Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
überschwänglich in die Arme.
»Auch wenn ich es schade finde, dass du die Therapie abbrichst. Ich wünsche dir alles Gute.«
»Das klingt ja nach Abschied für immer. Wir sehen uns wieder. Schließlich sind wir jetzt Freundinnen.«
Janine war froh, das zu hören. Die verrückte Sina war ihr in der kurzen Zeit tatsächlich ans Herz gewachsen.
»Ich fürchte, ich muss los. Zum Kurs von Frau Aden.«
»Na klar, lass dich von mir nicht aufhalten. Melde dich einfach bei mir, wenn du mit der Therapie fertig bist, ja?«
»Natürlich. Das mache ich, versprochen.«
Im Entspannungsraum herrschte eine merkwürdige Stimmung. Immer wieder warf Gloria Aden Janine kalte, fast schon hasserfüllte Blicke zu, denen Janine nicht lange standhalten konnte. Sie fühlte sich zusehends unwohler in ihrer Haut. Unerwünscht.
Wie es in diesem speziellen Kurs üblich war, gaben sich die Teilnehmer ganz ihren Gelüsten hin. Dass irgendeiner von ihnen jemals zu Hemmungen geneigt hatte, war jetzt nicht mehr ersichtlich. Die Männer und Frauen ließen sich fallen, entledigten sich ihrer Kleidung und liebten sich unter lautem Stöhnen. Manche von ihnen hatten sogar ihre Partner getauscht.
Janine war die Einzige, die keinen Spielgefährten fand, weil Sina nicht mehr da war. Und so war sie heilfroh, als sie nach zwei Stunden den Raum endlich verlassen konnte. In der Umkleidekabine ertönte ihr SMS -Klingelton, und Janine schnappte sich sogleich ihr Handy, in der Hoffnung, die Nachricht stamme von Krischan. Doch es war Lena, die ihr gesimst hatte.
Natürlich war ihre Freundin neugierig, wie es ihr in der Lustschule erging, und wollte sie gern treffen. Da heute nichts weiter auf ihrem Stundenplan stand, willigte Janine in ein Treffen ein.
Zwei Stunden später trafen sich die beiden Frauen vor dem kleinen Berliner Straßencafé Freddo, das um diese Uhrzeit gut besucht war. Viele machten hier ihre Mittagspause. Sie bekamen gerade noch einen begehrten Platz unter dem Sonnenschirm.
»Jetzt erzähl schon! Wie geht es dir? Wie läuft deine Therapie? Spann mich doch nicht so auf die Folter, Janine.«
Lena, die schon wieder eine neue Haarfarbe hatte, diesmal Kaschmirrot, das ihr wunderbar stand, bestellte sich einen Espresso und setzte ihre Sonnenbrille ab.
»Es läuft gut«, antwortete Janine. Von der Sache mit Gloria mal abgesehen. »War eine gute Idee von dir, mich dorthin zu schicken. Aber wie ich gemerkt habe, bin ich ja gar nicht die Einzige, der du die Lustschule schmackhaft gemacht hast. Ich wäre nicht überrascht, wenn du dafür eine Provision erhältst.«
Lena lachte. »Freut mich, dass du schon Bekanntschaft mit Sina gemacht hast. Sie ist eine Nette.«
Janine nickte. Das war Sina in der Tat.
»Ihr Bruno ist auch kein schlechter Kerl, musst du wissen«, sagte Lena, als ahnte sie, dass Bruno Thema zwischen den beiden gewesen war.
»Ah ja, Bruno. Der hat sich mit Sina versöhnt.«
»Ist nicht wahr!« Lena schien plötzlich ganz aus dem Häuschen.
»Doch, doch. Und Sina hat deshalb alles hingeschmissen und ist zu ihm zurückgekehrt.«
»Sie ist und bleibt eine treue Seele.«
»Hoffen wir nur, dass dieser Bruno sie nicht noch mal enttäuscht.«
»Glaub ich nicht.«
»Was macht dich denn so sicher?«
»Ich habe mit ihm telefoniert. Vor zwei Tagen.«
»Also einen Tag, bevor sich die beiden versöhnt haben? Da steckst du doch dahinter.«
»Nur peripher. Er hat mich angerufen, weil er von der Polizei verhört wurde. Genaueres hat er mir gar nicht gesagt. Es ging wohl um Sina und dass sie belästigt würde.«
»Ah, verstehe, ich weiß schon, worum es geht. » Sie war sich nach wie vor nicht sicher, ob nicht doch eher sie das Ziel dieses Spanners war. Wenn es denn überhaupt einen gab und es sich nicht um merkwürdige Zufälle handelte.
»Jedenfalls hat er angedeutet, dass er sich schreckliche Sorgen um Sina macht und sie vermisst. Da habe ich zu ihm gesagt, Bruno, du musst was unternehmen! Und das hat er dann wohl auch getan.« Lena grinste zufrieden.
Der attraktive Kellner, mit dem Lena sogleich flirtete, brachte ihre Bestellungen und erwiderte Lenas charmante Offensive mit einem ebenso charmanten Lächeln.
»Aber hören wir auf, von Bruno zu reden. Sina muss mir später selbst alles über ihre Versöhnung erzählen. Jetzt will ich wissen, wie es dir geht. Machst du Fortschritte?«
»O ja. Und das in jeder Hinsicht. Ich habe mich lange nicht mehr so frei gefühlt. Du wirst es nicht glauben, ich habe sogar wieder …
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