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Schottlands Wächter (German Edition)

Schottlands Wächter (German Edition)

Titel: Schottlands Wächter (German Edition)
Autoren: Katharina Gerlach
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gesagt, wo ich war?”
    „Glaubst du, dein Vater hätte dich ohne Schutz auf eine so gefährliche Reise gehen lassen? Dein Rucksack ist sozusagen vollständig mit magischen Sprüchen durchsetzt. Ich wusste immer genau, wo du bist und was du gerade tust.” Er sah sich um. „Übrigens, wo ist er?”
    „Vater? Ich dachte das wüsstest du.”
    „Ich meine doch deinen Rucksack.”
    Bryanna zeigte gen Osten. „Irgendwo in Faerie. Ich habe ihn verloren. Vielleicht kann die Königin etwas damit anfangen.” Sie grinste. „Ich hätte nie gedacht, dass Dad auf so eine Idee kommt.”
    „Na ja, die Idee war eigentlich von mir, aber umgesetzt hat sie dein Vater. Er fügte auch die Schutzzauber hinzu.”
    „Es muss ein ganz schöner Schock für dich gewesen sein, als ich nicht mehr zu finden war.”
    Stuart biss sich auf die Unterlippe und wischte sich mit der Linken die Haare aus der Stirn, als wolle er einen unangenehmen Gedanken verscheuchen. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht, dass ich beinahe deinen Vater informiert hätte.”
    „Meinst du er wäre gekommen?” Bryanna ließ sich ins Gras fallen.
    „Nichts hätte ihn davon abhalten können. Dabei ist das Ende seiner Zeit als Wächter so nahe, dass er nahezu machtlos gewesen wäre. Aber versucht hätte er es … wenn ich es ihm gesagt hätte!” Stuart legte den Kopf schief und betrachtete sie eine Weile. Als sie nichts sagte, setzte er sich neben sie.
    „Wo ist Kaylee?”
    „Kaylee ist unterwegs zu ihrem Vater.”
    „Hat sie dir etwas getan? Bist du deshalb so spät dran?”
    Bryanna schüttelte den Kopf. „Ich wurde in Faerie aufgehalten.” Sie erzählte Stuart, was sie dort erlebt hatte.
    Er nickte nachdenklich. „Deshalb warst du monatelang verschwunden. Ich wollte das Warten schon aufgeben.”
    „Monate? Moment mal”, protestierte Bryanna.
    Stuart unterbrach sie. „Es ist bereits Herbst. Bald wird die Cailleach wieder über das Land ziehen. Aber du hast Glück, für ein paar Tage ist sie noch am Corryvreckan.”
    „Dann lass uns am besten sofort aufbrechen.” Sie sprang auf und griff Stuarts Hand. „Komm schon.”
    „Du hast Recht. Ich habe schon viel zu lange hier herumgesessen.” Der Seannachaidh sprang auf und hakte sich unter. „Na los. Worauf wartest du noch. Bring uns zum Corryvreckan.”
    Bryanna wechselte die Welten und hob ab. Auf den fragenden Blick Stuarts hin sagte sie: „Ich fliege lieber über Alba … weniger Flugverkehr.”
    Stuart nickte und sah nach unten. Bryanna flog etwas langsamer, damit er einen Blick auf die Inseln werfen konnte, über die sie flogen. Als sie die offene See zwischen Rum und Mull überquerten sagte Bryanna: „Stuart? Als ich in Faerie war, habe ich nicht nur Kaylee befreit.”
    „Kleine Heldin!” Stuart sah sie zärtlich an, was die Trauer in seinem Blick milderte. „Wer hatte denn sonst noch Hilfe nötig?”
    „Du! Also pass gut auf, ich sag das nur einmal. Wenn du es ernst meinst, wird dein Tod am Grab deiner Familie warten.” Sie sah Stuart nicht an. Als ihr sein Schweigen zu lange dauerte, fügte sie hinzu: „Nicht, dass ich das will.”
    Stuart schwieg immer noch. Endlich sah Bryanna ihn an. Seine Augen waren weit aufgerissen und sein Gesicht entspannt. Er wirkte gleichzeitig glücklich und ängstlich, so als wage er kaum zu glauben, was sie ihm gesagt hatte. Tränen liefen ihm über die Wangen. Freude, Hoffnung und Sehnsucht spiegelten sich so deutlich in seinem Gesicht wieder, dass sich Bryanna wie ein Eindringling fühlte. Sie wendete sich ab und konzentrierte sich wieder auf den Flug gen Süden. Als sie die Insel Mull hinter sich ließen, atmete Stuart tief durch.
    „Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll, Bryanna.”
    „Ach, schon gut.”
    „Ich wünschte, ich könnte dir wenigstens mein Wissen da lassen. In vierhundert Jahren hat sich eine Menge angesammelt, das für dich sicher sehr nützlich wäre”, sagte Stuart. Wortlos zog Bryanna das silberne Keltenkreuz unter ihrem T Shirt hervor und zeigte es ihm.
    „Ein Transferzauber! Wo hast du den denn her?”
    „Von Kaylee.” Bryanna erklärte, was Callum mit dem Kreuz und seinem Gegenstück vorgehabt hatte.
    Stuart schüttelte den Kopf. „Ich kenne Callum seit vielen Jahren. Ich weiß auch, wie sehr er unter dem Verschwinden seiner geliebten Frau gelitten hat. Aber das … das hätte ich ihm nicht zugetraut.”
    „Keine Sorge. Kaylee wird ihn schon zur Vernunft bringen.”
    Stuart nickte. „Wenn es ihr nicht gelingt, schafft
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