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Schumacher, Jens - Deep

Schumacher, Jens - Deep

Titel: Schumacher, Jens - Deep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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Lift unterwegs hält und plötzlich ein Trupp Techniker vor der Tür steht?«, wollte Becca flüsternd wissen.
    »Ich fürchte, dann müssen wir uns ganz schnell unsichtbar machen, Kleines.« McKenzies Antwort sollte sorglos klingen, seine zu Fäusten geballten Hände und die glitzernde Schweißschicht auf seiner Stirn straften seinen heiteren Ton jedoch Lügen.
    … D … C …
    »Wenn die Tür sich gleich öffnet, drücken wir uns so dicht es geht an die Seitenwände der Kabine«, befahl Dr. Wilkins angespannt.
    »Was soll das bringen?« McKenzie sah ihn fragend an.
    »Die Schiebetüren öffnen sich zu den Seiten. Sollte jemand im Gang stehen, gewinnen wir kostbare Augenblicke, weil er uns erst sieht, wenn sie ganz offen stehen.«
    … B …
    »Du bist ein verdammter Optimist, Donald.«
    Mit einem leisen Ping kam die Kabine auf Deck A zum Stehen. Die Tür glitt auf, und Susann Dettweiler wappnete sich mit einem tiefen Atemzug gegen das, was sie draußen erwarten mochte.
    Der Korridor vor dem Aufzug war menschenleer.
    Ungläubig sah sich die Genetikerin nach allen Seiten um. Dann stieß sie einen unartikulierten Laut der Erleichterung aus und begann zu laufen. Dr. Wilkins, McKenzie und Becca folgten ihr.
    An der nächsten Kreuzung bog die Wissenschaftlerin in einen schmalen, schwach beleuchteten Gang ein. Ein Dutzend Schritte weiter, vor einer unscheinbaren Metalltür ohne Beschriftung, blieb sie stehen.
    »Das ist das Magazin. Beten Sie, dass die Tür nicht verschlossen ist.«
    Sie griff zum Knauf, der sich unter ihrer Hand widerstandslos drehte. Sekunden später standen die vier in einem länglichen, unbeleuchteten Raum, dessen Wände von stählernen Regalen eingenommen wurden. In der rechten Wand befand sich eine Tür mit einem Glaseinsatz im oberen Drittel. Von jenseits der Scheibe fiel Licht herein.
    Lautlos schlichen sie an Reihen großvolumiger Glasflaschen, Styroporkisten und Kartons vorbei und spähten hindurch. Der angrenzende Raum war mittelgroß und hatte einen sechseckigen Grundriss. Mehrere Computerarbeitsplätze befanden sich auf der gegenüberliegenden Seite, die Wände über den stählernen Arbeitsflächen wurden bis zur Decke von flackernden Bildschirmen, Digitalanzeigen, Knöpfen und Lämpchen eingenommen. Das vielstimmige Piepsen und Rattern von Festplatten und Messgeräten drang nahezu ungedämpft durch die dünne Tür.
    Vor einem riesigen Schaltpult kauerte, den Rücken ihnen zugewandt, ein schmächtiger Mann mit schwarzem, pomadeglänzendem Haar und starrte gebannt auf die Monitore über sich. Rechts und links von ihm saßen Männer in weißen Laborkitteln, zwei weitere sowie eine Frau mit streng zurückgebundenem schwarzem Haar standen hinter ihnen, den Blick ebenfalls auf die Monitore gerichtet.
    Der Glaseinsatz der Tür gestattete nur begrenzten Einblick, der Kontrollraum ging zu beiden Seiten noch ein gutes Stück weiter.
    Wie viele Menschen sich insgesamt dort aufhielten, war nicht zu sagen, immer wieder liefen schwarz gekleidete Techniker durchs Bild oder kamen mit Klemmbrettern zu Hauschildt, um ihm etwas zu zeigen. Am Rand des Sichtfeldes lehnte Artur Kroll an einer Wand und reinigte sich mit einem großen, doppelschneidigen Kampfmesser die Fingernägel.
    Dr. Wilkins wies auf einen Bildschirm, der sein Signal offenbar von einer Kamera an der Unterseite des Habitats bezog. Er zeigte zwei Taucher in unförmigen Anzügen, die soeben die abgesenkte Hebebühne der Schleusenkammer verließen.
    »Sie sind draußen«, flüsterte er. »Also hat niemand etwas von dem Austausch bemerkt.«
    »Wer sind die Leute in Weiß?«, wollte McKenzie wissen.
    »Der links von Hauschildt sitzt, heißt Dr. Jean-Luc Antoine. Ein Biochemiker aus Paris«, gab Dr. Dettweiler nahezu unhörbar Auskunft. »Der rechte heißt Menuesli, ein ziemlich bekannter Chirurg aus der Schweiz.«
    »Professor Dr. Dr. Urs Menuesli?«, vergewisserte sich Dr. Wilkins ungläubig. »Dem es vor zwei Jahren erstmals gelungen ist, das Gehirn einer Ratte in ein anderes Tier zu verpflanzen und dieses zwei Monate am Leben zu erhalten?«
    Die Genetikerin nickte. »Er ist einer der fünf besten Neurochirurgen weltweit.« Sie schob sich dichter an die Scheibe, um die anderen zu mustern. »Die hinter ihnen stehen, sind Dr. Gerridab aus Großbritannien, ebenfalls ein Mediziner, Professor Göran Petersen aus Schweden und Pia Lorenzzi aus Italien, eine Spezialistin für Kryonik und lebenserhaltende Präsentation.«
    »Kryonik? Sie meinen, sie friert

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