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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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gesellten. Fast sofort begannen die riesenhaften Tore, sich zu schließen. David und Astaroth berieten sich während der ganzen Prozedur leise miteinander, was dem Dämon offenkundiges Vergnügen bereitete.
    »Oh, aber natürlich werden wir sie in Ruhe lassen!«, rief der Dämon plötzlich. »Wir hätten die Türen geradeso gut offen lassen können. Ich sage immer die Wahrheit, wie du aus diesem unglückseligen Buch sehr wohl weißt. Ist es nicht köstlich, dass du diese Frage stellst?«
    David nickte und holte bebend Atem.
    »Wirst du mir wehtun?«, fragte er mit einem plötzlichen, krampfartigen Schluchzen.
    »Natürlich werde ich das«, antwortete Astaroth und ließ die Finger über die Innenfläche von Davids Hand wandern. »Du warst ein unartiger, hochmütiger Junge, und ich würde dir einen schlechten Dienst erweisen, ließe ich etwas Derartiges auf sich beruhen. Und nun beantworte mir eine Frage: Ist dies die Hand, die jene schrecklichen Seiten umgeblättert hat?«
    David nickte.
    »Und sind dies die Augen, die jene furchtbaren Buchstaben gelesen haben?«, fuhr der Dämon fort.
    »Ja«, quiekte der kleine Junge.
    »Und ich nehme an, dies ist dieselbe Zunge, die diese unglückseligen Worte geformt hat?«
    Davids Schultern zuckten heftig, als er etwas Unverständliches murmelte.
    »Die Hand soll es sein«, schlussfolgerte der Dämon und hob sie ein wenig an, um sie zu inspizieren. »So wisse! Ich werde deine Sünden tilgen und dir Augen lassen, um das
Gute zu sehen, das ich tue, und eine Zunge, um von meiner Barmherzigkeit Kunde zu tun.«
    Das Maul des Dämons klaffte jetzt unglaublich weit auf, wie das einer großen Schlange, die ihre Kiefer aushängte. David wandte sich ab.
    Die Kiefer schnappten mit entsetzlicher Wucht zu. Max schrie; David brach zusammen, als sei er erschossen worden. Max riss sich von seinem Vaer los, rannte zu David und hockte sich neben seinen Zimmergenossen, dessen Hand am Gelenk abgetrennt worden war.
    Astaroth betrachtete nachdenklich Davids Gesicht.
    »Die Tat ist getan, die Wunde ist rein und mein Geschenk hat ihn klüger gemacht«, kommentierte der Dämon. »Seine Sünden sind jetzt vergeben.«
    Astaroth kicherte, während Max verzweifelt Davids Verletzung untersuchte. Wo Davids Hand gewesen war, war keine blutige Wunde, sondern lediglich ein Stumpen bleicher, narbiger Haut. Kein Tropfen Blut war zu sehen.
    »Sei nicht wütend, Max«, sagte der Dämon beschwichtigend. »Hilf deinem Freund in die Kutsche und bring diesen überaus eigenartigen Schlüssel mit. Mit Ausnahme von Dr. Rasmussen dürfen die anderen gehen und den Weg des Friedens mit Rowan ebnen.«
    »Aber warum muss ich bleiben?«, kreischte Dr. Rasmussen.
    »Dr. Braden hat darum gebeten«, erklärte Astaroth mit einem hinterhältigen Grinsen. »Ich würde sie ja überstimmen, aber ich finde, sie hat sich eine kleine Belohnung verdient, meinen Sie nicht auch?«
    Max spürte, dass jemand seine Hand drückte; Davids Augen waren vor Schmerz ganz schmal. Sein Flüstern war verzweifelt.
    »Zieh mich weg von ihm.«

    Max tat wie geheißen und schleifte seinen Zimmergenossen von der Kutsche weg. Vor Anstrengung keuchend, richtete David sich auf. Astaroth beobachtete sie durchs Fenster; sein Lächeln verschwand allmählich aus seinem Gesicht.
    »Hört auf mit dieser Narretei und steigt ein.«
    David funkelte den Dämon an. Er lehnte, den verletzten Arm an die Seite gedrückt, an Max.
    »Solas!«
    Seine Worte waren kaum hörbar, aber die Wirkung zeigte sich auf der Stelle. Die Höhle war plötzlich erhellt vom Licht einer Million Blitzlichtbirnen – eine blendend grelle Explosion, bei der die Vyes aufheulten und die Oger vor Zorn brüllten. Augurs Pferd bäumte sich auf und warf den Abtrünnigen beinahe ab, während die monströsen Wölfe knurrten und an der goldenen Kutsche zerrten. Dunkle Flecken schwammen vor Max’ Augen; er blinzelte hastig und sah Tausende kreischende Vyes, die blind mit den Krallen aufeinander losgingen.
    »Ergreift sie«, sagte Astaroth, dessen Erheiterung kühler Zurückhaltung wich.
    Bevor der Oger, der ihnen am nächsten war, auf sie zustolpern konnte, stieß David einen Finger in Richtung der Kutsche und sprach einige seltsame Worte.
    »Ea bethu gaea volk qabar!«
    Eine plötzliche Erschütterung ließ Max den Halt verlieren. Der Boden der Höhle zerbarst und eine große Kluft trennte sie von dem Feind. Die Erde erbebte erneut und mehrere Oger stürzten brüllend in den Riss, der immer größer

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