Schuldig
prompten Service.«
»Was kann ich für Sie tun?«, fragte Daniel steif.
»Hätten Sie einen Moment Zeit? Ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten«, sagte Bartholemew.
Nein , dachte Daniel. Aber er führte den Detective ins Wohnzimmer und forderte ihn auf, Platz zu nehmen.
»Wo steckt denn der Rest der Familie?«
»Laura ist an der Uni«, sagte Daniel. »Und Trixie hat oben Besuch von einer Freundin.«
»Wie hat sie die Nachricht von Jasons Tod aufgenommen?«
»Sie war sehr aufgewühlt. Ich glaube, sie fühlt sich teilweise schuldig.«
»Und Sie, Mr. Stone?«, fragte der Detective.
Er dachte an das Gespräch am Morgen mit Laura. »Ich wollte, dass er für das, was er getan hat, bestraft wird«, sagte Daniel. »Aber ich hab ihm nie den Tod gewünscht.«
Der Detective starrte ihn an. »Tatsächlich?«
»Haben Sie Jason Freitag Abend gesehen?«, fragte Detective Bartholemew.
»Wieso fragen Sie?«
»Wir versuchen nur, den ungefähren Zeitpunkt des Selbstmordes zu bestimmen.«
Daniels Gedanken rasten rückwärts. Hatte Jason der Polizei von dem Vorfall im Wald erzählt? Hatte der Fahrer des Wagens, der während der Schlägerei über den Parkplatz gerollt war, Daniel erkannt? Gab es noch andere Zeugen?
»Nein, ich hab Jason nicht gesehen«, log Daniel.
»Mhm. Ich hätte schwören können, ich hab Sie in der Stadt gesehen.«
»Kann schon sein. Ich bin mit Trixie zum Supermarkt gefahren, um Käse zu kaufen. Bei uns gabâs Pizza zum Abendessen.«
»Wann war das ungefähr?«
Der Detective zückte Stift und Notizblock, und Daniel versagte einen Moment die Stimme. »Sieben«, sagte er. »Vielleicht auch halb acht. Wir sind nur kurz zum Laden und dann gleich wieder weg.«
»Wo war Ihre Frau?«
»Laura? Sie war am College und dann zu Hause.«
Bartholemew schrieb irgendwas auf. »Dann ist keiner von Ihnen Jason zufällig über den Weg gelaufen?«
Daniel schüttelte den Kopf.
Bartholemew schob den Block wieder in die Brusttasche. »Gut«, sagte er, »das hätten wir.«
»Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann«, antwortete Daniel und stand auf.
Auch der Detective erhob sich. »Sie sind doch bestimmt erleichtert. Jetzt muss Ihre Tochter natürlich nicht mehr vor Gericht aussagen.«
Daniel wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Trixie würde trotzdem nicht wieder diejenige werden, die sie mal war.
Bartholemew ging zur Haustür. »Freitag Abend war in der Stadt ziemlich viel los, von wegen Winterfest und so«, sagte er. »Haben Sie bekommen, was Sie wollten?«
Daniel stockte. »Wie bitte?«
»Den Käse. Für Ihre Pizza.«
Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ja, Gott sei Dank«, sagte Daniel.
Als Zephyr kurz darauf ging, brachte Trixie sie noch fast bis zur StraÃe. Sie blieb ohne Jacke fröstelnd in der Einfahrt stehen. Das Geräusch von Zephyrs hohen Absätzen verklang, und schon bald war ihre Freundin nicht mehr zu sehen. Trixie wollte gerade zurück ins Haus, als hinter ihr eine Stimme ertönte. »Tut gut, wenn jemand auf einen aufpasst, nicht?«
Trixie fuhr herum und sah Detective Bartholemew im Garten stehen. Er sah durchgefroren aus, als hätte er schon eine ganze Weile gewartet. »Sie haben mich erschreckt«, sagte sie.
Der Detective nickte Richtung StraÃe. »Wie ich sehe, sprecht ihr beide wieder miteinander.«
»Ja. Ich bin froh.« Sie schlang die Arme um den Körper. »Sind Sie hier, um mit meinem Dad zu sprechen?«
»Hab ich schon. Jetzt würde ich mich gern noch mit dir unterhalten.«
Trixie sah zu dem gelblich leuchtenden Fenster im ersten Stock hoch, hinter dem ihr Vater arbeitete. Sie wünschte, er wäre jetzt hier bei ihr. Er würde wissen, was sie sagen sollte. Und was nicht.
Wenn ein Polizist mit einem reden wollte, konnte man nicht Nein sagen, oder? Sonst würde er gleich denken, dass irgendwas nicht stimmte.
»Okay«, sagte Trixie, »aber können wir bitte reingehen?«
Es war eigenartig, den Detective in den Vorraum zu führen. Sie hatte das Gefühl, als würde sein Blick ihr Löcher in den Rücken bohren.
»Wie gehtâs dir?«, fragte Detective Bartholemew.
Instinktiv zog Trixie die Ãrmel ihrer Bluse tiefer, um die frischen Schnitte zu verdecken. »So
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