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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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schwang hin und her. Schließlich dröhnte aus der Küche wieder die tiefe Stimme, die Max schon zuvor gehört hatte.
    »Ich hatte ihr gesagt, dass sie sich benehmen soll, Frau Direktor!«
    Mrs Richter kam näher. Jetzt konnte Max sie deutlich sehen. Sie war hochgewachsen und hatte hübsche, wenn auch ernste Züge. Ihr Gesicht erinnerte Max an ein Foto einer Siedlerfamilie aus dem Westen, das er einmal gesehen hatte. Ihr Gesicht zeigte, dass Mrs Richter an Arbeit gewöhnt war. Ihr Haar war grau, ebenso wie die Kostümjacke, die sie über dem Arm trug. Jetzt seufzte sie und lächelte die Schüler an, die um sie herumstanden. Als sie wieder zu sprechen begann, klang ihre Stimme deutlich sanfter.
    »Hallo, Kinder. Ich bin Mrs Richter. Willkommen in Rowan.«
    Sie drehte sich zu Miss Awolowo um, die jetzt neben der Tür stand.
    »Ndidi, danke, dass Sie für mich eingesprungen sind, während ich fort war.«
    Miss Awolowo nickte würdevoll. Mrs Richter erwiderte ihre Geste, bevor sie forsch fortfuhr: »Dann wollen wir euch jetzt mit den Schulköchen von Rowan bekannt machen, ja?« Sie trat durch die Schwingtür.
    Miss Awolowo stützte den benommenen Jesse und wies die anderen an, ihr zu folgen. Hinter der Tür befand sich eine riesige Küche, in der über kupfernen Töpfen gewaltige, zischende Dampfwolken aufstiegen. Max nahm einen köstlichen Duft wahr. Als er weiter in den Raum drängte, um für seine nachfolgenden Klassenkameraden Platz zu machen, prallte er auf Lucia, die plötzlich wie angewurzelt vor ihm stehen geblieben war.
    Da sah Max den Grund für ihr Verhalten. Ein schlaksiger alter Mann, gut drei Meter groß und mit gelblicher Haut, versenkte soeben ein riesiges Metzgermesser in einem dicken Schneidebrett und strich seine mit Flecken übersäte Schürze glatt. Die Erstklässler schrien auf und stürzten in Panik auf den Ausgang zu. Mrs Richters und Miss Awolowos Stimmen versuchten, den Aufruhr zu übertönen.
    »Kinder! Es ist alles in Ordnung. Alles in Ordnung! Das ist Bob, unser Chefkoch!«
    Um nicht in der Tür niedergetrampelt zu werden, stemmte sich Max gegen den Pfosten und wehrte mit dem Ellbogen Jesse ab, der sich mühte, durch ihn hindurch in den Speisesaal zurückzugelangen. Lucia kroch unter eine megagroße Küchenspüle, hielt sich die Hände vor die Augen und murmelte etwas auf Italienisch. David schrie und rannte an Bob vorbei in einen Nebenraum. Er knallte die Tür hinter sich zu und löste dadurch, so wie es sich anhörte, eine Lawine herabfallender Gegenstände aus. Miss Awolowo und Mrs Richter trieben die Kinder mit ruhigen Worten zurück. Als Mrs Richter Omar endlich von ihrem Bein hatte lösen können, wandte sie sich an den riesigen Mann, der jetzt auf einem zusätzlich verstärkten Hocker saß und sein Monokel säuberte.
    »Es tut mir leid, Bob. Aber das war wohl zu erwarten, nachdem Mum sie so erschreckt hat.«
    »Vollkommen verständlich, Frau Direktor. Lassen Sie sich Zeit.«
    Von seinem Platz aus griff Bob mit seinem langen Arm über einen Gasherd und rührte in einer blasenwerfenden Sahnesauce. Die Kinder verschanzten sich hinter Mrs Richter und Miss Awolowo. Connor flüsterte Lucia etwas zu, die schnüffelnd unter der Spüle hervorgekrochen kam und sich zu ihnen hockte.
    »Was ist das?«, zischte Rolf. »Ist es gefährlich?«
    »Immer schön der Reihe nach, junger Mann«, sagte Mrs Richter. »›Es‹ hat einen Namen. Sein Name ist Bob. Außerdem ist Bob nicht gefährlich. Er ist ein vollendeter Gentleman und der beste Koch, den wir in Rowan je hatten!«
    Bob stellte die Flamme unter einen Saucentopf kleiner und schenkte Mrs Richter ein sanftes Lächeln.
    »Sie schmeicheln mir, Frau Direktor«, erklärte Bob, und seine Bassstimme ließ die Glasscheiben in den Schränken vibrieren. Dann blickte er zu den Kindern hinüber und fuhr mit bedächtigem Tonfall fort.
    »Hallo, Schüler. Mein Name ist Bob. Ich freue mich, eure Bekanntschaft zu machen. Willkommen in Rowan.«
    Er richtete sich auf und verbeugte sich, wobei er seinen gewaltigen, mit Beulen und Narben bedeckten Kopf senkte. Er nagte nervös auf seinen Lippen.
    Max fand das darauf folgende Schweigen unerträglich.
    »Hi, Bob«, sagte er. »Freut mich auch, dich kennenzulernen.«
    Bob nickte Max dankbar zu. Mrs Richter ergriff die Gelegenheit, fortzufahren.
    »Bob ist ein Oger , Kinder. Ja, ich weiß, einige von euch haben etwas über Oger gelesen, aber unser Bob ist ein bekehrter Oger. Er ist jetzt fast seit sechzig Jahren bei

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