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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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zu berühren, dich zu lieben und Liebe von dir zurückzubekommen. Und trotzdem will er mit mir zusammen sein und nicht mit dir.“
    Sabines Gesicht lief knallrot an, Schatten huschten durch ihre Augen. Sie ballte die rechte Hand zur Faust, und ich wappnete mich gegen den Schlag, der mich gleich treffen würde.Doch ehe sie zuschlagen konnte, ging die Cafeteriatür auf, und ein Schwall Schüler mit Tabletts und Getränken in den Händen stürmte in den Hof, der sofort vom Gerede darüber erfüllt war, welche neue Katastrophe für die Halbierung unserer Mittagspause verantwortlich war.
    Sabine ließ die Hand sinken und durchbohrte mich mit einem Blick, der hätte töten können. „Du hast recht. Wir sind keine Freunde“, flüsterte sie. Dann drehte sie sich um und ging auf das Gebäude zu.
    Und das wirklich Unheimliche war, dass ich, während ich inmitten des Gewusels im Hof stand, Sabine hinterherblickte und dabei weder Wut noch Angst fühlte. Nur einen brennenden Schmerz in der Brust, genau wie der, welcher sich immer dann einstellte, wenn ich meinen Dad angelogen hatte.

23. KAPITEL
    „Hey“, sagte Nash, mich im Flur einholend, als ich auf dem Weg zu meiner fünften Stunde – Französisch – war. „Wir müssen …“
    „Ich will nicht darüber reden.“
    Er runzelte die Stirn und wollte mich an der Schulter festhalten, aber ich drehte mich weg. „Reden worüber? Ist was passiert?“
    Ich drückte meine Bücher fest an die Brust und ging weiter. „Passiert hier nicht andauernd irgendwas?“ Ich konnte mich kaum noch daran erinnern, wie mein Leben ausgesehen hatte, bevor ich von der Existenz der Unterwelt erfahren hatte.
    „Wie zum Beispiel …?“
    Ich seufzte und blieb stehen, um mich an den nächsten Spind zu lehnen. Ich war erschöpft, körperlich als auch geistig. Und mir bereiteten Alecs Serien-Körperdieb und die mit jeder Minute zunehmende Zahl der Desaster, die sich an meiner Schule zutrugen, schon genug Kopfzerbrechen. Ich hatte keine Lust, obendrein noch darüber zu diskutieren, ob ich Sabine jetzt zu Unrecht beschuldigt hatte, für Letzteres verantwortlich zu sein oder nicht.
    „Ich und Sabine hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit.“
    „Schon wieder?“ Nash zwang sich zu einem schiefen Lächeln. „Kann aber nicht so schlimm gewesen sein – kein blaues Auge, alle Zähne noch drin, soweit ich sehen kann. Und worum ging’s?“
    Doch wenn ich in der vergangenen Woche eins gelernt hatte, dann, dass Nash Sabine sofort verteidigen würde, wenn ich es wagte, mich in irgendeiner Art negativ über sie und ihre Machenschaften zu äußern. Noch etwas, das für Todds „Sie sind füreinander bestimmt“-Prophezeiung sprach. Also versuchteich es mit einer anderen Taktik. „Findest du es nicht auch komisch, was hier im Moment abgeht? Ich meine, es herrscht totales Chaos an dieser Schule, als ob bei allen auf einen Schlag die Sicherungen durchgeknallt sind.“ Ich machte eine Pause und gab ihm damit Zeit, seine Schlüsse aus meinen Andeutungen zu ziehen. Aber er sah mich nur fragend an. „Irgendwas stimmt hier nicht, Nash, und ich glaube nicht, dass da ein Mensch die Finger im Spiel hat.“
    „Nein, ich auch nicht“, pflichtete er mir bei.
    „Okay. Ich sage nicht, dass es unbedingt Sabine sein muss, die dahintersteckt.“ Obwohl ich genau davon noch vor einer Stunde felsenfest überzeugt gewesen war. „Aber sie hängt da mit drin, auf die eine oder andere Weise.“
    „Kaylee …“
    „Lass mich ausreden. Ich habe sie beobachtet, wie sie mit sämtlichen Leuten geredet hat, die durchgedreht sind, und sie ist nicht gerade ein gesellschaftlicher Schmetterling.“ Sabine war eher eine gesellschaftliche Kakerlake, die in dunklen Ecken herumkrabbelte und nichts als Ärger machte.
    „Kaylee, das beweist gar nichts.“
    „Jetzt hör mal zu. All das hat angefangen, als sie hier aufgetaucht ist, oder?“
    Nash legte eine Hand auf meinen Arm. „Und jetzt hörst du zu. Sabine hat damit nichts zu tun.“ Er blickte sich im Flur um und zog mich dann in die Nische neben den Waschräumen. „Ich glaube, es ist ein Blizz. Es deutet alles darauf hin. Ich hab selbst noch nie einen gesehen, aber Mom sagt, sie sind gar nicht so selten. In den Nachrichten erscheinen sie meistens als Massenselbstmorde – wie diese Sache in Jonestown in den Siebzigern – oder Amokläufe oder Lynchjustiz.“
    „Warte, du hast Harmony davon erzählt?“
    „Nein, mir ist das erst beim Mittagessen klar geworden. Sie hat mir vor

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