Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
persönlich erscheinen, um seinen Starzeugen in dem neuen Fall des Finanzbetrugs beim MPD zu vernehmen.
    Dann gibt es natürlich noch meine generelle Abneigung dagegen, irgendwelche Informationen herauszurücken.
    »Ausweis?«, fragte ich. Wenn Loving im Spiel war, konnte
man nicht vorsichtig genug sein. Aber Geoff sagte, Freddys Büro habe ein Bild von Barr geschickt, und die Gesichtserkennung habe bestätigt, dass er der Agent sei.
    »Ihr Eindruck?« Ich nickte in Richtung Wagen.
    »Militärisch, konzentriert, Erfahrung mit taktischen Einsätzen. Er hat nicht viel gesprochen.«
    Freddy hatte Barr gute Noten gegeben.
    »Warten Sie kurz hier. Sie beide.«
    »Natürlich.«
    Ich ging zur Haustür, tippte in die Tastatur und öffnete sie.
    Zu meiner Freude waren die Kesslers nicht in Hörweite, Maree ebenfalls nicht. Ahmad und Garcia dagegen schon; sie wussten wohl, dass der Wagen von der Zentrale kam, aber sie wussten nicht, warum er hier war.
    »Kann ich Sie kurz sprechen?«, sagte ich zu Rudy Garcia.
    »Natürlich, Sir.«
    Ich wies Ahmad an, einen Patrouillengang entlang der Grundstücksgrenze zu machen, und er ging sofort nach draußen.
    »Ich habe auf dem Weg hierher mit Agent Fredericks gesprochen«, sagte ich zu Garcia.
    »Ja, Sir. Ich meine, Corte.«
    »Er entbindet Sie von Ihren Aufgaben.«
    Der Mann war stumm. Die Reglosigkeit seines Gesichts entsprach einem erschrockenen Aufschrei.
    »Verzeihung, Sir. Ich verstehe nicht.«
    »Ich habe vor etwa einer halben Stunde Ihre Frau Cheryl besucht. Bei Ihnen zu Hause.«
    Sein Unterkiefer sackte ein Stück nach unten. »Sie …?«
    »Als ich vorhin hier anrief, sagten Sie, dass Sie mit ihr gesprochen haben. Über Ihren Sohn und das Spiel. Deshalb wusste ich es. Also habe ich sie besucht.«
    Er begriff, worauf das Ganze hinauslief. Ich hatte jede private
Kommunikation aus dem sicheren Haus verboten. Absolut. »Ich … Es ist nur, weil sie schwanger ist. Ich frage gern mal nach, wie es ihr geht. Es waren vielleicht drei Minuten. Von einem sicheren Handy.«
    »Ich sagte zu ihr, ich müsste Sie finden, weil etwas nicht stimme. Sie hat mir erzählt, dass Sie in Great Falls sind, an der Harper Road.« Ich sagte nichts von dem Schock und der Not der Frau, als ich meinen Ausweis gezückt und ihr erzählt hatte, ihr Mann werde vermisst.
    Sein rundes Gesicht schien anzuschwellen und rötete sich. Seine Augen huschten über den Boden. »Ich … ich habe gar nicht darüber nachgedacht … oh, Mist. Sie hat nur gefragt, ob ich in South East sei oder an einem anderen gefährlichen Ort. Ich sagte, es sei wie ein Wochenendausflug in Great Falls … Himmel, glauben Sie, Loving hat es aufgefangen?«
    »Nein.« Ich hatte Hermes rund um das Haus der Garcias nach Signalen suchen lassen. Wenn Loving gelauscht hätte, wäre der Empfänger sicher immer noch dort gewesen, um etwaige neue Informationen aufzufangen. Es gab keinen Hinweis darauf, dass er etwas in der Nähe installiert hatte. Realistisch gesehen hatte Loving wahrscheinlich keine Ahnung, wer Garcia war und zu welchem Job er eingeteilt war, noch konnte er seine Frau ausfindig machen. Aber darum ging es nicht.
    »Ist sie …?«
    »Agent Fredericks hat sie abholen und zusammen mit Ihren Kindern an einen sicheren Ort bringen lassen. Ich lasse Sie ebenfalls dorthin transportieren, damit Sie bei ihr sein können. Wir isolieren Sie beide von der Außenwelt, bis die Geschichte hier abgeschlossen ist.«
    Er nickte und schaute unglücklich drein. »Es tut mir leid, Sir. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das ist alles neu für mich, dieser Personenschutz …«
    Das stimmte natürlich. Aber sein Vergehen hatte nichts mit
der Aufgabe als Schäfer oder Klon zu tun. Es ging darum, dass er die Befehle missachtet hatte, die ich ihm gegeben hatte. Und die waren so einfach wie nur irgendwas gewesen.
    »Ich will nicht gefeuert werden, Sir. Das darf nicht passieren. Ich liebe meinen Job.«
    »Ich verstehe, Rudy. Wir entbinden Sie schlicht von dieser Aufgabe. Ich werde mich nicht schriftlich über Sie beschweren. Wie es beruflich mit Ihnen weitergeht, ist eine Sache zwischen Ihnen und Agent Fredericks. Jetzt packen Sie Ihre Sachen zusammen. Mein Kollege draußen wird Sie zu Ihrer Frau und Ihren Kindern bringen.«
    »Ja, Sir. Danke, dass Sie nicht zu hart sind, Sir.«
    Er wusste nicht, dass meine Großmut in purem Eigeninteresse wurzelte. Ich konnte mir keinen verstimmten Exangestellten leisten – einen, der den Aufenthaltsort meiner

Weitere Kostenlose Bücher