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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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tun.“
    „Doch ich möchte es.“ Glendas braune Augen bargen einen seltsamen, beinahe triumphierenden Schimmer. Lächelnd ging sie zum Earl. „Wenn Ihr Euch beugen wollt, Sir.“ Als er sich nach vorn beugte, fasste sie den Kragen seines Kettenhemdes. Das Gewebe aus ineinander verflochtenen Metallgliedern glitt langsam über seinen Kopf.
    Wie eine Schlange, die ihre Haut ablegt, dachte Rowena.
    Geschickt packte Glenda das Kettenhemd, ehe es zu Boden fiel, wandte sich um und legte es neben Rowena auf das Bett. „Wir werden zusehen, dass es sauber gemacht wird.“
    Nicht ich, wollte Rowena sagen, doch die Heftigkeit des Blickes der Freundin hielt sie zurück. Was hatte Glenda vor?
    Der Earl kleidete sich in eine lange safrangelbe Tunika und legte ein gepolstertes Wams an. Er bewegte seine Schultern. „Ja. Besser.“ Er wandte ihnen den Rücken zu, hob einen zusammengeknüllten Stewart-Tartan auf und wickelte ihn um seinen Körper.
    „Werdet Ihr mit uns speisen, Mylord?“ wollte Glenda süßlich wissen.
    „Was?“ Alexander kniff die Augen zusammen. „Nein. Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, dass nichts mehr zwischen uns ist. Du und Lady Rowena werdet die Nacht hier bleiben, und morgen werdet ihr gegen Lion Sutherland ausgetauscht.“
    „Nein!“ Rowena sprang von dem Feldbett auf. „Ich werde nicht zulassen, dass er solch ein Opfer bringt.“
    „Ihr? Ihr habt in dieser Angelegenheit gar nichts zu sagen“, schnauzte der Earl sie an.
    Rowena wollte auf ihn zugehen, doch Glenda trat ihr in den Weg. „Nein, Rowena, Ihr könnt nichts tun.“
    „Endlich zeigt der hässliche Gimpel Verstand.“ Er stieß die Zeltplane zur Seite. „Bleibt hier drinnen und macht keinen Ärger. Der Austausch wird vorgenommen, ob ihr ein paar blaue Flecken habt oder nicht.“
    Kaum hatte Alexander sie verlassen, sank Rowena wieder auf das Bett und barg das Gesicht in den Händen. „O Lion. Damit kann ich nicht leben. Ich kann es nicht.“
    Glenda kniete sich neben sie und schüttelte sie sanft. „Rowena, hört zu weinen auf“, wisperte sie. „Ich habe den Schlüssel.“ „Was? Wo?“
    Lächelnd griff Glenda in eine Falte des Kettenhemdes und holte den Schlüssel hervor, der noch immer an seiner goldenen Kette hing. „Als er verlangte, dass ich ihm beim Ausziehen behilflich sein solle, habe ich ihn gestohlen.“
    „Oh, Ihr seid ein kluges Frauenzimmer.“
    „Wenn ich klug wäre, dann hätte ich dieses Durcheinander nicht angerichtet. “
    Rowena seufzte, denn leider sprach sie die Wahrheit. „Kommt, wir müssen das Kästchen öffnen und die Briefe herausnehmen. Wenn er bemerkt, dass seine Kette fehlt, und zurückkehrt, muss der Schlüssel wieder bei seiner Kleidung sein.“
    Die Schatulle war rasch geöffnet. Darin lag aller möglicher Plunder, darunter befanden sich auch Sendschreiben, manche gerollt, andere gefaltet und zerknüllt. Sie trugen die unterschiedlichsten Siegel.
    „Im Wappen der Campbells ist der Kopf eines Ebers“, sagte Rowena.
    „Doch wie wollen wir wissen, was darin steht?“
    „Lion lehrte mich vor Jahren zu lesen.“ Rowena durchwühlte die Schriftstücke und legte die zur Seite, die das Siegel mit dem Eberkopf trugen. Der Anführer der Campbells schrieb mit schöner Handschrift. Trotzdem nahm es einige Zeit in Anspruch, bis sie die richtigen fanden - sechs Briefe waren es insgesamt. „Ihr nehmt drei und ich die anderen drei.“ Sie verbargen sie in ihren Gewändern, dann verstauten sie die anderen Dinge wieder in dem Kästchen und versperrten es.
    Glenda nahm den Schlüssel und schob ihn mit der Kette unter die Rüstung, dann sprang sie mit einem Satz aufs Bett. „Ah, ich fühle mich wunderbar.“
    Rowena saß neben ihr und strich gedankenvoll über die Adlerbrosche, die auf ihre Schulter geheftet war. „Die Aufgabe hat erst begonnen. Wir haben die Mittel, um ihn zu stürzen, doch müssen wir die Schriftstücke in die Hände des Königs schaffen, und, was noch wichtiger ist, wir müssen Lion retten.“
    „Was, denkt Ihr, wird Alexander mit ihm machen?“
    Rowena erschauderte, denn sie dachte an die beiden Shaws. „Wir müssen eine Möglichkeit finden, um vor morgen von hier fort zu sein.“
    Jemand kratzte an der Zeltöffnung.
    „Wer ... wer ist da?“ rief Rowena und tastete vorsichtig nach den Pergamenten, die unter ihrem Gürtel verborgen waren.
    „Ich habe Euch Speis und Trank gebracht“, antwortete eine raue Stimme. Auf ihre Aufforderung hin trat ein Mann ein, der ein

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