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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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und an Cooper und an Astaroths weißes Gesicht und sein boshaftes Lächeln. Er dachte an die Silberkugel in den Archiven und an das versteckte Buch Thoth.
    »Antworten«, sagte Max.
    »Du weißt, dass ich dir damit helfen kann«, erwiderte Connor und senkte die Stimme, als sie auf der Vordertreppe des Herrenhauses an mehreren Lehrern vorbeikamen. Die großen Türen, prächtig anzusehen mit ihren tiefen Schnitzereien, waren jetzt behängt mit silbernen Glocken, die jeden Eintretenden, so wie jetzt die beiden Jungen, mit einem fröhlichen Klingeln begrüßten. Das warme Foyer empfing sie mit Licht und Lärm und der Aussicht auf das Abendessen.
     
    Als Max am Abend seine Notizen über Beschwörung durchblätterte, bemerkte er eine eigenartige Pause im Ticken von
Davids Uhr, als dehne sich die Stille zwischen den Ticklauten eine Spur länger aus. Er blickte auf Davids Ankleidekommode, deren Schubladen von der Nacht, da Rasmussen sie mit vorgehaltener Waffe zum Aufbruch gezwungen hatte, halb offen standen. Der Anblick machte ihm Davids Abwesenheit schmerzhaft bewusst. Max stand auf und schloss die Schubladen, wobei er den Staub vom Holz wischte. Dann drehte er sich wieder zum Tisch um und starrte plötzlich in die hellen gelben Augen von Mr Sikes.
    »Guten Abend, Master McDaniels«, schnurrte der Gnom mit einer tiefen Verbeugung.
    »Wie sind Sie hier hereingekommen?«, fragte Max mit zusammengekniffenen Augen.
    »Sie haben mich gerufen«, sagte der Kobold schlicht und polierte dabei seine kleine goldene Taschenuhr.
    »Nein, habe ich nicht«, widersprach Max.
    »Verzeihen Sie, aber ich möchte bitten, den Begriff etwas weiter zu fassen«, erwiderte der Kobold. »Sie haben an den armen Master Menlo gedacht und an Ihre Abenteuer in der Werkstatt und sich gefragt, ob Agent Cooper etwas über das Schicksal Ihrer Mutter weiß. Dies sind große Lasten für einen so jungen Menschen. Es ist nur natürlich, dass Sie den Wunsch nach einem Gefährten verspüren, der sich Ihre Sorgen anhört, und so … hier bin ich.«
    »Ich habe Unmengen von Leuten, mit denen ich reden kann«, fuhr Max abwehrend auf.
    »Ich bin erleichtert, das zu hören«, sagte der Gnom. »Aber Sie meinen damit doch gewiss nicht Ihren armen Vater. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie den Wunsch verspüren, ihn davon in Kenntnis zu setzen, dass Agent Cooper – ein Mann, dem er sein Leben anvertraut hat – ihm möglicherweise Informationen über seine vor langer Zeit verlorene Liebe vorenthält.«

    »Nein«, entgegnete Max stirnrunzelnd. »Ich würde niemals …«
    »Und gewiss meinen Sie nicht meinen geschätzten Master Lynch«, unterbrach ihn der Kobold, der Max’ nächste Wahl erraten hatte. »Der Master hat viele wunderbare Eigenschaften, aber ich denke, wir stimmen darin überein, dass Verschwiegenheit – wie sollen wir es ausdrücken? – noch eine Entwicklungsmöglichkeit für ihn wäre.«
    Max seufzte und nickte zustimmend. Mr Sikes ging auf dem Tisch auf und ab und tippte sich ans Kinn, während er über andere Möglichkeiten nachsann, die alsbald verworfen wurden.
    »Mrs Richter!«, rief Max mit einem Unterton von Triumph in der Stimme.
    Der Kobold nickte höflich, aber Max konnte seine Enttäuschung spüren. Er errötete.
    »Ein hervorragender Gedanke«, meinte Mr Sikes wenig überzeugend, »aber ich hätte da eine Reihe von Vorbehalten, nicht zuletzt den, dass die Direktorin selbst schon genug am Hals hat und ihre Geduld vielleicht auf eine harte Probe gestellt würde, wenn man von ihr verlangte, die Sorgen der Welt beiseitezuschieben, um sich um die Bedürfnisse eines dreizehn Jahre alten Jungen zu kümmern. Und wir müssen der unangenehmen Wahrheit in die Augen sehen, Max, dass sie sich Ihnen nie wirklich anvertraut hat …«
    »Doch, hat sie wohl«, sagte Max abwehrend. »Letztes Jahr – sie hat mir hochgeheime Karten und so gezeigt.«
    »Sie hat sie Ihnen gezeigt?«, fragte Mr Sikes langsam. »Oder hat sie sie David Menlo gezeigt?«
    Max schwieg und dachte über die Worte des Kobolds nach. Es stimmte, dass Mrs Richter David häufig um seine Meinung ersuchte, während Max in die Rolle des stummen Zuschauers gedrängt wurde. Seine Frustration musste sich
auf seinen Zügen abgezeichnet haben, denn Mr Sikes fuhr hastig fort.
    »Nun, es spielt auch keine Rolle«, sagte er. »Außerdem, wenn wir darin einig sind, dass Agent Cooper Informationen über Ihre Mutter verbirgt, dann folgt daraus nur, dass die Direktorin an der Vertuschung beteiligt

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