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Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Schreib und stirb (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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Schön, nicht wahr?“ Er schob die Brille auf die Stirn und rieb sich die Augen. „Und doch scheint nicht alles so perfekt gewesen zu sein, sonst wäre er nicht umgebracht worden. Haben Sie eine Ahnung, wer der Täter sein könnte?“
    Angela schüttelte den Kopf. „Wir stehen noch ganz am Anfang und versuchen uns ein Bild zu machen. Gab es vielleicht unter seinen Schriftstellerkollegen jemand, der ihm feindlich gesinnt war? Oder war er vor seiner Partnerschaft mit Pavel Beniak mit jemandem zusammen, der eifersüchtig war? Gab es Probleme in der Familie?“
    „Nun ja, seine Mutter war alles andere als begeistert davon, dass ihr Sohn ihr nicht eine eine Handvoll Enkel schenkte, aber das kann man aus der Sicht ihrer Generation verstehen. Sie kommt ja wohl als Täterin kaum in Frage. Von einem eifersüchtigen früheren Partner weiss ich nichts, und Neid unter Berufskollegen ist in unserem Geschäft so alltäglich, dass man daraus kaum ein Mordmotiv konstruieren kann. Es tut mir Leid, Frau Kaufmann, aber ich kenne niemanden aus dem Umfeld von Guido Bär, den ich des Mordes verdächtigen könnte.“
    „Das ist auch nicht notwendig, Herr Kobel. Ich habe noch eine letzte Frage: wer hat Guido Bärs Bücher herausgegeben, seit Sie den Kirchenmaus-Verlag geschlossen haben?“
    „Ich habe ihm Kontakte zu verschiedenen Verlegern verschafft, aber ich weiss nicht, ob er schon einen Vertrag unterzeichnet hat. Vielleicht finden Sie bei ihm entsprechende Unterlagen; er war administrativ äusserst zuverlässig und hat sicherlich die gesamte Korrespondenz abgelegt.“
    Angela stand auf und nahm die Aktenordner unter den Arm. „Ich habe viel erfahren, Herr Kobel, und bedanke mich sehr. Darf ich mich melden, wenn ich weitere Fragen habe?“
    Er erhob sich und streckte Angela die Hand entgegen. „Jederzeit, Frau Kaufmann. Hier, nehmen Sie die Bücher mit. Möge er in Frieden ruhen, der liebe Guido. Und Ihnen wünsche ich, dass Sie den Mörder bald dingfest machen.“

    Die Runde in der 'Krone' war klein, sie waren nur zu viert, alle tranken Kaffee. Vor elf Uhr gab es am Sonntag keinen Alkohol, das hatte die Wirtin so dekretiert, und keiner ihrer Stammgäste begehrte dagegen auf. Natürlich sorgte sie dafür, dass Punkt elf Uhr jeder sein Bier oder sein Glas Wein vor sich stehen hatte, aber bis dahin war es noch fast eine Dreiviertelstunde.
    „Da hast du ja in deinen letzten Wochen nochmals einen Mord aufzuklären, Pfister“, sagte der Schreiner und wies auf das Titelblatt der Zeitung. „Wie viele waren es insgesamt in deinem Polizeileben?“
    „So ungefähr ein Dutzend, würde ich sagen.“ Peter rechnete. „Vielleicht ein paar mehr. Jedenfalls ist nur einer geblieben, den wir nie endgültig klären konnten. Und diesen hier werden wir im Handumdrehen lösen, dass sage ich euch.“
    „Guido Bär hat doch mit diesem Tierarzt zusammengewohnt, dem Beniak. Ein ganz übler Hund, sage ich euch.“ Der alte Kantonsschullehrer wählte seine Worte schon lange nicht mehr so sorgfältig wie damals, als er den Jungen noch etwas beizubringen hatte. „Hat meinen Dackel ermordet, der Dreckskerl.“ Dem Achtzigjährigen kamen die Tränen. „Eine Routineoperation, hat er gesagt, aber dann ist der Hund nicht mehr aufgewacht aus der Narkose.“ Er putzte sich die Nase und grinste bitter. „Hat seine Sache nicht im Griff, sage ich euch. Vielleicht hat er auch seinen schwulen Partner aus der Narkose nicht mehr aufwachen lassen, wie meinen Lumpi.“
    Peter Pfister zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Interessant, dachte er, weiss er etwas oder redet er nur so dahin?
    Der vierte am Tisch, ein erfolgreicher Versicherungsmakler, schüttelte den Kopf. „Ich kenne Paul Beniak auch, und dazu noch ein paar seiner grösseren Kunden, Bauern und Reitstallbesitzer, und alle sind sehr zufrieden mit ihm, keiner hat mir gegenüber je eine Beanstandung geäussert. Er scheint kompetent zu sein, und persönlich komme ich mit ihm gut klar.“
    Gelächter rundum, die üblichen Sprüche. „Warum, bist du auch schwul?“ – „Aber heimlich, damit Frau und Kinder nichts merken!“ – „Was musst du tun, damit er dir eine Versicherung abkauft?“
    Gutmütig wehrte sich der Angegriffene. „Hört doch auf, ihr Deppen. Ich bin ungefähr so schwul wie ihr alle, dass wisst ihr genau. Aber ich finde Beniak sympathisch, auch wenn er manchmal direkt und verletzend ist. Meine Theorie ist, dass er sich mit Tieren besser auskennt als mit Menschen.“
    „Da

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