Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
er ihr diese wunderschönen Gefühle beschert hatte.
»Haben Sie denn keinen Wunsch?«, fragte sie unschuldig nach.
Dr. Tannert drehte sich überrascht zu ihr um und hob dabei eine Braue. Er hatte längst wieder seine Unterlagen in den Händen, studierte eine Akte, die nicht die ihre war.
»Wie meinen Sie bitte?«
Sie deutete verschmitzt auf die Beule in seiner Hose. »Ich würde gern auch etwas für Sie tun, Dr. Tannert.«
Er sah an sich herunter, doch anstatt die Hose zu öffnen und seinen Schwanz zu befreien, legte er die Akte zur Seite und knöpfte seinen Kittel zu.
»Missverstehen Sie bitte meine Intentionen nicht. Ich bin in erster Linie Ihr Therapeut. Es geht mir nur darum, Ihnen dabei zu helfen, wieder Lust zu spüren und Erfüllung zu finden. Natürlich bin auch ich nur ein Mann, und der Anblick einer schönen Frau geht nicht spurlos an mir vorüber.«
Janine kam sich schrecklich dumm vor. Im Gegensatz zu ihr konnte er Gefühle und Sex auseinanderhalten. Sie hingegen war wie ein Teenager auf dieses gefährlich trügerische Spiel hereingefallen, hatte ihre Lust mit Hingezogenheit verwechselt. Nein, korrigierte sie sich in Gedanken. Sie hatte nichts verwechselt. Das war ja gerade das Schlimme! Sie fand Dr. Krischan Tannert tatsächlich sehr anziehend, und sie hätte sich auch dann zu ihm hingezogen gefühlt, wenn er sie nicht zum Orgasmus gebracht hätte. Die Tatsache, dass ihn dieses kleine Intermezzo auch erregt hatte, zeigte ihr, dass er möglicherweise auch mehr Interesse an ihr hatte, als ihm lieb war.
»Sie sind für mich eine Patientin, Janine. Nicht mehr und nicht weniger«, erklärte er, doch es klang wie eine Rechtfertigung.
Janine nickte. Sie musste erst einmal wieder einen klaren Kopf bekommen. Zwischen ihren Beinen prickelte es nach wie vor oder schon wieder.
Sie ging in ihre Kabine zurück und zog sich wieder an. Janine hoffte sehr, dass sie noch viele Einzelgespräche beim Leiter der Lustschule haben würde. Er war ein Garant dafür, dass sie Fortschritte in der Therapie machte. Und vielleicht würde sich sein abweisendes Verhalten noch in Hingabe verwandeln. Sie hoffte es.
Nachdem alle Teilnehmer der Gruppe C das Arztgespräch hinter sich gebracht hatten, fanden sich die Männer und Frauen im Entspannungsraum im Kellergewölbe von Schloss Cohen ein.
Janine war überrascht, dass es schon nach Mittag war. Die Zeit in Dr. Tannerts Sprechzimmer war schneller vergangen als erwartet. Wenn er sich für jede Patientin derart viel Zeit nahm, war der Tag schnell herum. Es konnte also gar nicht sein, dass er bei jeder Frau derart intensive Untersuchungen vornahm. Dass sie die Einzige war, bedeutete dies allerdings auch nicht.
Janine blickte sich um, musterte die anderen Frauen sehr genau. Einige sahen kaum mehr als durchschnittlich aus, andere waren regelrechte Sexbomben, zumindest was die Optik betraf. Welche von ihnen hatte wohl auch das Vergnügen gehabt, den Doktor näher kennenzulernen?
Janine achtete sehr darauf, was die anderen Teilnehmerinnen über Krischan Tannert sagten. Einige schienen ihn ganz hinreißend zu finden, andere bezeichneten ihn gar als männliches Model, das gut und gern für ein Fitnesstudio oder Unterwäsche Werbung machen könnte.
Fest stand, jede Frau hatte bemerkt, wie attraktiv der Leiter von Cupido war. Jede von ihnen hatte ein Auge auf ihn geworfen.
»Wirklich ein Süßer, der Tannert«, meinte nun auch Sina, und Janine blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Was, wenn Krischan Tannert auch mit ihrer Zimmergenossin intim geworden war? Das würde sie nicht aushalten. Es wäre eine Katastrophe, dann auch noch mit ihr das Zimmer zu teilen. Und die beste Freundin. Lena.
»Hat … er dich auch … untersucht?«, wollte Janine wissen.
»Natürlich hat er das«, antwortete Sina irritiert.
In dem Moment betrat Gloria Aden den Entspannungsraum und schloss nach einem kurzen Wort der Begrüßung die Schränke an den Seiten auf.
»Was denn … für eine Untersuchung?«, hakte Janine nervös nach. Jetzt fiel ihr auch ein, dass Sina kurz vor ihr im Untersuchungszimmer gewesen war. Allerdings nicht so auffällig lange wie sie selbst.
»Blutdruck, Puls, solche Sachen halt.«
Janine atmete erleichtert aus.
»Jeder nimmt sich bitte eine Matte«, forderte Gloria Aden die Teilnehmer auf.
Janine wusste nicht, was genau es war, doch Gloria Aden war ihr nicht sonderlich sympathisch. Schon heute Morgen im Büro, als Sina den nächtlichen Vorfall meldete, hatte sie eher
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