Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
auch, die unsere Schule vor neugierigen Blicken verbirgt und sie einzigartig macht.«
Mrs Richter nahm wieder Platz, ergriff die Hände der beiden Kinder, die ihr am nächsten saßen, und schenkte ihnen ein sanftes Lächeln.
»Und jetzt seid ihr hier. Wir sind alle hier, so viele Jahre, nachdem unsere Verbündeten uns diese Zuflucht gesichert und dafür gesorgt haben, dass wir überleben konnten. Ich freue mich so sehr, dass wir euch bei uns haben. Aber ihr seid nicht nach Rowan geholt worden, um zu kämpfen, sondern zuerst einmal, um zu lernen – um diesen edlen Funken in euch zu entwickeln. Als Direktorin und als Mensch hoffe ich, dass ihr euer Bestes tun werdet, um diesen Funken in euch zu entfachen. Davon hängt viel ab.«
Max konnte nicht sagen, wie lange sie alle schweigend in die Flammen starrten, die schließlich erstarben. Er versuchte sich vorzustellen, wie seine Rolle in einer so gewaltigen Geschichte wohl aussehen könnte.
Schließlich wandte er sich zu David um. Sein Zimmergenosse starrte zu den Sternen empor. Das schmale Gesicht war nachdenklich und ernst.
Nach einer Weile durchbrach Mrs Richter das Schweigen der Schüler.
»Es ist schon spät und morgen gibt es viel zu tun. Ich werde euch ins Wohnhaus zurückbringen.«
Die Kinder griffen nach ihren Laternen und folgten der Direktorin über die Wiesen zu ihrem neuen Heim.
KAPITEL 6
Das letzte Lymrill
D ie Glocken vom Alten Tom ließen Max mit einem Schrei aus dem Schlaf hochschrecken. Er hatte wieder von dem Hund geträumt, und es dauerte einige Sekunden, bis er wusste, wo er war. Er ließ sich wieder auf sein Bett sinken und beobachtete die Sternbilder, die langsam ihre Runden drehten. Ihre goldfarbenen Umrisse verblassten bereits vor dem pink- und goldfarbenen Licht, das durch den unteren Rand der Glaskuppel drang. Die Turmuhr schlug sieben.
Max gähnte und schwang die Füße über den Rand des Bettes. Als er die Treppe hinunterstolperte, bemerkte er, dass sein ausgefranstes, gelbes Handtuch an einem Haken neben seinem Schrank hing. David war bereits unten und hustete heftig.
»Hi«, sagte David, während er sich umdrehte, um in ein T-Shirt zu schlüpfen.
»Hi, ich schätze, heller wird es in diesem Raum wohl morgens nicht werden!«
David lachte und schlüpfte in eine Shorts.
»Gehst du duschen?«, fragte Max.
David wandte sich hastig und mit nervöser Miene um.
»O nein. Nicht nötig«, sagte er.
Max machte sich mit seinem Handtuch und seinem Kulturbeutel barfuß auf den Weg durch den Flur. Als er seinen Namen hörte, drehte er sich um. Connor kam hinter ihm hergetrottet.
»Morgen, Max! Sie hätten uns eigentlich warnen können, dass der Alte Tom zum Wecken die Lautstärke aufdreht.«
Connor grinste und schob sich durch die Tür mit der Nummer 301. Max folgte ihm und sah ihn sprachlos dastehen. Das Badezimmer war ein riesiger Raum, eingerichtet mit Spinden aus Zedernholz, Lattenbänken und tropischen Pflanzen. In das leise Plätschern eines marmornen Springbrunnens mischte sich klassische Musik. Eine Wand war gesäumt mit glänzenden Waschbecken und silberfarbenen Wasserhähnen in Form springender Delfine. Auf der anderen Seite des Raums befanden sich drei Türbögen mit Messingschildern, die den Weg zu Toiletten, Duschen und Badewannen wiesen.
Die Tür wurde wieder geöffnet und Rolf, Jesse, Omar und einige andere Jungen traten ein.
»Wow!«, rief Omar, dessen Augen sich hinter seinen Brillengläsern weiteten. »Habt ihr das hier selbst konfiguriert?«
»Irgendjemand musste es ja tun«, sagte Connor und betrachtete gespielt bescheiden seine Fingernägel. Er warf sich sein Handtuch über die Schulter und verschwand in Richtung Badewannen.
Max fiel wieder ein, wie spät es schon war, und er eilte zu den Duschen. Er trat in eine Kabine, aber was er dort vorfand, verwirrte ihn. Statt normaler Wasserhähne ragten sechs kleine, silberne Hebel aus der Marmorwand. Max zog an dem Hebel ganz links. Er hüpfte auf und ab, als kaltes Wasser aus einem Duschkopf über ihm sprühte. Er drehte das kalte Wasser ab und versuchte es mit dem nächsten Hebel. Heißes, viel zu heißes Wasser trieb ihn in die Ecke der Kabine, bis er den Hebel mit dem Zeh wieder nach oben kicken konnte. Mit banger Erwartung zog er an dem dritten Hebel und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als ein dicker Strahl angenehm warmen Wassers aus dem Duschkopf quoll.
Aus einer anderen Kabine kam ein verzweifeltes Kreischen.
»Der dritte von links!«, rief
Weitere Kostenlose Bücher