Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)
einer Weile alles über den Blizz erzählt, als wir dasThema Herdentrieb hatten.“
„Und, was genau ist so ein Blizz?“
„Ein Rundumschlag aus der Unterwelt, der sich gegen eine bestimmte Menschengruppe richtet. In diesem Fall sind das offenbar die Schüler der Eastlake High. Aber es muss eine sehr starke Macht dahinterstecken, weil … du weißt ja, dass Hellions und andere Unterwelt-Bewohner sich von der menschlichen Energie ernähren, die durch die Barriere sickert.“
„Ja.“ Unglücklicherweise wusste ich das nur zu gut.
„Aber um einen Blizz zu verursachen, müsste diese Unterwelt-Macht genau das Gegenteil tun. Nämlich genug Energie in die Menschenwelt abfeuern, um menschliches Verhalten zu beeinflussen. Oder zumindest die Gefühle seiner Opfer.“
„Hm, aber wer könnte dazu in der Lage sein? Ein Hellion?“
„Nicht allein. Wenn er Hilfe hätte, dann vielleicht schon. Es wäre denkbar.“ Nash seufzte und betrachtete seine Füße, bevor er wieder aufsah und meinen Blick erwiderte. „Avari ist der dominante Hellion in der Unterwelt-Version unserer Stadt, und er als Hellion der Gier würde niemals einfach danebenstehen und zugucken, wie ein anderer so einen Stein ins Rollen bringt und in seinen Gewässern fischt, ohne sich da einzuklinken. Er ist garantiert mit von der Partie, aber er handelt nicht allein.“
„Könnte ein Blizz andersherum dann wieder genügend Energie abstrahlen, um Avaris Fähigkeiten zu erweitern?“
„Ja, gut möglich. Warum?“ Als ich nicht antwortete, kam Nash näher und sah sich verstohlen um, ob uns jemand belauschte. Es musste jeden Augenblick klingeln, aber ein Verweis mehr oder weniger erschien mir im Vergleich zu dem, wovon unsere Schule bedroht wurde, ziemlich nebensächlich.
„Ich glaube, er hat das nächste Level erreicht. Er war in meinem Albtraum. Und ich meine damit nicht, dass ich von ihm geträumt habe. Er war da. Und er konnte mir sogar echteSchmerzen zufügen.“
„Kaylee, das ist unmöglich. Hellions können nicht in deine Träume eindringen.“
Ich zuckte mit den Achseln. „Die einzige andere Person, die das tun kann, ist Sabine. Aber dieser Traum war nicht wie die, mit denen sie mich sonst quält. Außerdem behauptet sie steif und fest, nichts damit zu tun zu haben.“
Nash legte nachdenklich die Stirn in Falten, und ich konnte exakt den Moment bestimmen, in dem ihm die Erkenntnis wie Schuppen von den Augen fiel. „Verdammter Mist. Es war Sabine. Besser gesagt, Avari, der Sabine dazu benutzt hat. Wenn er einen Hypnos kontrollieren kann, dann auch eine Mara.“
Natürlich!
„Oh, oh.“ Avari wurde stärker und stärker, und wir hatten nicht die geringste Ahnung, wie wir ihn aufhalten sollten.
„Nur, woher wusste er, dass es in Eastlake eine Mara gibt und wer es ist?“, überlegte Nash laut.
Upps. „Ähm, ich fürchte, von mir.“ Ich sah betreten zu Boden, als mir bewusst wurde, dass ich Sabine unabsichtlich in diese ganze Sache hineingezogen hatte und ihr dann auch noch die Schuld daran in die Schuhe schieben wollte. „Avari hat mich ein paarmal glauben lassen, er sei Alec, bevor wir ihm auf die Schliche gekommen sind. Und bei einer dieser Gelegenheiten hat er zugehört, wie ich mich bei Emma wegen Sabine ausgeheult habe.“
Nash zog eine Braue hoch, als wollte er mich nach Einzelheiten fragen, überlegte es sich dann aber anders. „Ja, das sieht ihm ähnlich, dem gerissenen Schweinehund.“
„Wenn er sie also in seine Gewalt bringen und sich durch sie an praktisch jedem schlafenden Menschen sattfressen kann, würde ihm das genug Energie verschaffen, um einen Blizz auszulösen?“
„Das kann ich mir nicht vorstellen. Er macht damit vielleichtden Verlust der Energie wett, die es ihn kostet, sich in dem fremden Körper zu halten, aber selbst wenn dann noch was übrig bleibt, würde es nie reichen, um etwas von dieser Größe entstehen zu lassen.“
„Wie stellt er’s dann an?“
„Ich weiß es nicht. Aber wir müssen dem irgendwie einen Riegel vorschieben.“
Ich wusste, dass die fünfte Stunde ätzend werden würde, als Mrs Brown das Licht ausschaltete. Wegen der verrückten Dinge, die in letzter Zeit passierten – was natürlich jeder bemerkt hatte, sich aber nicht erklären konnte –, hatte sie beschlossen, den Lehrplan Lehrplan sein zu lassen und uns stattdessen mit etwas zu beschäftigen, das ihren traumatisierten Schülern nicht übermäßig viel Konzentration abverlangte. Ein kollektives Stöhnen ging durch die
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