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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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glaube, einer von den Communards wurde ordiniert«, warf ich ein.
    »Das war mir nicht bekannt«, sagte Felix.
    »Du musst jedenfalls mit in die Kirche kommen und ihn dir anschauen, wer immer es ist«, drängte Poppy.
    »Ach komm, Poppy, du weißt, dass ich in meinem ganzen Leben noch keine Kirche betreten habe! Brummbart würde der Schlag treffen, die Erde würde erbeben und der Kirchturm zu Staub zerrieseln.«
    »Nein, ganz sicher nicht. Erinnerst du dich noch an die Engelin auf dem Friedhof? Ich glaube, sie wollte dir etwas sagen, also solltest du es vielleicht einmal wagen.«
    »Was? Welche Engelin?«, fragte Felix. »Habt ihr zwei ein Geheimnis vor mir?«
    Ich zögerte. Ich hatte mit niemandem außer Oma über die Engelin gesprochen, und nach so langer Zeit ließ sich schlecht sagen, was Erinnerung und was Einbildung war.
    »Oh«, sagte ich so beiläufig wie möglich, »damals waren wir noch Kinder. Poppy hatte ein paar Nächte bei uns übernachtet, als Janey im Krankenhaus war, und weil Mum auch nicht da war, waren wir in einem Schlafzimmer im Haupthaus, näher bei Oma. Das Fenster geht auf den alten Friedhof, und in der ersten Nacht haben wir beide … na ja, eine weiße Gestalt gesehen. Mit Flügeln.«
    »Eine Engelin«, ergänzte Poppy entschieden.
    »Aber auf dem Friedhof stehen doch sicher viele weiße Marmorengel«, warf Felix ein. »Zwei überdrehte, müde Mädchen, mitten in der Nacht … Da spielt einem der Verstand schon Streiche.«
    »Die Engelin hat sich bewegt, und wir konnten sie ganz deutlich sehen, obwohl es nebelig war – es waren regelrechte Nebelwirbel, wie in einem Horrorfilm, aber gruselig war es nicht.«
    »Ihr Gesicht war schon ein bisschen furchteinflößend«, widersprach Poppy.
    »Furchteinflößend?«
    »Ich meine nicht wirklich furcht einflößend – eher unheimlich schön, aber so innerlich«, erklärte sie. »Und dann hat Chloes Oma unser Flüstern gehört, ist ins Zimmer gekommen, und als wir es ihr erzählt haben und ihr die Engelin zeigen wollten, war sie weg.«
    »Dafür gibt es sicher eine rationale Erklärung«, sagte Felix.
    »Nein, das war ein himmlisches Zeichen«, beharrte Poppy. »Wir wollten in der folgenden Nacht wieder aufbleiben und Ausschau halten, das weiß ich noch, aber dann ist deine Mutter zurückgekommen, Chloe, und wir sind wieder in dein Zimmer gezogen.«
    »Weißt du, dass ich das ganz vergessen hatte? Und Oma hat gesagt, sie glaube sowieso nicht, dass man einen Engel zweimal sieht.«
    »Na ja«, räumte Felix gutmütig ein. »Wenn ihr beide daran glaubt, muss ich es wohl auch tun. Aber jetzt verstehe ich deinen Engel-Tick.«
    »Jeder hat einen Schutzengel, Felix. Das habe ich dir schon gesagt, als ich dir die Orakelkarten gelegt habe.«
    Er sah nervös über die Schulter, als ob sein Engel gleich hinter ihm stünde. »Trinken wir lieber noch was«, schlug er vor.
    »Ich nicht. Ich muss zurückfahren, noch ein paar Briefe für Brummbart abschreiben und dann einen großen Vorrat Wunschschokolade produzieren, weil mein Bestand an Herzen so kurz vor dem Valentinstag dramatisch geschrumpft ist – ich hatte heute Morgen wieder Berge von Bestellungen.«
    »Und zu uns kommt jeden Moment der Hufschmied«, sagte Poppy. »Honeybun hat eines seiner Eisen verloren, und es war noch fast neu, deshalb will ich vorher sehen, ob ich es irgendwo auf der Weide finde.«
    »Na, dann sollte ich wohl auch aufbrechen und den Laden wieder öffnen«, sagte Felix. »Ich spiele übrigens mit dem Gedanken, im vorderen Raum eine Sitzecke mit Kaffeemaschine einzurichten, um Kundschaft anzulocken – was meint ihr?«
    »Eine gute Idee. Und später könntest du da Flyer für Brummbarts Museum auslegen und wir Informationen über deinen Buchladen«, sagte ich. »Gegenseitige Werbung.«
    »Oh, aber wartet ab, bis Hebe das mit dem Museum herausbekommt«, sagte Poppy schaudernd. »Sie wird Feuer spucken.«
    »Hoffentlich nicht«, erwiderte ich. »Mir reicht es mit dem Feuer. Jake will nämlich Jonglieren lernen und hat sich Feuerstäbe ausgeliehen!«

Kapitel fünf
    Eine erstaunliche Einnahmequelle

    B rummbart hatte die Verträge bereits unterschrieben, und so wurde es plötzlich sehr hektisch. Hätten er oder Zillah mich nicht ein bisschen früher warnen können?
    Die Engelkarten rieten mir regelmäßig, ich solle einen Tag am Meer verbringen oder wenigstens in einen Park gehen, um meine Seele zu befrieden und auf eine einschneidende, aber Glück bringende Änderung vorzubereiten, doch

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