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Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Haftbefehl für Sun.« Ich schlug leicht an meine Jackentasche.
    »Wirklich?«
    »Es gibt Videos aus dem Laden mit den Postfächern, wo er die Münzen abgeholt hat. Mit dem Geld von dem gefälschten Scheck.«
    »Aber …«
    »Wie genau ist Ihre Beziehung zu Jimmy? Seien Sie ehrlich, Stu.«
    Der junge Mann hatte den Kopf wieder gesenkt. »Er ist mein Partner. Mein Geliebter.«
    »Ich verstehe. Sie leben zusammen?«
    »Nein. Seine Eltern sind sehr altmodisch. Sie vermuten etwas, aber sie wissen nichts.«
    »Sie würden ihm einen Gefallen tun, wenn Sie ihn dazu bringen
würden, sich zu stellen. Das Heimatschutzministerium hat bereits eine Akte angelegt.«
    »Das Heimatschutzministerium?«
    »Wegen Terrorismusverdachts.«
    »Terrorismus ?« Stu sah entsetzt aus.
    »Wie es aussieht, hat Sun das Scheckbuch im Rahmen einer Operation der nordkoreanischen Regierung gestohlen, um das Opfer zu erpressen. Der Mann heißt Eric Graham und arbeitet für das Pentagon.«
    »Großer Gott, nein, nein.«
    »Haben Sie an Jimmy etwas bemerkt, was diesen Verdacht stützen würde?«
    »Natürlich nicht. Er ist ein großartiger Typ. Er ist süß. Seine Familie kommt aus Südkorea!«
    Ich lächelte. »Nun, Terroristen können sehr charmant sein. Und in und um Seoul gibt es eine Menge Agenten aus dem Norden.«
    »Er ist kein Terrorist«, flüsterte Stu.
    »Tja, das müssen der Staatsanwalt und die Gerichte entscheiden. Meine Aufgabe ist es nur, ihn abzuliefern. Ohne ihm wehzutun, hoffentlich. Aber …« Ich ließ den Rest unausgesprochen.
    »Großer Gott.«
    Ich beugte mich vor. »Leute wie er werden grundsätzlich als sehr gefährlich eingestuft. Wir haben einen Sturmtrupp hier in der Gegend im Einsatz. Sie wären bereit gewesen, in den Laden zu gehen, wenn er da gewesen wäre. Sie verfolgen jetzt andere Spuren.« Ich sah auf die Uhr und runzelte die Stirn. »Von einem Team habe ich vorhin gerade Meldung bekommen. Sie wissen eventuell, wo er sich aufhält. Das FBI hat einen letalen Zugriff erlaubt für den Fall, dass er sich nicht sofort ergeben sollte.«
    Der junge Mann hielt erschrocken die Luft an.
    Ich betrachtete das fahle Gesicht vor mir. »Wenn er Ihnen etwas bedeutet, sollten Sie uns helfen. Falls es zu einem Kampf
kommt, könnte er dabei sterben. Unsere taktischen Teams sind darauf trainiert, mit Selbstmordanschlägen und anderem lebensgefährlichen Verhalten zu rechnen.«
    Stu begann zu weinen, dicke Tränen. Seine Stimme brach. »Es war alles meine Idee, nicht Jimmys. Er hat mir nur geholfen … Himmel, rufen Sie sie an – diese FBI-Leute, von denen Sie gesprochen haben. Sagen Sie ihnen, er ist nicht gefährlich.«
    Ich runzelte die Stirn. »Das müssen Sie erklären.«
    »Ich habe das Scheckbuch gestohlen, ich hab das Online-Bezahlkonto eröffnet. Das war ich, nicht Jimmy. Er hat weiter nichts getan, als die Münzen in dem Postfachladen abzuholen.«
    »Ich fürchte, ich kann nicht folgen.«
    Stu wischte sich das Gesicht ab. »Der Mann, dem das Scheckbuch gestohlen wurde, ja? Eric Graham?«
    Ich machte ihm ein Handzeichen fortzufahren.
    »Er … er ist mein Vater.«
    »Dann sind Sie Stu Graham ?«
    Er nickte. »Ich fasse es nicht, wie dumm ich war. Ich … o Mann, hab ich das alles verpfuscht. Bitte, rufen Sie an!«
    »Erst wenn Sie alles erklärt haben.«
    »Es ist so bescheuert!«
    »Erzählen Sie es mir, Stu. Je früher wir die Wahrheit kennen, desto besser für Jimmy.«
    Er wischte sich über die Augen. »Vater ist irgendwie … er ist ziemlich hart. Er wollte immer, dass ich auf sein College gehe, Princeton. Er war eine große Nummer in seiner Studentenzeit, verstehen Sie? Er wollte, dass ich auch eine werde. Aber ich habe es gehasst. Ich passe hierher.« Er machte eine ausladende Handbewegung, die vermutlich DuPont Circle umfassen sollte. »Hier gehöre ich her. Ich liebe Jimmy, unsere Freunde. Ich bin nicht der Super-Duper-Ivy-League-Typ. Aber Vater wollte nicht hören.«
    »Was hat das mit der Scheckfälschungsgeschichte zu tun?«
    »Weil ich ein verdammter Feigling bin.« Er griff nach einer neuen Serviette und putzte sich die Nase. »Ich brachte es nicht fertig, Vater zu sagen, dass ich diesen Herbst nicht ans College zurückgehen würde. Ich habe Angst vor ihm, Mom hat Angst vor ihm. Alle haben Angst vor ihm. Er sagt immer Sachen wie: ›Du wirst doch wohl nicht meine dritte Tochter sein wollen‹. Ich musste mich für das Football-Team bewerben. Ich wiege sechsundsiebzig Kilo. Was will ich in der

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