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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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hatte einen großen Vorsprung und zwei gesunde Knöchel, und der Abstand zu ihr wurde größer. Rowena kam an einem Pferd vorbei, das festgebunden war, doch sie wusste, sie hätte Schwierigkeiten, ohne Hilfe aufzusitzen, so ging sie weiter. Nun bereute sie es, ihre drei Wächter fortgeschickt zu haben, um beim Bau von notdürftigen Palisaden für die Pferde zu helfen.
    „Haltet sie auf“, rief Rowena den ersten Menschen zu, die sie traf - einen Pächter, sein Weib und sechs Kinder -, die unter der Last stöhnten, die wohl ihre ganze Habe auf der Welt war.
    „Wen?“ fragte der Mann stumpfsinnig.
    „Kümmere dich nicht darum.“ Rowena eilte weiter. Sie war sicher, Glenda würde das Außentor nicht passieren.
    Der Pfad ging plötzlich steil nach unten, an beiden Seiten von hohen Felsen gesäumt. Männer in Sutherland-Plaids standen auf den Felsen Wache. Kein Wunder, dass Lion die Verteidigung Gienshees gelobt hatte, denn ein angreifendes Heer musste diese enge Gasse erst überwinden, wenn sie überhaupt am Haupttor vorbeikämen.
    „Habt ihr eine Frau hier durchkommen sehen?“ rief sie.
    „Ja“, rief einer von oben zu ihr herab.
    Rowena seufzte aufgebracht. Offensichtlich hatten sie Befehl, darauf zu achten, dass keiner hereinkam, aber niemanden daran zu hindern, der hinaus wollte. Der Pfad machte eine scharfe Biegung, und sie war am Eingang. Die gewaltigen Holztore standen offen, um neu ankommenden Bauern den Zutritt zu ermöglichen. Hinter ihnen sah Rowena Glenda die staubige Straße hinuntergehen.
    „Bei allen guten Geistern ...“
    „Lady Rowena, was tut Ihr hier?“
    Sie sah auf und blickte in ein wohlbekanntes Gesicht. „Sim, dem Himmel sei Dank. Wir müssen Lady Glenda davor bewahren, zu gehen.“ Sie zeigte auf die davoneilende Freundin.
    „Es tut mir Leid, Mylady. Ich war so beschäftigt und habe die Lady nicht erkannt. Ich sah sie vorbeilaufen und dachte, sie wolle zurück, um ein verlorenes Bündel zu holen.“
    „Das macht jetzt nichts. Leih mir ein Pferd, damit ich ihr folgen kann. “
    „Ich hole sie.“
    Glenda würde sicher nicht freiwillig zurückkehren, nicht einmal mit ihr. „Es ist besser, wenn ich gehe.“
    Sim gab ihr sein Pferd und half ihr beim Aufsitzen.
    Sie erreichte Glenda am Fuße des Berges, wo der Weg an einen Kieferwald stieß. Glenda weigerte sich, mit ihr zu gehen.
    „Ich gehe nicht zurück. Ich werde Alexander suchen.“ „Glenda, Ihr macht einen Fehler. Der Earl hat kein Interesse mehr an Euch, und Ihr werdet letztendlich als Närrin dastehen.“ Glendas Lippe bebte. „Wie grausam, so etwas zu sagen.“
    „Oft schmerzt die Wahrheit.“
    „Alexander liebt mich“, beharrte Glenda. „Er ...“
    „Sieh da, sieh da, wen haben wir hier?“ Georas MacPhersons hässliches Gesicht lugte aus dem Gebüsch hervor.
    Glenda rang nach Atem.
    „Überfall!“ schrie Rowena und versuchte, das Pferd zu wenden.
    Zu spät. Die MacPhersons schwärmten aus. Georas zog sie aus dem Sattel, drückte seine schmutzige Hand auf ihren Mund und presste sie an seinen plumpen Körper.
    „Lasst sie sofort los“, befahl Glenda.
    „Den Teufel werde ich tun.“
    Glenda rief empört: „Wir haben Euch nichts getan. Ich bestehe darauf, dass Ihr mich zu Alexand...“
    „Halt den Mund, du dumme Hure“, sagte Georas verächtlich.
    „Ich werde dich noch früh genug zum Earl bringen. Und ich hege keinen Zweifel, dass er erfreut sein wird über die wertvollen Geiseln, die ich ihm bringe.“
    „Geiseln?“ wiederholte Glenda und wandte sich mit verstörtem Blick an Rowena. „Was meint Ihr damit?“
    Georas drückte Rowena fester an sich. „Es sollte nun eine leichte Sache sein, in die Burg zu kommen, jetzt, da wir etwas zum Handeln haben.“
    „Das ist verrückt“, sagte Glenda. „Bringt mich zum Earl, und wir werden dieses ... dieses Missverständnis aus der Welt schaffen.“
    Georas lächelte. „Ja, genau das wollen wir tun, obwohl ich bezweifle, dass er sehr erfreut sein wird, dich zu sehen, nun da auf Blantyre meine Schwester wartet, um ihm das Bett zu wärmen.“ „Nein.“ Glendas Augen füllten sich mit Tränen. „O Rowena, was habe ich getan?“
    Uns alle ins Verderben gestürzt.
    Doch Rowena hatte keine Zeit, darüber nachzugrübeln. Ein Schrei von Glenshee erscholl und sagte ihr, dass man gesehen hatte, was vor sich ging.
    „Aufsitzen und los“, befahl Georas und zog sie mit sich.
    Es war schon Zeit für das abendliche Mahl, als Lion nach Glenshee zurückkehrte. Triumphierend

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