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Schule der Liebe

Schule der Liebe

Titel: Schule der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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räusperte sich. Es würde eine gewaltige Aufgabe werden, die ruhige, zurückhaltende Mary Phipps in eine Frau wie Harriette Wilson zu verwandeln.
      Morgana ballte ihre Rechte zur Faust. Es war an der Zeit, zu handeln. Sorgen konnte sie sich später noch machen. „Wir müssen unsere Gäste irgendwo unterbringen, Lucy. Ist im oberen Stock Platz für sie?"
      „Es wird schon gehen, Miss", versicherte Lucy.
      „Und morgen früh müssen wir andere Kleider für sie finden. Schlichte Kleider. Sie dürfen in diesem Viertel kein Aufsehen erregen. Wir würden in größte Schwierigkeiten geraten, falls unsere ... unsere Kurtisanenschule aufgedeckt wird."
      „Schule?" Katy lachte. „Nicht zu fassen - ich besuche eine Schule!" 
      „Bitte verraten Sie niemandem etwas davon", beschwor Morgana  sie. Nicht nur das ungeheure Ausmaß ihres Vorhabens, sondern auch die damit verbundene Gefahr drohte sie zu überwältigen. 
      Lucy führte die anderen jungen Frauen aus dem Salon.
      Morgana ließ sich wieder auf das Sofa sinken. Wie sollte sie Cripps und seiner Frau das alles bloß erklären? Und den anderen Dienstboten?. Und Miss Moore? Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen. Wie konnte sie der ehrbaren Miss Moore die Gegenwart dieser Mädchen erklären?
      Doch dann setzte sie sich aufrecht hin und reckte das Kinn empor. Sie würde es schaffen! Sie musste es schaffen, da sie es nicht vor ihrem Gewissen verantworten konnte, eines dieser Mädchen zu dieser grässlichen Mrs. Rice zurückzuschicken.
      Morgana stand auf und begab sich entschlossenen Schrittes hinauf in ihr Schlafzimmer.

                                           
    Sloane saß entspannt im Kaffeezimmer von White's, trank gemächlich seinen Brandy und beobachtete die anderen Herren. Er fragte sich, wie viele von ihnen es ihm verübelten, dass er so ungezwungen in diesem Club verkehren konnte. Er war ein Mitglied, und dagegen konnte keiner von ihnen etwas unternehmen, auch nicht der Earl of Dorton. Ein Vermächtnis seines Großvaters, eines Mannes, mit dem Sloane noch nicht einmal blutsverwandt war, machte es möglich.
      Vor vielen Jahren, als der Alte Club und der Neue Club sich unter dem Namen White's vereinigten, hatte der Vater des gegenwärtigen Earls es arrangiert, dass für die nächsten hundert Jahre all seinen Söhnen, Enkeln und Urenkeln die Mitgliedschaft garantiert wurde. Der alte Mann starb, bevor er erfuhr, dass ein fauler Apfel am Stamm aufgetaucht war.
      Als Jüngling hatte Sloane es abgelehnt, einen Fuß in White's zu setzen. Er hatte jeden Ort verschmäht, an dem sein Vater willkommen war, doch mittlerweile war er reifer und klüger geworden. Falls er sich einen Platz in der Gesellschaft erobern wollte, musste er sich dort blicken lassen, wo die Gesellschaft sich versammelte, und Gentlemen von bedeutendem Rang verkehrten nun einmal bei White's.
      In diesen harten Zeiten. wurde Besitz allmählich wichtiger als eine hohe Geburt. Schon bald würde so mancher Krösus aus der Londoner City genügend Reichtümer angesammelt haben, um sich die Macht und den Einfluss zu erkaufen, die die Adligen aus der Generation von Sloanes Vater noch für ihr Geburtsrecht gehalten hatten. Doch Sloane musste diesen Tag nicht erst abwarten. Er war von edler Herkunft, auch wenn er seinen Namen zu Unrecht trug. Sein Vermögen war großer als das seines Vaters. Wenn er sich nun noch einen guten Ruf erwarb, würde nichts mehr seinen Aufstieg zu höchstem Ansehen aufhalten können.
      Seit seinem Erscheinen in der Beau Monde war sein Betragen einwandfrei. Was man sich in den vornehmen Kreisen über seine Vergangenheit erzählte, waren bloß Gerüchte. Wenn einige der Dinge, die er im Kampf ums Überleben oder im Dienst seines Landes getan hatte, bekannt wurden, würde man ihn mit Sicherheit verstoßen, doch in den letzten Monaten hatte er keinerlei Anlass zu Gerede gegeben. Und was noch wichtiger war, er stand kurz davor, die Ehe mit einer Dame von Stand einzugehen.
      Dieser Gedanke beschwor allerdings nicht das Bild der reizenden Lady Hannah in ihm herauf, sondern vielmehr das von Morgana Hart. Sloane runzelte die Stirn. Morgana Hart war unberechenbar und neigte dazu, sich auf gefährliche Eskapaden einzulassen. Er konnte es sich nicht leisten, dass sie ihn mit in den Abgrund riss. Er musste ihr aus dem Weg gehen.
      Obwohl sie seine Nachbarin war.
      Sloane trank einen Schluck von seinem Brandy,

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