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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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uns endlich mal, wer Sie überhaupt sind.« Lahm war hinter Schuster aufgetaucht.
    Der junge Mann griff in sein Designer-Jackett und holte seine Brieftasche raus. »Hier.« Er gab Lahm seinen Ausweis.
    »Sie sind Oliver Hoppe«, las Lahm laut vor. »Und Sie wohnen in Göttingen?«
    »Hm«, brummte der nur. »Steht doch da!«
    Schuster schnappte schon wieder nach Luft, und Lahm warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
    »Gut, Herr Hoppe. Morgen früh um neun will ich Sie auf dem Präsidium sehen. Die Adresse steht auf meiner Karte.«
    »Warum sollte ich kommen? Ich hab nichts gemacht.«
    »Er hat doch gar nichts gemacht.« Das Mädchen putzte sich geräuschvoll die Nase.
    »Lassen Sie uns einfach ein bisschen über Hannah Becker reden, Herr Hoppe. Bis morgen also.« Schuster marschierte los, Lahm kam hinterher.
    Als sie weit genug entfernt waren, raunte Schuster: »Gut, dass du so schnell eingeschritten bist. Was für ein Kotzbrocken! Schade, dass Lübbing ihn nicht anständig erwischt hat.«
    Er stapfte so eilig los, dass Lahm kaum Schritt halten konnte, auch wenn der gerade mal vier Zentimeter kleiner war als Schuster. Irgendwie hatte Schuster viel längere Beine.
    »Trotzdem ...«
    Schuster winkte ab. »Ja, ja, ich weiß. Mich macht diese ganze Sache langsam fertig.«
    Lahm boxte ihn leicht auf den Oberarm. »Glaubst du, mir war der sympathisch? Ich hätte Lübbing am liebsten losgelassen und ihn noch mal auf diesen Typ gehetzt. Stell dir vor, wie der sich fühlen muss. Seine Freundin wird umgebracht, und auf ihrer Beerdigung taucht der Typ auf, der sie immer belästigt hat. Wer rastet da bitte nicht aus?«
    Schuster war gerade dabei, sich Abendbrot zu machen, als der verlorengegangene Sebastian Jastrow anrief.
    »Rockford, sind Sie’s?«
    Schuster stutzte. »Wer ist da?«
    »Hier is Sebastian Jastrow. Wollte nur mal hören, wie’s Ihnen geht.«
    Schuster schnappte nach Luft. »Du hast Nerven! Kommst auf die blödsinnige Idee, einfach hochzurennen, guckst zu, wie ich eins auf die Nase kriege, und dann haust du auch noch ab!«
    »Ich weiß, sorry. Tut mir echt leid. Das war bescheuert. Haben Sie den Kerl gekriegt?«
    »Was glaubst du denn? Trotzdem, eine Glanzleistung war das nicht gerade. Warum bist du abgehauen und hast mich einfach liegengelassen?«
    »Ich hatte Schiss. Der Kerl hat mich fast übern Haufen gerannt, Alter. Der is an mir vorbei, nachdem er Sie geschlagen hat, hat mich voll zur Seite geschubst und ist dann wie ein Irrer los.«
    »Und du?«
    »Ich hab geguckt, ob Sie noch leben. Und dann bin ich einfach abgehauen.«
    Schuster knurrte. »Danke, Sebastian, vielen Dank auch.«
    »He, tut mir echt leid.«
    »Hm«, machte Schuster, klemmte sich das Handy unters Kinn und schmierte sich ein Käsebrot.
    »Was ist mit Ihrer Nase?«
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Gebrochen? Sah echt fies aus. Sie haben ganz schön geblutet.«
    »Danke noch mal für die Erste Hilfe«, knurrte Schuster.
    »Tut mir wirklich leid. Was soll ich denn sonst noch sagen? Soll ich auf den Knien rutschen oder so was?«
    »Keine schlechte Idee.« Schuster unterdrückte ein Lachen.
    »Zeigen Sie mich jetzt an, wegen unterlassener Hilfe oder so was?«
    »Warte, das ist gar kein schlechter Gedanke. Hätte ich selbst drauf kommen können.« Er hörte Sebastian stöhnen. »Nein, schon gut, Sebastian. Ich bin nicht nachtragend.«
    Das könnte ich mir in meinem Job auch kaum erlauben ...
    »Ich wollte Ihnen noch was sagen.« Jastrow druckste etwas herum.
    »Ich höre.«
    »Ich wollte Ihnen sagen ... also, ich finde, Sie sind okay. Dafür, dass Sie ’n Bulle sind, meine ich.« Damit legte er auf, und Schuster war wieder mal komplett überrumpelt.
    Um fünf vor neun erschien Oliver Hoppe aus Göttingen im Präsidium, klopfte brav an und kam dann zögerlich herein.
    »Bin ich hier richtig?«
    Schuster winkte ihn heran. »Aber ja. Schön, Sie zu sehen, Herr Hoppe.« Das war glatt gelogen. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, er fand es überhaupt nicht schön, diesen Schnösel vor sich zu haben.
    Hoppe setzte sich auf den Stuhl vor Schusters Schreibtisch. Er sah blass aus. Aber seinem Kinn schien es gut zu gehen, nicht das Geringste war zu sehen.
    »Wie geht es Ihnen?«, erkundigte sich Schuster. »Mit Ihrem Kinn alles in Ordnung?«
    Hoppe sah ihn misstrauisch an. »Wieso interessiert Sie mein Kinn?«
    »Schön. Reden wir über Hannah Becker. Sie kannten sie, haben sie angerufen, wollten sich mit ihr treffen und so.«
    Hoppe blickte starr an ihm

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