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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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über diese Frage nachgrübelte. Als der Nachtisch gebracht wurde, war sie zu der Erkenntnis gelangt, dass sie nichts weiter tun konnte, als zu beten, dass es Samantha gelingen würde, Mimi LeGrande ausfindig zu machen.
    Los Angeles. Gab es wirklich Leute, die hier freiwillig lebten, überlegte Samantha, als Bailey ihren alten VW-Käfer durch den Verkehr auf dem Freeway vom Flughafen lenkte. „Das ist ja wie auf einem Ameisenhügel“, sagte sie und sah sich um.
    „Ja, aber es ist warm“, konterte Bailey.
    „Warm und voller Smog.“ Genau wie beim letzten Mal, als sie ihre Schwestern besucht hatte. Was fanden die an dieser Stadt nur so toll?
    „Aber es ist aufregend hier. Es wimmelt von Filmstars, es gibt Swimmingpools und Palmen. Und natürlich noch das Meer.“
    Da ist es genauso diesig und voll wie überall sonst auch, fand Samantha. Und dann dieser Verkehr – wie schaffte ihre Schwester es, das auszuhalten, ohne verrückt zu werden? Samantha war völlig egal, wie viele Palmen es hier gab. Niemals würde sie ihre kleine Heimatstadt in den Bergen und die frische Luft gegen dieses Chaos eintauschen. Außerdem war es nett, vier Jahreszeiten zu haben. Wie lange konnte ein Mensch sich schon Palmen ansehen, ohne sich schrecklich zu langweilen?
    „Eins fehlt mir allerdings“, gab Bailey zu.
    Nur eins? „Und das wäre?“
    „Meine Familie.“ Bailey seufzte. „Manchmal frage ich mich, warum ich so weit die Küste runtergezogen bin.“
    „Du hast auf Mitzi und Bitzy gehört“, erinnerte Samantha sie. Bailey war mit den Zwillingen seit der Grundschulzeit befreundet, und als die beiden beschlossen hatten, nach L. A. zu ziehen, um Filmstars zu werden, hatten sie so ein buntes Bild von Glamour und Erfolg gezeichnet, dass Bailey nicht hatte widerstehen können. Bisher war noch keine der Schwestern ein Star. Die eine hatte nur eine Statistenrolle in einem zweitklassigen Film ergattert, und die andere arbeitete als Kellnerin.
    Bailey verzog das Gesicht. „Du hast sie nie gemocht.“
    „Weil sie Idiotinnen sind.“ Sei still, ermahnte sie sich.
    Bailey ließ das Thema Mitzi und Bitzy fallen und meinte stattdessen: „Ich bin immer noch gern hier, aber ich hasse es, dass ich dich und Mom nur ein paar Mal im Jahr zu sehen bekomme. Aber na ja“, fuhr sie fort, bevor Samantha ihr vorschlagen konnte, ihreSachen zu packen und mit nach Hause zu kommen, „wenn ich erst mal eine berühmte Chefköchin bin, lasse ich euch einfach einfliegen, wann immer ihr wollt.“
    Was wohl nie passieren würde. „Und du kannst zu uns fliegen, um uns zu besuchen“, sagte Samantha. Wenn sie dann immer noch in Icicle Falls lebte. Wenn sie nicht ans andere Ende des Landes ziehen musste, um einen neuen Job zu finden. Bei dem Gedanken spürte sie einen Stich im Herzen. Sie umklammerte den Karton mit den auf Eis gelegten Pralinen, den sie auf ihrem Schoß liegen hatte. Die Pralinen waren die ganze Zeit sicher im Karton geblieben … nichts von wegen sie herausnehmen und jemandem zeigen.
    „Auf jeden Fall“, sagte Bailey, „habe ich hier ja inzwischen auch tolle Freunde, die mir Gesellschaft leisten.“
    Wie Mitzi und Bitzy, die beiden egoistischsten Lebewesen der Welt? „Freunde können eine Familie nicht ersetzen. Die Familie liebt dich, egal, was passiert.“ Zum Glück.
    Bailey kaute auf ihrer Unterlippe, während sie von einer Spur in die andere wechselte.
    Samantha musste sich sehr beherrschen, um nicht ständig „Pass auf!“ zu rufen und nach dem Lenkrad zu greifen. Himmel, die Leute hier fuhren ja alle wie Verrückte. Das würde ihr natürlich nur halb so viel ausmachen, wenn sie selbst hinter dem Steuer säße. „Bailey! Da vorne, die bremsen alle.“
    Bailey, die gerade so dicht auf eine rote Corvette aufgefahren war, dass die beiden sich auch hätten paaren können, nahm den Fuß vom Gas. „Sammy, es tut mir wirklich leid, dass ich die Pralinen habe fallen lassen.“
    „Das hätte jedem passieren können“, versicherte Samantha ihr. Vor allem Bailey, aber sie hatte ihr Herz auf dem rechten Fleck, und Samantha wollte ihr nicht ein noch schlechteres Gewissen einreden.
    „Aber es ist nicht irgendjemandem passiert, sondern mir“, meinte Bailey niedergeschlagen. „Ich wollte so gern für dich da sein, Sammy.“
    „Warst und bist du doch auch“, beruhigte Samantha sie. „Unddas weiß ich wirklich zu schätzen.“
    Es war schon lustig, dass sie immer geglaubt hatte, ihre Familie bräuchte sie. Wenn sie jetzt an die letzten

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