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Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Titel: Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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brauchte Strehl ja nicht zu wissen.
    Der gab sich einen Ruck und begann tatsächlich auszupacken: »Nein, aufgegeben haben wir nicht. Es gibt einen Plan B.«
    Maier richtete sich im Stuhl auf. »Und wie sieht der aus?«
    »Bei der Eröffnung des Museums in Altusried passieren, wenn …«
    » Bei der Eröffnung?« Maier sah ihn ungläubig an. »Niemals. Da sind doch die Sicherheitsmaßnahmen besonders hoch. Kein Mensch würde es da machen.«
    »Sehen Sie, und genau deswegen ist das der beste Zeitpunkt. Keiner rechnet damit. Und Magnus sagt immer: Handle gegen die Erwartungen, das ist die halbe Miete.«
    »Und wie genau soll es passieren?« Kluftinger beugte sich vor. Jetzt wurde es interessant.
    Strehl blickte ihm direkt in die Augen: »Ich kenne nur Teile des Plans. Magnus würde nie einem Mitglied des Teams alles anvertrauen. Und er hat recht damit. Er ist eine Legende, und die ist er sicher nicht umsonst geworden. Also, alles, was ich weiß, ist, dass es eine Geiselnahme geben wird.«
    Kluftinger wurde blass. Schlimmer hätte es kaum kommen können.
    »Ganz ruhig, Herr Kommissar. Es wird keine echte, sondern nur eine fingierte Geiselnahme sein. Das ist ja das Perfide daran. Sie sollten also nicht nur die Geiselnehmer, sondern auch die Geisel selbst im Auge behalten.«
    Das klang in Kluftingers Ohren zwar noch immer schlimm genug, aber zumindest etwas besser. »Und weiter?«, fragte er heiser.
    »Sie sichern mir Schutz zu, wenn ich weiterspreche? Und Strafmilderung?«
    »Ich sichere Ihnen Schutz zu. Alles andere werden wir dann sehen. Und jetzt reden Sie, Mann!«
    »Gut, also, ganz sicher bin ich mir nicht. Entweder, er verlangt die Monstranz als Lösegeld oder so. Oder er setzt sich mit einem Fluchtfahrzeug ab und nimmt das Teil unbemerkt mit.«
    »Und wie kommt er in die Vitrine?«
    »Ich sagte ja: Ich weiß nicht alles. Aber das war doch auch schon eine ganze Menge, oder? Das müsste Ihnen helfen, die ganze Sache zu verhindern.«
    Kluftinger dachte eine ganze Weile nach. »Wie kommunizieren Sie mit Ihrem … Chef?«, fragte er dann.
    »Mit Prepaidhandys. Allerdings haben wir die Nummer von Magnus nicht. Er ruft uns an, wann immer es etwas zu besprechen gibt.«
    »Und wie hat er am Anfang mit Ihnen Kontakt aufgenommen?«
    »Über einen Mittelsmann.«
    »Wer ist das?«
    »Keine Ahnung. Den kenn ich nicht.«
    »Natürlich nicht«, seufzte Kluftinger. »Kennen Sie denn wenigstens die anderen Mitglieder des Teams? Oder ein paar von ihnen?«
    »Nein. Jedenfalls nicht mit richtigem Namen. Wir benutzen alle Decknamen.«
    »Was für Decknamen?«
    »Na ja, Magnus hat uns Phantasienamen zugeteilt.«
    »Aha. Wie heißen Sie denn im Team?«
    »Das tut jetzt ja nichts zur Sache, oder?«, zischte Strehl.
    »Vielleicht nicht, aber Sie werden Ihren Decknamen wohl kaum mehr brauchen, also können Sie ihn uns ja auch sagen!«
    »Agatha!«, presste er hervor.
    Kluftinger dachte zunächst, er hätte sich verhört. »Agatha?«, wiederholte er ungläubig und hatte alle Mühe, sich das Lachen zu verbeißen.
    »Ja. Magnus, dieser … Allen anderen hat er vernünftige Namen gegeben, nur mir …«
    »Wie auch immer, Sie haben keinen von denen jemals vorher gesehen?«
    »Nein.«
    Kluftinger atmete tief durch. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete sein Gegenüber. Es war spät geworden, und noch mehr würde er im Moment wohl nicht aus ihm herausbekommen.
    Dann wandte er sich an Bydlinski: »Wie lange könnt ihr so jemanden hier festhalten?«
    Bydlinski grinste. »Lange genug, Kollege.«
    »In welchem Hotel sind wir eigentlich untergebracht?«, fragte Kluftinger, als sie eine halbe Stunde später bei einer Tasse Kaffee in Bydlinskis Büro saßen.
    Maier zuckte die Achseln. »Das weiß ich noch gar nicht, da muss ich im Büro anrufen. Die Sandy hat das gebucht.«
    »Ist nicht nötig«, mischte sich Bydlinski ein. »Ist alles schon arrangiert. Ihr nächtigt im Hotel Valentin.«
    Die beiden Allgäuer sahen sich fragend an. »Wissen Sie denn ungefähr, wo das ist?«, fragte Maier.
    »Ja, das kenn ich sogar ziemlich gut. Ich wohn da nämlich auch.«
    »Sie wohnen im Hotel?«
    »Na, geh, ihr wohnt’s bei mir, eh klar, oder? Hab ich mit euren Leuten so ausgemacht. Die Hotelzimmer sind gerade sackteuer, irgendeine komische Messe. Is besser, da können wir noch zusammen ein paar Glaserl heben.«
    Kluftinger zog die Augenbrauen nach oben. Diese Aussicht schien ihm wenig verlockend. Er blickte zu Maier und konnte an dessen Miene

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