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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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Duncan sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    »Es war nicht einfach«, meinte Jamie, der seine Gedanken erriet.
    Dann erzählte Jamie ihm, was danach geschehen war – wie die MacGregors sich nach der Hinrichtung ihres Chiefs Alasdair MacGregor zu Aufständen erhoben hatten und wie Colin Rache für die Vergewaltigung eines Campbell-Mädchens geübt hatte, indem er im Gegenzug die Vergewaltigung eines Mädchens der MacGregors befahl.
    Angewidert verzog Duncan das Gesicht – er fand nicht nur die Tat an sich schon abstoßend, sondern auch den Gedanken, dass der Bruder, den er in Erinnerung hatte, so etwas Unehrenhaftes tun konnte.
    Doch es war noch schlimmer: Das MacGregor-Mädchen war nicht nur die Schwester von Lizzies Ehemann, sondern auch die Angebetete von Niall Lamont – Caitrinas Bruder. Und in diesem Augenblick durchkämmte Niall Lamont die Highlands nach Colin, um Gerechtigkeit zu üben.
    Die Frage, wie es dazu gekommen war, dass Lizzie einen MacGregor geheiratet hatte, würde noch warten müssen. »Bist du sicher, dass Colin das getan hat?«, fragte Duncan. Der unüberlegte Angriff auf Caitrinas Familie klang zwar nach dem hitzköpfigen Bruder, den er in Erinnerung hatte, doch die Vergewaltigung eines unschuldigen Mädchens zu befehlen … Das war eine dunkle Seite von Colin, die er nur schwerlich mit seinen Erinnerungen an den Bruder in Einklang bringen konnte. »Das klingt gar nicht nach ihm.«
    Bestätigend nickte Jamie. »Es ist kein Irrtum. Du warst lange fort. Wir alle haben uns verändert, auch Colin.«
    »Du kannst doch nicht etwa glauben, dass es Colin war, der mir das angetan hat?«
    Gleichmütig zuckte Jamie die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich würde gerne glauben, dass es nicht so ist, aber inzwischen weiß ich nicht mehr, wozu er fähig sein könnte.«
    »Aber das ergibt doch keinen Sinn. Colin ist der Erbe. Er hatte nichts von mir zu befürchten.«
    »Er war eifersüchtig auf dich, oder vielmehr darauf, dass Vater dich bevorzugt hat.«
    »Das könnte sein«, räumte Duncan ein. Doch konnte Colin ihn wirklich so sehr hassen? Hätte er aus Missgunst ihren Clan wirklich in derartige Gefahr gebracht? Das erschien ihm weit hergeholt, trotz der dunklen Seite von Colins Charakter.
    »Was ist mit dem Mädchen? War Lady Gordon nicht Colin versprochen? Und doch hattest du eine …«, Jamie zögerte, »Beziehung mit ihr?«
    Duncan schüttelte den Kopf. »Colin wusste nichts von mir und Jeannie.«
    Während die Stunden verstrichen wurde Duncans Hoffnung, dass Jamie ihm helfen würde, zunehmend größer. Argylls Vollstrecker stand in dem Ruf, sich absolut unerbittlich an die Gesetze zu halten. Und von Rechts wegen war Duncan ein verurteilter Verräter und sollte auf der Stelle festgenommen werden. Dass Jamie überhaupt bereit war, ihn anzuhören, war mehr, als er erwartet hatte. Und Jamie schien für Duncans Unschuldsbeteuerung nicht unempfänglich zu sein. Im Gegenteil, er schien ihm zu glauben.
    »Aber warum bist du nicht geblieben und hast dich verteidigt?«, wollte Jamie wissen. »Als du flohst, ließ dich das schuldig wirken.«
    »Ich war doch schon verurteilt und für schuldig befunden worden. Niemand hätte auf mich gehört. Jeder schien bereit, das Schlechteste von mir zu glauben – Archie, Colin –, und Vater war tot.«
    »Ich hätte auf dich gehört«, sagte Jamie leise.
    Duncan nickte. Doch sie wussten beide, dass das Wort eines siebzehnjährigen Knaben nicht viel Gewicht gehabt hätte.
    Schließlich sprach Duncan die Frage aus, die ihn hergebracht hatte. »Werden die Beweise ausreichen?«
    Mit grimmigem Gesichtsausdruck schüttelte Jamie den Kopf. »Das bezweifle ich. Archie bekommt immer noch einen Tobsuchtsanfall bei der bloßen Erwähnung deines Namens oder von Glenlivet. Es wird mehr als eine Karte und ein vage formulierter Brief nötig sein, um ihn von deiner Unschuld zu überzeugen.«
    Die anschwellende Hoffnung in seiner Brust fiel in sich zusammen. Duncan hatte seine Antwort. Er brauchte nicht noch mehr Enttäuschungen, aber er musste einfach fragen: »Und was ist mit dir, kleiner Bruder? Glaubst du mir?«
    Jamies Mund verzog sich zu einem schiefen Lächeln. »Das wird zwar nicht von Bedeutung sein, wenn unser Cousin dich in die Finger bekommt, aber aye , ich glaube dir.«
    Doch Jamie irrte sich. Es war von Bedeutung. Sehr sogar. Wenn Jamie und Lizzie an ihn glaubten, dann war Duncan vielleicht doch nicht ganz so allein, wie er gedacht hatte.
    Doch eine Frage ließ ihm

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