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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Gunns sei und wir bleiben würden...
    „Paddy ist mein Sohn.“
    „Ich weiß. Ich weiß, doch ...“ Sie löste sich aus seiner Umarmung, denn sie konnte nicht bleiben und die Gefühle ertragen, die sie durchströmten. „Ich schwor auf heilige Reliquien - und bei Paddys Seele. Würdest du seine Seele der Verdammnis überantworten?“
    „Nein, doch ich möchte Padruig dafür verdammen, dass er dich zu solch einem abscheulichen Handel zwang.“
    „Ich schwor aus eigenem freien Willen.“ Sie hielt die bitteren Tränen zurück. „Ich dachte nicht, dich jemals wieder zu sehen.“
    Er sprang auf und packte sie bei den Schultern. „Verdammt, ich werde dich nicht aufgeben. Ich werde nicht zulassen, dass du uns beide auf Lebenszeit zum Unglück verurteilst eines Schwures wegen ...“
    „Du musst.“ Sie legte die Hand auf seine Brust. „Padruig nahm uns auf, gab Paddy einen Namen und eine Zukunft, damit seine Sippe einen aufrechten Anführer hätte, wenn er starb. Sosehr ich mir auch wünsche, bei dir zu sein, ich kann ihn nicht im Stich lassen.“
    Lion sah sie ernst an, seine Augen funkelten. „Ich werde dich nicht aufgeben, Rowena. Weder dich noch den Jungen. Du gehörst mir.“
    „Wir sind keine Sachen, die man besitzt wie ein Pferd oder ein Schwert.“ Enttäuschung nährte ihren Zorn. „Ich habe einen Handel abgeschlossen, und selbst wenn einer von uns vielleicht nicht wünscht, dass es so ist, werde ich meine Pflicht erfüllen.“
    „Ich werde um dich und den Jungen kämpfen, Rowena.“
    „Nein, das wirst du nicht. Wenn es auch noch so sehr schmerzt, du wirst uns ziehen lassen, denn du bist ein Mann von Ehre.“ Sie ging an die Tür, ihre Knie zitterten, und es brach ihr das Herz.
    „Es ist noch nicht vorbei“, sagte Lion.
    Sie wandte sich um und blickte ihn an. „Es muss sein.“
    Verdammt, ich muss mich betrinken und in diesem Zustand bleiben, bis der Schmerz vorbei ist, dachte Lion, der, mit einem Krug von Gienshees feinstem Gebräu, Zuflucht in seinem Kontor gesucht hatte.
    Er stürzte den fünften - oder war es schon der sechste - Becher mit Ale hinab. Das Bier, das gestern Nacht noch wie herrlichster Nektar gemundet hatte, schmeckte heute schal und bitter wie Galle. Und er war leider immer noch völlig nüchtern. Nüchtern und fühlte sich elend.
    Ihr Schwur sei verdammt! Er würde sie nicht aufgeben.
    Er ... er würde sie hier gefangen halten, er würde ...
    „Ah, hier seid Ihr“, schnarrte eine raue Stimme. Ein alter Mann mit wettergegerbter Haut blickte ihn finster von der Türöffnung her an.
    „Scher dich fort, Finlay Gunn. Ich bin nicht in der Stimmung, den Gastgeber zu spielen.“
    „Das ist kein Höflichkeitsbesuch. Ich habe etwas mit Euch zu besprechen.“ Finlay humpelte herein und ließ sich mit seinem gewaltigen Leibesumfang auf einen Stuhl fallen. Er betrachtete die Pfützen von Ale, die auf dem Tisch verschüttet waren. „Ihr seid schon eine Weile hier.“
    „Na und?“ sagte Lion angriffslustig. Hier war es endlich, das Ziel für seinen Ärger. „Wenn du gekommen bist, um mir zu sagen, dass ihr fortzieht, dann sage ich dir ohne Umschweife, dass Rowena und Paddy bleiben werden.“
    Finlay ließ die Schultern sinken. „Als ich hörte, dass Ihr auf Blantyre seid, fürchtete ich, dass sie mit Euch wieder auf und davon ginge.“
    „Was meinst du damit?“ In dem Augenblick, als er sprach, war sich Lion bewusst, dass Finlay die Wahrheit kannte. „Du weißt Bescheid über den Jungen?“
    Finlay nickte. „Ich bin der Einzige auf Hillbrae, der es weiß, ausgenommen Rowena und ihre Gefährtin. Verdammt, ich wusste, das würde passieren.“ Er schenkte sich selbst einen Becher Ale ein und leerte ihn in zwei Zügen. „Ich wusste, wenn ich nichts unternahm, würdet Ihr zerstören, was Padruig so sorgsam aufbaute.“
    Lion starrte ihn an. In seinem Kopf drehte es sich. „Deshalb hast du Kier und Dunmore geschickt, um Lady Rowena zu beobachten.“
    „Ja.“ Finlay nahm noch mehr Ale, nippte aber nur daran.
    „Und vielleicht hast du ihnen befohlen, mich zu beseitigen?“ Es passte. Es passte so entsetzlich gut.
    Finlay hob sein Haupt und kniff die Augen zusammen. „Niemals.“
    „Ha! In der Nacht ihrer Ankunft versuchten zwei Männer, mich eine Treppe hinabzustürzen, und landeten selbst unten. Am nächsten Tag hatten beide Burschen einen steifen Rücken ... angeblich von ihrem Ritt.“ Lion berichtete ihm von dem Stück Stoff, das von einem Tartan der Gunns stammte, welches

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