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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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Hälfte von dem hatte sagen können, was er wollte, ritt Duncan in hartem Tempo durch die Highlands nach Castleswene in Knapdale. In seinem Eifer, sich die Unterstützung seines Vaters zu sichern, bevor er mit Jeannies Vater sprach, legte er die Reise über Land und Meer, die normalerweise bis zu drei Tage dauern konnte, in weniger als zwei Tagen zurück.
    Er fand seinen Vater in seinem Arbeitszimmer, dem kleinen Vorraum des großen Saals der Burg.
    Er schien in eine Diskussion mit ein paar seiner luchd-taighe, seiner persönlichen Wachmänner, vertieft zu sein, doch sobald Duncan eintrat, schickte er sie fort.
    Der Chieftain of Campbell of Auchinbreck erhob sich von der Bank hinter dem großen Tisch und beide umfassten mit festem Griff den Unterarm des anderen in einer Geste, die halb Handschlag, halb Umarmung war.
    Blaue Augen begegneten ebenso blauen Augen. Obwohl Duncan bei einer Körpergröße von einer Handbreit über sechs Fuß seinem Vater gleichkam, übertraf ihn sein Vater um mindestens fünfundzwanzig Pfund an fester, kampfgeschmiedeter Muskelmasse. Mit etwas über vierzig Jahren war sein Haar zum größten Teil hellbraun mit nur ein paar vereinzelten grauen Strähnen an den Schläfen.
    Der unerbittliche Gesichtsausdruck seines Vaters verriet nichts von seinen Gedanken, doch Duncan war das plötzliche Aufleuchten in den Augen nicht entgangen, als er den Raum betreten hatte. Sein Vater konnte die Freude darüber, ihn zu sehen, nicht vollständig verbergen.
    Nachdem sie die formelle Begrüßung absolviert hatten, setzte sein Vater sich wieder und Duncan blieb ihm gegenüber vor dem enormen, mit Schnitzereien verzierten Eichentisch stehen. Mit zehn Fuß Länge und drei Fuß Breite beherrschte er den kleinen Raum.
    Das harte, von Kampfnarben gezeichnete Gesicht, das seinem eigenen so ähnlich war, sah ihn nachdenklich an. »Grant hat sich nicht überzeugen lassen?«
    Duncan versteifte sich. Hatte sein Vater noch einen anderen Mann am Königshof? Colin war bereits vor beinahe einer Woche abgereist – also konnte der Bericht nicht von seinem Bruder stammen. Hatte sein Vater Duncan nicht zugetraut, die ihm erteilte Aufgabe zu erfüllen? Der Schlag gegen seinen Stolz traf ihn mit überraschender Wucht. »Hat man dir schon berichtet?«
    » Nay «, entgegnete sein Vater. Die Andeutung von Tadel in seiner Stimme verriet, dass er erraten hatte, welche Richtung Duncans Gedanken genommen hatten. »Ich kenne dich zu gut. Ich habe deine Anspannung schon in dem Augenblick bemerkt, in dem du zur Tür hereingekommen bist.«
    Sein Vater hatte recht, auch wenn der Grund dafür ein anderer war, als er vermutete. Duncan war zuversichtlich, dass Grant sich den Streitkräften des Königs anschließen würde – etwas hatte am Tag von Duncans Abreise einen Sinneswandel bei ihm bewirkt –, doch diese Zuversicht erstreckte sich nicht auf Duncans Bitte um die Hand seiner Tochter.
    »Grant war zwar anfangs widerwillig, aber ich glaube, er kann überredet werden. Der König hat deutlich gemacht, dass er seine Unterstützung erwartet.«
    »Also heißt es für ihn, entweder seinen König oder seinen Lehnsherrn zu verärgern.«
    » Aye , und nun, da James wahrscheinlich zu Elizabeths Erbe ernannt wird, kann man ihn nicht mehr so leicht ignorieren. Der König wird bald die Macht von Englands Flotte hinter sich haben – Grant würde ein großes Risiko eingehen, wenn er sich ihm widersetzt.« Nachdenklich runzelte Duncan die Stirn. »Obwohl ich bis vor wenigen Tagen noch dachte, dass er genau das tun könnte.«
    Diese Bemerkung schien seinem Vater zu gefallen. »Ah, er muss meine Botschaft erhalten haben.«
    »Botschaft?«, fragte Duncan scheinbar beiläufig und unterdrückte den erneuten Anflug von Verärgerung.
    »Colin machte einen Vorschlag, als er von Stirling Castle zurückkehrte. Ich hielt ihn für vernünftig. Vielleicht hat das geholfen.« Colin? Duncan war verblüfft. Was hatte sein Bruder damit zu tun? Der harte Blick seines Vaters musterte ihn abschätzend. »Aber das sind doch gute Nachrichten. Was ist denn nicht in Ordnung?«
    Duncan verschränkte die Hände hinter dem Rücken und zwang sich, ruhig stehen zu bleiben, obwohl es ihm schwerfiel. Er konnte sich nicht erinnern, jemals wegen irgendetwas so besorgt gewesen zu sein. Beinahe wusste er nicht, wo er anfangen sollte. »Ich habe auch einen Vorschlag, von dem ich hoffe, dass er Grants Bündnis mit unserer Seite festigen wird.« Abwartend verstummte Duncan.
    »Fahr

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