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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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für einen Ringkampf zu schaffen. Zwei große Männer, nur mit leinenen Hosen bekleidet, versuchten, sich gegenseitig das Lebenslicht auszublasen.
    „Es ist spät geworden, und ich muss nun meinen Schwager aufsuchen, um zu sehen, welche Unterkunft er für uns gefunden hat.“
    Sim runzelte die Stirn. „Ich habe jemanden geschickt, um Erkundigungen einzuziehen. Sir Eneas befindet sich nicht in diesen Mauern.“
    „Wieder ist er davongelaufen und hat mich zurückgelassen. Gut, dann muss ich selbst zusehen, wohin ich mich zur Ruhe begeben kann.“ Sie erhob sich, doch Sim versperrte ihr den Weg.
    „Lion sagte, Ihr sollt hier warten.“
    „Er hat mir nichts zu befehlen.“
    „Nein, doch er ist auf der Suche nach einem Gemach für Euch. “
    „Und ich kann mir denken, wo das sein wird.“
    Sim errötete. „Nein, mein Herr ist nicht so. Ihr könnt darauf vertrauen, dass er ehrenhafte Vorbereitungen für Euch trifft.“
    Einst hatte sie Lion vertraut. Doch nie mehr wieder würde sie es tun. „Ich werde mich selbst darum kümmern.“ Sie wandte sich um und prallte gegen einen kräftigen Fremdling.
    „Nun, bist du einsam?“ Er stank wie die Pest, und seine Augen waren glasig von Trunkenheit. „Ich kann dich unterhalten.“ Er wollte nach ihr fassen.
    Sim schob sich dazwischen. „Fort mit dir, John Chisholm. Diese Lady steht unter dem Schutz von Mylord Glenshee.“
    „Aus dem Weg, Bursche“, schnarrte John.
    „Nein“, sagte Sim zu dem Grobian, der größer war als er. Rowena rang nach Atem. „Sim, tu nichts „Du wirst dich von hier entfernen, Trunkenbold“, sagte ein riesenhafter Rotkopf, der plötzlich neben ihnen auftauchte.
    John starrte den Neuankömmling an, doch ehe er etwas sagen konnte, erschienen zwei weitere Männer in den grünen und blauen Farben der Sutherlands.
    Mit einem deftigen Fluch machte sich John davon.
    „Ich danke Euch“, flüsterte Rowena. Ihre Knie gaben plötzlich nach, so dass sie sich am Rand des Tisches festhalten musste.
    „Erfreut zu helfen.“ Der große Mann verbeugte sich. „Ich bin Red Will. Das hier ist Naill und dies Lem’s Sandie.“
    Der drahtige ältere Mann lächelte sie an. Der blonde Lem’s Sandie errötete und neigte den Kopf.
    Rowena gelang ein Lächeln. „Ich danke Euch, dass ihr meine Lage bemerktet.“
    „Oh, wir geben Obacht auf Euch“, sagte Red Will.
    „Auf Befehl Lord Lions?“ fragte sie schwach.
    „Ja. Er möchte nicht, dass irgendjemand seine Lady belästigt.“ „Ich bin nicht...“
    „Lady Rowena?“ erkundigte sich eine gebieterische Stimme. Rowena wandte sich um.
    Die Frau, die vor ihr stand, war mittleren Alters, groß, dünn und plump. Ihr Gewand war aus kostbarem Samt, doch der senffarbene Ton ließ ihre Haut talgfarben wirken. Der Kranz aus braunen Zöpfen auf dem Haupt gab ihr indes ein würdevolles Aussehen. Und ihre Augen zeugten von Klugheit.
    „Oh, das ist Lady Glenda“, erklärte Red Will.
    „Mylady.“ Rowena beeilte sich, einen Knicks zu machen.
    „Es tut mir Leid, dass ich nicht schon früher kam.“ Ihr Blick schweifte von Rowenas ungekämmtem Haar hinab zu den verschmutzten Stiefeln und zurück zu ihrem Gesicht. „Ihr seht aus, als ob Ihr eine lange, schreckliche Reise hinter Euch hättet.“ Rowena lächelte. „Meine Kehrseite kann dem nur zustimmen.“ Ein wohlwollendes Lächeln umspielte Lady Glendas dünne Lippen, ließ die Augen strahlen und ihr Gesicht beinahe schön wirken. „Aha! Ein gewisser Sinn für Witz und ein bisschen Geist. Wie herzerfrischend.“ Sie hob die Hand und winkte im Fackel-schein der überfüllten Halle.
    Donald eilte herbei. „Ihr bedürft meiner, Lady Glenda?“ „Bring Lady Rowena in das grüne Gemach, Donald.“
    „Doch ... doch als Lady Selena nach diesem Gemach begehrte, sagtet Ihr, es müsse für Lady Anne bereitgehalten werden. “ Lady Glenda errötete. „Ich wollte nicht, dass dieses verschlagene Frauenzimmer im Gemach meiner Schwester ihre Liebhaber unterhält.“ Sie blickte sich im Saal um und verzog das Gesicht. „Wir können wenig dagegen tun, dass dieses Pack hier ist, Donald, doch der Earl gab mir das Versprechen, die Regelung der häuslichen Aufgaben in meiner Burg mir zu überlassen.“
    „Ja, Mylady.“ Donald lächelte. „Es ist mir ein Vergnügen, Lady Rowena im grünen Gemach unterzubringen.“ Er hob seinen Kopf und betrachtete sie. „Ihr werdet ein Bad wünschen.“
    Rowena blinzelte. Sie war ein wenig benommen von dem verlockenden Angebot. „Oh, doch es

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