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Schurken machen Krawall

Schurken machen Krawall

Titel: Schurken machen Krawall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmeisser
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beiden standen vor einem Riesenberg Katzenstreu, den der Lkw-Fahrer, warum auch immer, in die Ausfahrt gekippt hatte.
    „Nein! Nein! Nein! Nein! Noch einmal: Ich bin Herr Schwemme. Und ich wüsste doch wohl, wenn ich gestern Abend mit Ihnen telefoniert hätte!“, schrie Barbaras Vater den kreidebleichen Fahrer an. Es war höchste Zeit zu verschwinden.

    „Und nun?“, fragte Martin, als wir an unserem Baumhaus angekommen waren. „Was machen wir jetzt?“
    „Den Förster suchen und ihm vom Spinnenmann erzählen“, sagte Barbara ernst. Sie sah entschlossen aus, wenigstens eine Sache hinzukriegen: den Spinnenmann auszuschalten.
    Gemeinsam gingen wir in den Wald. Keiner sagte ein Wort. Ich glaube, wir ahnten alle, dass wir gerade unser letztes gemeinsames Abenteuer erlebten. Der Teppich und seine neue Frisur hatten unser Schicksal ein für alle Mal besiegelt. Das Ende der Unglaublichen Dreieinhalb stand unmittelbar bevor. Es war ein besonderer Moment. Einer, den wir nicht genießen konnten, weil er uns einfach tieftraurig machte.
    Obwohl wir Dreieinhalb zusammen durch den Wald stapften, fühlte ich mich einsam. Und ich glaube, den anderen ging es genauso. Selbst Martin verzichtete darauf, über die Natur um uns herum zu schimpfen und Krankheiten und Verletzungen herbeizureden. Die Situation hatte etwas Gespenstisches. Eine Ära hatte ihr jähes, total gemeines Ende gefunden.
    Wie ein Roboter lief ich immer weiter. Mir ging alles auf die Nerven. Sogar das schöne Wetter konnte mich mal kreuzweise. Blöder Sonnenschein. Und konnten die fröhlichen Vögel mal mit ihrem elenden Gezwitscher aufhören? Heute war nicht der Tag für gute Laune und einen strahlend blauen Himmel. Konnte es nicht regnen, wie es sich gehörte? Wütend schoss ich volles Rohr einen Ast durch die Gegend.
    „Autsch! Verdammt, was zum Teufel …“
    Vor uns stand der Förster und rieb sich den Kopf, wo ich ihn mit dem Ast erwischt hatte. Fluchend hob er den Ast auf und sah nach oben, ob dort vielleicht noch mehr Geschosse lauerten. Ich war heilfroh, dass er dachte, der Ast wäre vom Baum gefallen. Es dauerte einen Moment, bis er uns bemerkte.
    „Was macht ihr denn schon wieder hier?“
    „Es gibt einen Spinnenmann im Wald“, antwortete Barbara, als Martin und ich zu ihr aufgeschlossen hatten. „Wir dachten, dass Sie das wissen sollten.“
    „Einen Spinnenmann?“ Der Förster strich sich gedankenverloren über seinen mächtigen Schnauzbart.
    „Ja. Der hängt im Wald Netze auf und trägt auch eins mit Blättern dran. Er lebt in einem Bunker und er ist ein Superschurke“, sagte ich.
    „In einem Bunker?“, fragte der Förster. „Es gibt hier einen Bunker?“
    „Ja“, sagte ich knapp.
    „Wir haben den Spinnenmann verfolgt!“, rief Martin stolz, obwohl er gar nicht dabei gewesen war.
    Der Förster griff in seine Jackentasche und holte eine Landkarte raus.
    „Könnt ihr mir zeigen, wo der Bunker ist?“, fragte er, blätterte die Karte auf und legte sie auf den Boden.
    Ich konnte auf der Karte gar nichts zeigen. Für mich sah die Karte aus wie Omas Strickmuster für hässliche, kratzige Weihnachtsgeschenke.
    „Nee“, sagte ich also.
    „Wir sind hier.“ Der Förster patschte mit seinem dicken Zeigefinger auf einen Punkt auf der Landkarte, den ich für den Rollkragen des Weihnachtspullovers gehalten hatte.
    Barbara ging in die Hocke und studierte die Karte.
    „Etwa hier“, sagte Barbara und zeigte auf einen kleinen Punkt, der umgeben war von ganz vielen Kreisen.
    Der Förster nahm einen Stift und umkringelte die Lage des Bunkers. Dann faltete er seine Karte zusammen und steckte sie weg.
    „Vielen Dank. Ihr habt mir sehr geholfen“, sagte er.
    „Gern geschehen“, sagte ich.
    „Aber ich will euch nicht noch einmal im Wald sehen. Habt ihr mich verstanden?“
    „Ja“, sagten Martin und ich gleichzeitig. Martin, weil er sowieso keine Lust dazu hatte, sich im Wald in Lebensgefahr zu begeben, und ich, weil ich mich für die nächsten zwei bis drei Jahre mit Gesichtswurst und Brötchen in einem Baumhaus verschanzen musste. Barbara nickte.

    Der Förster tippte sich zum Abschied an seinen ulkigen grünen Hut, drehte sich um und verschwand. Wir sahen ihm so lange hinterher, bis der Wald ihn verschluckt hatte. Dann liefen wir zu unserem Baumhaus. Und kaum waren wir da, kam uns auch schon Barbaras Vater entgegen.
    „Mitkommen. Sofort“, sagte er bloß, drehte sich um und wir trotteten ihm hinterher. Das war es wohl mit dem Leben im

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