Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
lachte ungläubig auf, wich aus, packte Jesse am Arm und schleuderte ihn zu Boden. Protestschreie wurden laut und Max richtete sich auf. Jesse lag zusammengerollt im Gras und hielt sich den Ellbogen. Connor sprang auf.
»Du bist ein verfluchter Mistkerl, Muñoz!«
Connor stürzte sich auf Alex und packte ihn am Hemd. Wieder wich Alex aus. Er versetzte Connor einen harten Schlag in den Solarplexus. Connor fiel auf ein Knie und krümmte sich zusammen.
»Komm schon, Lynch«, sagte Alex lachend und wippte auf den Fußballen. »Fällt dir darauf keine witzige Erwiderung ein? Lass hören oder kannst du nicht mehr reden?«
Anna begann zu kichern. Lucia beugte sich vor, um Connor an der Schulter zu berühren, aber er stieß ihre Hand weg und starrte ins Gras. Rolf stand auf und trat Alex entgegen, der entspannt grinsend dastand.
»Warum lässt du uns nicht in Ruhe?«, fragte Rolf. »Was willst du beweisen?«
»Er hat recht«, sagte eine der Zweitklässlerinnen. »Was willst du damit beweisen?«
»Ich? Ich heiße lediglich die Kaulquappen in Rowan willkommen! Ihr Kaulquappen versteht das völlig falsch. Kommt her und gebt mir die Hand.« Alex grinste boshaft und streckte Rolf die Hand entgegen, der plötzlich befangen wirkte.
Max stellte sich jetzt vor Rolf hin und schlug Alex’ Hand beiseite.
»Lass uns in Ruhe«, sagte er.
Einen Moment lang wirkte Alex schockiert. Er sah Sasha an, der lediglich lachend den Kopf schüttelte.
»Willst du mich auf den Arm nehmen?«, höhnte Alex.
Max ignorierte den Spott des älteren Jungen und beobachtete stattdessen seine Hände. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass solche Schläger-Typen immer eine Menge redeten, bevor sie etwas taten. Und er vermutete, dass Alex da keine Ausnahme darstellte.
Max hatte recht. Als der andere Junge die Hände hob, um ihn zu schubsen, traf Max ihn mit einer harten Geraden auf die Wange. Es ging so schnell, dass Alex nur erschrocken blinzeln und schwankend einen Schritt zurückweichen konnte.
»Wow!«, rief Connor und richtete sich auf, während andere Schüler, angelockt von dem Tumult, herbeigelaufen kamen.
Hinter Max schrie jemand. Noch bevor er sich umgedreht hatte, wusste er, dass er einen Fehler gemacht hatte. Schmerz blitzte in seinen Augen auf. Alex hatte ihm von der Seite einen harten Schlag versetzt. Im nächsten Moment wälzten die beiden Jungen sich fluchend und stöhnend auf dem Boden.
Gerade als Max die Oberhand gewonnen hatte, wurde er von etwas ungeheuer Starkem gepackt und hochgezerrt. Mehrere Zweitklässler eilten herbei, um Alex festzuhalten. Als Alex schrie, dass sie ihn loslassen sollten, fuhr Max herum, um festzustellen, was ihn gepackt hatte. Es war Bob.
Auf dem Gesicht des Ogers lag ein strenger, trauriger Ausdruck. Nachdem er Max wieder auf die Beine gestellt hatte, trat er zwischen die beiden Streithähne.
»Keine Prügeleien«, dröhnte Bob und drohte ihnen mit einem riesigen Finger. »Und das an eurem ersten Schultag!«
Alex drückte sich sein zerrissenes Hemd auf den blutenden Mund. Mit einem wütenden Stirnrunzeln stieß er Sasha von sich.
»Wir können das allein regeln«, zischte Alex. »Verschwinde! Geh zurück in die Küche, du Tölpel!«
»Alex!«, warnte ihn einer der Zweitklässler. »Pass auf, was du sagst!«
»Ist doch egal«, maulte Alex und bedachte Max mit einem zornigen Blick, bevor er seinen blutverschmierten Mund zu einem schiefen Lächeln verzog. »Ich kann dir nicht mit Worten schildern, wie leid dir das noch tun wird.«
Immer noch grinsend spuckte Alex aus, drehte sich um und ging zurück ins Haus. Sasha und Anna folgten ihm. Max drückte eine Hand auf sein pochendes Auge. Bob nahm Max seufzend mit in die Küche. Er wickelte eine Handvoll Eiswürfel in ein großes, gelbes Geschirrtuch und gab es Max.
»Kommt herein, kommt herein«, rief Mr Watanabe, als die Klasse sich zum Strategieunterricht im ersten Stock des Alten Tom einfand. Der Lehrer war ein gepflegter Japaner von gut fünfzig Jahren. Während die Schüler ihre Plätze einnahmen, schlenderte er zwischen den großen Tischen des Raums hin und her. Als er zu Max kam, blieb er stehen.
»Was ist mit dir passiert?«
»Oh«, antwortete Max hastig. »Nichts. Ich bin gestürzt und habe mich am Auge verletzt.«
Mr Watanabe zog skeptisch die Brauen hoch und musterte kurz Max’ Fingerknöchel und die seiner Klassenkameraden, bevor er weitersprach.
»Willkommen im ersten Jahr in Strategie und Taktik.« Er verneigte sich vor der Klasse.
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