
Er stieß einen verächtlichen Laut aus. „Okay, dann bringe ich Sie nach Hause.“
„Ich kann allein gehen.“
„Hoffen Sie, Elmo noch mal zu begegnen?“
„Okay, Sie können mich nach Hause bringen.“
Er grinste. „Dachte ich’s mir doch.“
Erst dieser kleine Plausch in seinem schummrigen Büro, jetzt die intime Zweisamkeit in seinem Auto – sie hätte doch eine Begegnung mit Elmo riskieren und zu Fuß nach Hause gehen sollen, überlegte Cecily. Diese Nähe machte sie ganz nervös.
„So, was kommt denn jetzt, nachdem das Festival vorbei ist und alle tonnenweise Geld verdient haben? Geht es zurück nach L. A., um einsame Herzen zusammenzubringen?“
Was für eine deprimierende Vorstellung. Sie zuckte mit den Schultern.
„Wissen Sie, Kleinstädte sind gar nicht so schlecht. Viele interessante Leute lassen sich in Kleinstädten nieder. Zum Beispiel Männer, die tanzen können.“
„Viele Männer können tanzen“, erwiderte sie herablassend.
„Nicht so wie ich.“
Eben hatte sie noch aus dem Fenster gestarrt, doch jetzt drehte sie sich herum, blickte auf das kantige Kinn und sah den selbstsicheren Ausdruck, den er zur Schau trug. „Mit wievielen Mädchen haben Sie denn schon getanzt?“
„Genügend.“ Er grinste sie an. „Sie mögen doch … tanzen, oder?“
„Kann man so sagen, ja.“
„Warum haben Sie es so eilig, aus Icicle Falls zu verschwinden?“
„Es wird Zeit.“
„Ja. Ich schätze, Kleinstädte können einem ein bisschen Angst machen. Man kommt Menschen in so kleinen Orten sehr viel schneller näher. In der Großstadt kann man sich leichter verstecken.“
„Was soll das denn heißen?“
„Nichts.“
„Ach du meine Güte“, meinte sie missmutig. „Wissen Sie, was Kleinstädte noch bieten? Amateurpsychologen und Männer, die sich langweilen und eine neue Schürze brauchen, der sie hinterherjagen können.“
„Aha. Und in welche Kategorie gehöre ich Ihrer Meinung nach?“
„In beide“, sagte sie. Inzwischen waren sie in ihrer Straße angekommen. „Vielen Dank fürs Nachhausebringen. Sie können mich hier rauslassen.“
Die Mälls hatten während des Abendessens viel zu besprechen, wobei das Schokoladenfestival das vorherrschende Thema war. Alle waren sich darüber einig, dass es ein echter Erfolg gewesen war, und Muriel bekam viel Lob für die tolle Dekoration des Ballsaals und beim High Tea.
„Du hast wirklich ein Händchen für diese kreativen Dinge“, sagte Dot. „Aber erzähl uns doch mal, wie du inzwischen mit deinen Finanzen zurechtkommst.“
„Na ja“, antwortete Muriel. „Ich glaube, ich mache langsam – dank Pat – ein paar Fortschritte. Du warst sicher ziemlich schockiert über meine Ignoranz.“
„Ach, überhaupt nicht.“ Pat schüttelte den Kopf. „Das ist doch verständlich. Schließlich musstest du dich nie um diese finanziellen Dinge kümmern.“
„Als wir gerade frisch verheiratet waren, habe ich Duncan anfangs auch unsere Finanzen anvertraut“, erzählte Dot. „Eines Tages ging er los, um Hundefutter zu kaufen, und kam mit einem Truck nach Hause, den wir uns beim besten Willen nicht leisten konnten. Damit hatte sich das Thema erledigt. Danach bekam er nur noch Taschengeld zugeteilt. Wenn es um das Thema Geld ging, war der Mann ein hoffnungsloser Fall.“
Muriel wurde ganz blass, als sie sich auf einmal vorstellte, wie sie als hoffnungsloser Fall losging und etwas ähnlich Dummes anstellte.
„Du schaffst das schon“, versicherte ihr Pat.
„Ich hoffe“, meinte Muriel. „Wir haben alle meine regelmäßigen Ausgaben aufgelistet, damit ich einen Überblick habe und weiß, was ich jeden Monat bezahlen muss. Jetzt bin ich also besser organisiert, doch ich brauche Geld. Zum Glück habe ich einen kleinen Scheck für mein Buch bekommen und konnte so für diesen Monat das Hausdarlehen bezahlen.“ Sie warf einen Blick in die Runde. „Aber ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Nenita war heute bei mir. Ich will versuchen, das Haus zu verkaufen.“
„Oh nein“, protestierte Olivia. „Du und Waldo, ihr habt das Haus doch so geliebt.“
„Nein, Waldo hat das Haus geliebt. Es sollte unser Haus sein, aber ohne ihn muss ich dort nicht mehr wohnen bleiben.“
„Wenn du das Haus verkaufst und damit
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