Schutzlos: Thriller (German Edition)
heißen: Lassen Sie Ihr Angebot hören.
»Was sagen Sie dazu: Ich besorge Ihnen Kopien von allem, was Kessler hat. Heute Abend, sobald ich zum sicheren Haus zurückkomme. Aber ich behalte die Zuständigkeit für den Schutz der Kesslers.«
»Ich möchte ihn vernehmen.«
Ich überlegte. »Per sicherem Handy. Nicht persönlich.«
Der Staatsanwalt kaute auf seiner Lippe. »Da kommt noch was nach«, sagte er. »Sie haben mich eiskalt angelogen.«
»Darum kümmern wir uns später. Wenn wir Loving haben und Lewis im Gefängnis sitzt. Oder wer immer in der Polizeizentrale oder im Rathaus dahintersteckt.«
Ein Nicken. Es war gleichbedeutend mit einem Handschlag.
Er, Teasley und die anderen Agents kehrten zu ihren schwarzen SUVs zurück und fuhren davon. Freddy beglückte mich mit einem seiner besonderen Blicke.
»Was zum Teufel treiben Sie da, mein Sohn?«
Ich antwortete nicht, sondern rief im sicheren Haus an und bat Rudy Garcia um den neuesten Stand.
»Alles in Ordnung, Sir«, sagte der junge FBI-Agent. »Ich habe gerade in West Virginia nachgefragt. Auf dem Gelände ist
alles ruhig. Der Bursche dort sagte, falls Sie nachfragen, soll ich sagen, die Hirsche seien dort, wo sie hingehören. Sie würden schon wissen, was es bedeutet.«
»Gut. Wie machen sich die Mandanten?«
Er senkte die Stimme. »Eine ziemliche Seifenoper.«
Das Wesen unserer Arbeit.
»Der Mann und die Frau haben sich wieder in die Haare gekriegt. Wegen irgendeinem Blödsinn. Maree wollte Fotos von mir machen, Porträts. Ich musste ablehnen, und sie fing an, na ja, zu schmollen. Die ist vielleicht eine Nummer.« Dieser letzte Satz wurde geflüstert. »Zumindest lief das Spiel«, fuhr er fort. »Baltimore. Damit war zumindest Ryan beschäftigt. Zu Hause sind wir ja für die Orioles. Wie sieht es bei Ihnen aus, Sir?«
»Tut mir leid, ich bin für Atlanta.« Sport reizt mich nicht besonders, aber nachdem ich so viel Zeit mit männlichen Mandanten in Hotelzimmern und sicheren Häusern verbracht habe, habe ich jede Menge Spiele gesehen und mit der Zeit ein Interesse an Baseball entwickelt. Mir gefallen die verschiedenen Strategien dabei. Fußball mag ich nicht so sehr.
»Mein Sohn ist erst sechs«, fuhr Garcia fort, »aber meine Frau hat mir erzählt, dass er sagte, Brigham habe das Spiel versaut, als er einen Bunt versuchte. Der Mann kann einfach nicht mit einem Schläger umgehen. Komisch, aber Ryan und ich hatten gerade das Gleiche gesagt.«
»Und Ihr Junge ist erst sechs? Dann wird das wohl seine Sportart werden«, meinte ich.
»Wahrscheinlich eher Fußball.«
Ich hätte erwähnen können, dass ich früher tatsächlich einmal eine Kinderfußballmannschaft trainiert hatte, aber ich tat es natürlich nicht. Ich sagte, ich würde so schnell wie möglich wieder im sicheren Haus sein, dann legte ich auf und rief Claire DuBois an.
37
Das Haus war klein, aber gepflegt.
Der Garten war hübsch. Ich kannte die Namen der Pflanzen nicht, aber im Schein der Niedervolt-Gartenlampen wirkten sie üppig und dezent bunt, burgunderrot und blau, wahrscheinlich Spielarten von mehrjährigen Pflanzen, die Joanne Kessler gefallen hätten.
Als wir in Woodbridge wohnten, hatte sich Peggy eine Saison lang an Gartenarbeit versucht. Es hielt nicht an.
Ich parkte an der Straße und stieg aus; in meinem Rücken knackste ein Knochen. Der Brandgeruch folgte mir. Ich hatte im Wagen ein frisches Paar Jeans und ein Sweatshirt angezogen, aber natürlich nicht geduscht, und der beißende Geruch des Feuers in Lovings Haus stieg von meiner Haut auf.
Ich ging an die Tür und klopfte. Eine hübsche Blondine um die dreißig öffnete ein Stück und spähte vorsichtig hinter einer dicken Kette zu mir heraus. Ich erkannte sie wieder von Claires Recherche.
Sie prüfte meinen Ausweis, dann fragte sie mich, immer noch vorsichtig, was sie für mich tun könne.
»Darf ich hereinkommen?«
»Was ist los? Stimmt etwas nicht?«
»Bitte.«
Sie ließ mich ins Haus. Es war ein Haus mit Kindern – Spielsachen, Becher, Spielfahrzeuge und Klamotten –, und sie war im fünften oder sechsten Monat schwanger.
»Cheryl, richtig?«
Ihr Kopf ging auf und ab.
»Wir glauben nicht, dass Anlass zur Sorge besteht.« Worte, die sie natürlich sofort besorgt machten. Ihre Augen weiteten sich.
»Wir haben leider Probleme, Ihren Mann zu erreichen.«
»O mein Gott, nein! Ist er verletzt?«
»Wir haben keinen Grund, das anzunehmen«, versicherte ich. »Aber wir kommen nicht zu seinem Funkgerät
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