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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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beeinträchtigt.
    Als kleine Jungen waren Colin und Jamie ihrem älteren Bruder auf Schritt und Tritt gefolgt und hatten mit einem Eifer, der beinahe an Vergötterung grenzte, alles nachgeahmt, was er tat – sogar Waffen mit sich herumgeschleppt, die viel zu groß für sie waren. Als sie älter wurden, gab es überraschend wenig Rivalität zwischen den Brüdern, was zum Teil, wie Duncan annahm, am Altersunterschied lag. Da Colin langsam ein Mann wurde, würde sich das nun vermutlich ändern.
    Und ganz sicher würde es das, sobald er das mit Jeannie herausfand.
    Nun, da sein Ärger verflogen war, sah Duncan ein, dass Colin keine Schuld daran hatte, was geschehen war. Auf Stirling hatte Duncan sich große Mühe gegeben, sein Interesse an Jeannie für sich zu behalten. Dass sein Bruder nur einen Blick auf sie geworfen und sich verliebt hatte … Nun, das konnte er ihm kaum zum Vorwurf machen.
    Stirnrunzelnd erkannte Duncan, dass er die Gefühle seines Bruders nicht in Betracht gezogen hatte. Vielleicht empfand Colin etwas für das Mädchen. Er würde alles tun müssen, was in seiner Macht stand, um Colin begreiflich zu machen, dass er ihn nicht absichtlich hatte verletzen wollen.
    Doch er kannte Colin. Sein hitzköpfiger junger Bruder würde rasend vor Wut sein.
    »Also dieses Problem mit dem Mädchen«, sagte Argyll. »Ist das der Grund, warum du nicht neben deinem Vater reitest?«
    Duncan sah über die Schulter durch den Staub und den Pulk von Soldaten und entdeckte Colin und seinen Vater, die Seite an Seite nahe der Nachhut ihres Clans ritten. Aye , er war den beiden absichtlich aus dem Weg gegangen und hatte seit dem Festmahl gestern nur ein paar Worte mit ihnen gewechselt. Die Kälte zwischen ihm und seinem Vater hatte sich in den letzten zwei Wochen nicht verringert. Süffisant zog er eine Augenbraue hoch. »Genießt du denn meine Gesellschaft nicht, Cousin?«
    »Mehr als die meisten, nehme ich an«, versetzte Archie trocken. Bei seinen nächsten Worten allerdings ließ er alle Frotzelei fallen. »Was auch immer du für Probleme mit deinem Vater hast, auf dem Schlachtfeld haben sie nichts zu suchen. Lass dich davon nicht in deiner Pflicht behindern.« Seine dunklen Augen glühten hart, wie glänzend polierter Onyx. »Ich werde Huntly zur Raison bringen und nicht zulassen, dass mir dabei irgendetwas in die Quere kommt – ganz besonders kein Streit um ein Mädchen.«
    Hart funkelte Duncan ihn an. Er verzieh ihm diese Beleidigung nur, weil er von dem Verrat wusste, dem Archie vor Kurzem hatte ins Auge sehen müssen, einem Mordversuch durch Männer, denen er vertraut hatte. Duncan wusste, wie diese Heimtücke ihm immer noch zusetzte – und vermutlich immer zusetzen würde. »Du solltest mich eigentlich besser kennen.«
    Darauf antwortete Argyll nicht sofort. »Es gibt keinen, dem ich mehr vertraue als dir, aber niemandem vertraue ich völlig.« Der Ausdruck in seinen Augen war voll bitterer Wehmut. »Das ist eine Lektion, die du dir zu Herzen nehmen solltest, Cousin. Sie könnte dich davor bewahren, einen schmerzhaften Fehler zu begehen.«
    Duncan fortreiten zu sehen, obwohl alles in ihr danach schrie, ihn aufzuhalten, gehörte zu dem Schlimmsten, was Jeannie jemals hatte tun müssen.
    Als ihre Mutter sie verlassen hatte, war es mitten in der Nacht gewesen. Jeannie hatte keine Gelegenheit gehabt, sie zurückzuhalten. Sie anzuflehen, nicht fortzugehen. Ihr zu sagen, dass sie niemals wiederkommen würde, wenn sie ging.
    Wenn Jeannie doch nur älter gewesen wäre, dann wäre ihr vielleicht klar geworden, was vor sich ging. Dann hätte sie sie vielleicht aufhalten können.
    Doch nun war sie alt genug. Sie stand in ihrem Turmzimmer am Fenster, ein feuchtes und zerknülltes, mit Spitze gesäumtes Leinentuch in der Hand, und sah zu, wie der letzte Soldat der Campbells und die kühne, gelbe Standarte des Earls of Argyll aus ihrem Blickfeld verschwanden.
    Alles wird gut werden, sagte sie sich.
    Duncan ist nicht meine Mutter. Er wird in ein paar Tagen zurückkommen, und wir werden heiraten.
    Es wird nichts schiefgehen. Sogar ihr Vater hatte die Seite des Königs und Argylls ergriffen. Wenn ihr Vater gegen Huntly, seinen Lehnsherren, ins Feld zog, dann musste er sich eines Sieges sicher sein.
    Seufzend steckte sich Jeannie das Taschentuch in den Ärmel ihres bestickten grünen Seidenwamses, das sie über dem nach französischer Mode geschnittenen Gewand trug, und wollte sich gerade vom Fenster abwenden, doch da zog etwas

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