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Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Titel: Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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das gilt auch für alle anderen Einheiten, die morgen vor Ort sein werden. Wir haben ja die mobile Einsatzzentrale mit den vielen Monitoren drin, damit werden wir die Bilder von den Überwachungskameras anzapfen. Richie, das ist dein Part. Wenn du willst: Das Auto steht schon im Hof vom Präsidium, du kannst dich also gleich mal mit den Geräten vertraut machen.«
    Ein stolzes Lächeln machte sich auf Maiers Gesicht breit. Kluftinger war froh, dass sich der Kollege im Lauf der Jahre zum echten Technikexperten gemausert hatte, auch wenn er das nicht einmal unter Folter zugegeben hätte.
    »Wir haben Phantombilder anfertigen lassen von den Leuten, die dieser Strehl vorgestern als seine Komplizen beschrieben hat. Bis jetzt sieht es so aus, als brächte es nicht viel – anscheinend haben wir es mit lauter unbeschriebenen Blättern zu tun. Aber egal: Wenn morgen jemand auftaucht, auf den die Beschreibung passt, kann uns das nur hilfreich sein.«
    »Und wie halten wir Kontakt?«, wollte Hefele wissen. »Ich mein, falls einer was sieht oder so. Da wird’s ja morgen vor Besuchern nur so wimmeln.«
    »Darum hab ich mich schon gekümmert.« Maier zog ein Aluköfferchen unter dem Tisch hervor, dem er fünf schwarze Ansteckmikrofone mit den dazugehörigen Ohrhörern entnahm. »Wir haben die Geräte aus München angefordert, weil es bei uns ja leider keine gibt. Aber mal ehrlich: Es wäre schon mal an der Zeit. Die Dinger hatte in Amerika schon vor zwanzig Jahren jeder Personenschützer!«
    »Woher weißt jetzt du das so genau?«, fragte Hefele.
    »Das weiß man halt. Es gibt da ja schließlich einschlägige Filme, oder?«
    »Lass mich raten: ›Bodyguard‹ mit Kevin Costner?«
    Maier ignorierte die Bemerkung. »Also, wollt ihr die Dinger jetzt ausprobieren?«
    Alle schüttelten desinteressiert den Kopf.
    »Es wär vielleicht schon nicht schlecht, wenn ihr testen würdet, ob die In-Ear-Monitore passen und in den Ohren halten. Und die Mikros …«
    »Richie, lass mal, die werden schon gehen. Schau aber, dass die Batterien auch noch genug Saft haben!«, bat Kluftinger.
    »Wann geht’s morgen eigentlich los?«, wollte Strobl wissen.
    »Die offizielle Eröffnung ist um zehn, wenn wir gegen halb neun da sind, sollte das reichen. So, und jetzt geht’s heim, morgen wird es stressig genug werden. Alle Details sprechen wir vor Ort noch einmal durch. Aber wie schon gesagt: Von unserer Seite hat die Ergreifung der Täter oberste Priorität – wir haben schließlich einen Mord aufzuklären, Schatz hin oder her!«
    »Hatten Sie denn eine gute Rückreise aus Wien, Chef?«
    Sandy grinste Kluftinger mit einem Gesichtsausdruck an, den er nicht recht deuten konnte. Er beschloss, seinen belastenden Konflikt mit ihr nun endlich beizulegen. Der aktuelle Fall war turbulent genug, da musste man sich nicht auch noch Nebenkriegsschauplätze schaffen. Und eine angenehme Arbeitsatmosphäre in seinem Team, vor allem eine stressfreie Beziehung zur guten Seele der Abteilung , wie er Sandy immer nannte, erleichterte den Alltag doch ungemein. Allzu lange würde sie ihnen wegen der Schwangerschaft eh nicht mehr erhalten bleiben.
    »Ganz prima, Frau Henske. Und wissen Sie was: Das Auto, das Sie uns da reserviert haben, war eine ganz tolle Wahl. Halten Sie sich fest: Ich hab den Smart grad gekauft!«
    Sandy sah ihn ungläubig an – sie schien nicht sicher, ob ihr Vorgesetzter sie auf den Arm nehmen wollte.
    »Nein, wirklich. Steht unten im Hof, da!« Kluftinger ging um Sandys Schreibtisch herum zum Fenster. »Wenn man von der oberen Ecke aus schaut, sieht man ihn.«
    Sandy stellte sich zu ihm und gab schließlich ein »Isch werd närrsch! Der Chef hat nen bonbonrosa Smart gekauft!« von sich.
    »Einen schönen Gruß vom Valentin sollen wir übrigens ausrichten«, wechselte Kluftinger das Thema.
    »Aha, danke. Vor unseren Telefonaten die Woche hab ich ja schon länger nichts mehr von dem gehört. Kein großer Verlust.«
    Kluftinger schlug nun einen feierlichen Ton an: »Sandy, was ich Ihnen schon länger mal sagen wollte: Ich würd mich sehr freuen, wenn Sie uns auf Dauer erhalten bleiben. Also, wenn Sie nach … dem freudigen Ereignis Teilzeit machen wollen – wir können das ganz flexibel einrichten. Ich mein, ich weiß ja nicht, wann Sie wieder einsteigen wollen in den Beruf.«
    Sandra Henske, die immer noch am Fenster stand, wandte sich um und starrte ihn entgeistert an. »Man könnte gerade meinen, ich sei schwanger, so wie Sie reden.«
    Kluftinger

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