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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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Schreibtisch, wobei sich das Telefonkabel mit dem der Tastatur verhedderte. »Die Uhrzeit.«
    »Ach so. Warten Sie ...«
    Das tat Schuster, auch wenn er vor Ungeduld fast durchdrehte. Den Namen und die Adresse des Anrufers hatte er sich bereits notiert.
    »Sind Sie noch dran?«, fragte der Mann, und Schuster seufzte.
    »Sicher.«
    »Ich glaub, es war so gegen acht.«
    Schusters Herz hämmerte. Heidi Stolze war gegen acht losgelaufen, hatte ihr Mann gesagt. Die Uhrzeit könnte also tatsächlich stimmen. Ein dunkler Kombi, der am Bürgerpark steht, Heidi Stolze joggt vorbei ...
    Auch würde sich die Aussage mit der des anderen Zeugen decken, der ebenfalls einen dunklen Kombi gesehen haben wollte. Auch wenn er sich hinterher nicht mehr sicher gewesen war.
    »Ich bin gleich bei Ihnen.« Schuster legte auf und rannte zu seinem Wagen.
    Es regnete Bindfäden, und als er aus dem Auto sprang, rutschte­ er aus und konnte sich gerade noch am linken Außenspiegel festhalten.
    Jan Holte, der Mann, der ihn angerufen hatte, erwartete ihn bereits in der Tür. »Da sind Sie ja, das ging aber schnell.«
    »Zeigen Sie mir, wo Sie den Kombi gesehen haben.« Schuster ging voraus, überquerte die Parkallee, und Holte folgte ihm. Auf dem Parkstreifen, der sich am Bürgerpark entlangzog, blieb er stehen. »Hier hat er gestanden.«
    Schuster blinzelte gegen den feinen Regen an. »Genau hier?« Nur wenige Meter entfernt hatte Heidi Stolze gelegen. »Sind Sie sicher?«
    »Klar bin ich sicher. Habs von meinem Fenster aus gesehen.« Der Mann drehte sich um und zeigte auf ein Haus auf der anderen Straßenseite. »Da oben rechts, das ist mein Wohnzimmerfenster.«
    Schuster nickte. »Ich sehe mir das gleich mal von Ihrer Wohnung aus an.«
    Holte zog sich die Kapuze seiner Jacke über den Kopf, und Schuster nestelte an seiner klammen Mütze. Die beiden gingen zurück zum Eingang von Holtes Haus.
    Aus einem der Nachbarhäuser kam ein junger Mann mit einem Babyautositz in der Hand, darin ein so gellend schreiendes Kind, dass Schuster etwas zusammenfuhr. Der junge Mann marschierte an Schuster vorbei und ging zu einem Passat Kombi, der in der Einfahrt stand.
    Schuster ruckte sein Kinn in Richtung des Mannes und fragte Holte: »War es so ein Wagen?«
    Holte kniff die Augen zusammen und nickte etwas unschlüssig. »Schon möglich.«
    »Kennen Sie den Mann?«
    Der junge Mann war gerade damit beschäftigt, die Babyschale auf dem Rücksitz zu befestigen. Noch immer schrie das Baby aus vollem Hals. Zwischendrin zitterte die Stimme, vermutlich hatte das Kind sich bereits heiser geschrien.
    »Was für ein Schreihals«, bemerkte Jan Holte neben ihm.
    Schuster tat der junge Vater leid.
    »Kennen Sie den Mann?«, fragte er noch einmal.
    Holte hob die Schultern. »Nicht wirklich. Der wohnt hier noch nicht so lange. Hab ihn noch nicht oft gesehen.«
    Schuster runzelte die Stirn. Dann ging er mit großen Schritten zu dem jungen Mann, der gerade in seinen Kombi steigen wollte.
    Das Kind machte gerade eine Schreipause, holte verzweifelt Luft, schniefte und schluchzte, um dann gleich wieder loszubrüllen.
    Schuster klopfte an die Fahrertür. »Tschuldigung ...«
    Der junge Mann fuhr das Fenster herunter. »Ja?«
    »Hauptkommissar Schuster, Kripo Bremen. Würden Sie kurz aussteigen? Ich hab eine Frage.«
    Der junge Mann sah nicht so aus, als würde ihn das sonderlich begeistern, aber er stieg aus und blickte Schuster fragend an.
    »Ihr Name?«
    »Ahlers, Stefan Ahlers.« Er drehte sich zu seinem brüllenden Kind um.
    »Was hat es denn?«, fragte Schuster. Selbst durch die geschlossenen Türen konnte man das Kind hören.
    »Dreimonatskoliken.«
    Schuster hob die Augenbrauen. »Dauert nicht lange«, sagte er dann hastig. »Sie wollen bestimmt zum Arzt.«
    Stefan Ahlers schüttelte den Kopf. Dann grinste er etwas schief. »Wir beide drehen jeden Abend ’ne Runde im Auto. Er schläft nach einem Kilometer ein. Ist immer so.«
    Schuster hatte zu einer Frage angesetzt, klappte aber jetzt seinen Mund wieder zu. Er musste sich kurz sammeln. »Sie fahren jeden Abend mit Ihrem Kind eine Runde in Ihrem Wagen?«
    »Was soll ich machen? Meine Frau hat den kleinen Schreihals den ganzen Tag. Sie legt sich hin, und ich fahre mit ihm durch die Gegend.«
    »Auch vor drei Wochen?«
    Ahlers stöhnte auf. »Da war’s besonders schlimm. Bin jeden Abend mit ihm los. Er hat manchmal den ganzen Tag nicht geschlafen. Meine Frau ist fix und fertig.«
    Er sah Schuster etwas irritiert an. »Warum

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