Schottisches Feuer
Erfüllung sie schüttelten. Die pure Ekstase auf ihrem Gesicht trieb ihn fast an den Rand. Ein letztes Mal drang er in sie und versteifte sich, dann durchzuckte ihn die Gewalt seines eigenen Höhepunkts, der wie eine harte, alles erschütternde Welle über ihn hereinbrach.
Er blieb in ihr, bis das letzte Beben verebbt war und er sich bis auf den letzten Tropfen der Lust verausgabt hatte. Doch selbst dann widerstrebte es ihm noch, die Verbindung zu lösen. Doch in dem Bewusstsein, dass er sie vermutlich erdrückte, glitt er aus der warmen Umarmung ihres Körpers. Er rollte sich auf die Seite, nahm sie in die Arme und zog ihren Kopf an seine Schulter. Die Nachtluft kühlte seine erhitzte Haut.
Eine Weile lagen sie schweigend beieinander. Nach dem, was gerade geschehen war, das einzig Passende. Denn Worte konnten dem nicht gerecht werden.
Abwesend fuhr sie mit den Fingern durch das dünne Dreieck aus Haaren auf seiner Brust und folgte der schmalen Spur zu seinem Bauch hinunter. Er konnte ihr ansehen, was sie dachte.
»Hast du das ernst gemeint?«, fragte sie und sah zu ihm hoch.
Er brauchte nicht zu fragen, was sie meinte. » Aye .«
»Wodurch wurde dir klar, dass ich die Karte nicht genommen habe?«
Er zwirbelte eine Locke ihres seidigen roten Haares zwischen den Fingern, dann ließ er sie weich auf seine Brust fallen. »Es war keine bestimmte Sache. Ich schätze, ich fing an, über ›Beweise‹ hinauszusehen und auf meinen Bauch zu hören. Deine Reaktion hatte viel damit zu tun. Ich erkannte, wie sehr es dich verletzt hatte, dass ich dich verließ. Du verhieltst dich, als wäre dir Unrecht getan worden, und nicht, als wärst du schuldig.« Er spürte ein heftiges Brennen in der Brust, als ihm die Folgen seines Handelns gänzlich bewusst wurden. »Gott, Jeannie, es tut mir leid.« In seinem Kopf hörte er ihre Stimme, wie sie ihn anflehte, sie nicht zu verlassen, und versuchte, sie auszublenden. Sie hatte jedes Recht ihn zu hassen. »Ich hätte dir vertrauen sollen. Ich hätte dir die Gelegenheit geben sollen, es zu erklären. Kannst du mir jemals verzeihen?«
»Warum hast du mich so schnell für schuldig gehalten?«
Sie fragte nicht nach dem bestimmten Beweis gegen sie, sondern stellte die schwierigere Frage, warum er diesem Beweis geglaubt hatte. Er dachte zurück. Er war so jung gewesen, noch kaum ein richtiger Mann, und hatte sich erst noch behaupten müssen. Deshalb konnte er nicht recht glauben, dass er so viel Glück haben sollte, jemanden wie sie gefunden zu haben. »Ich hatte dich mit deinem Vater gesehen und wusste, wie sehr du ihn liebst. Ich wusste, wie loyal du deiner Familie gegenüber bist. Du warst jung, schön und hättest unter allen Männern der Highlands wählen können. Ein Teil von mir konnte nicht glauben, dass du das alles für einen Bastard aufgeben würdest, der nichts als seinen Namen vorzuweisen hatte.« Er stieß einen schroffen Laut aus. »Der nicht einmal einen Namen vorzuweisen hatte.«
Sie lag völlig reglos. »Ich sah den Mann, der du warst. Ich glaubte an dich, Duncan, nicht an deine Geburt. Habe ich dir je einen Grund gegeben anzunehmen, dass das für mich von Bedeutung wäre? Habe ich dir je das Gefühl gegeben, dass du etwas anderes wärst als der wunderbarste, erstaunlichste Mann, den ich je kennengelernt habe?«
Die Wut in ihrer Stimme traf ihn unvorbereitet. » Nay« , räumte er ein.
Sie entspannte sich und schmiegte sich wieder an ihn.
»Warum glaubst du mir jetzt?«, wollte sie wissen. »Was hat sich geändert?«
»Ich. Du. Wir sind nicht mehr dieselben wie damals. Ich schätze, ich traute keinem von uns genug zu. Ich sah nicht das, was du gesehen hast. Nämlich, dass unser Schicksal nicht durch unsere Geburt bestimmt wird, sondern durch unsere Taten.«
Mit einem eigenartigen Ausdruck in den Augen sah Jeannie zu ihm hoch. »Glaubst du das wirklich?«
Er spürte, dass hinter dieser Frage etwas steckte – etwas Wichtiges. » Aye , das tue ich.«
Sie hielt seinen Blick einen Moment lang fest, dann nickte sie. Gedankenverloren schwieg sie ein paar Minuten. Schließlich fragte sie: »Was können wir tun?«
Mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen zog er eine Augenbraue hoch. »Wir?«
»Ich möchte helfen.«
Er hatte lange Zeit auf diese Worte gewartet. »Könntest du deinen Bruder dazu überreden, dich die Papiere deines Vaters durchsehen zu lassen?«
Traurig schüttelte sie den Kopf. »Das würde nichts bringen. Nach dem Feuer blieb kaum etwas davon
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