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Schwaben-Messe

Schwaben-Messe

Titel: Schwaben-Messe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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Mineralwasser.
    »Sie trinken was mit mir?«
    Steffen Braig bedankte sich, ließ sich ein Glas Wasser reichen. Als er den überdimensional großen Fernseher betrachtete, fiel ihm ein, was er in Altmaiers Wohnung vermisst hatte. »Sie waren öfters drüben?«, fragte er.
    Josef Heger lachte. Er hatte schüttere, hellbraune Haare, rosig-frische Backen, trug einen kurzgeschnittenen weißen Schnurrbart. Seine Augenbrauen wuchsen wie helles, dichtes Buschwerk in seine Stirn. »Wir sind gut befreundet. Logisch, dass ich öfter bei ihm bin. Äpfel braten in Jonas’ Holzofen. Wir sind beide geschieden, da findet sich genug Zeit.«
    Braig trank einen Schluck, schaute zu dem Fernsehgerät. »Mir fiel auf, dass kein Fernseher da steht.«
    Heger lachte wieder. Ein kurzes, leises Lachen. »Hier, reicht der nicht?« Er zeigte auf sein eigenes Gerät. »Sport gibt’s hier bei mir, sonst ab und zu einige Krimis. Nein, Jonas hat keine Kiste. Er will keine. Spart viel Zeit.«
    Braig nickte. Damit war der einzige Verdacht auf einen Diebstahl in die Wohnung des Toten erledigt. »Beschreiben Sie mir Herrn Altmaier. Was macht er privat, hat er viele Freunde?«
    »Nein. Darauf legt er keinen Wert. Er sitzt viel über seinen Zeichnungen. Jonas hat Talent. Hier.« Heger zeigte auf ein Bild an der Wand, im selben Stil erstellt, den Braig in der Wohnung nebenan bewundert hatte. Auch hier ein norddeutsches Motiv: Ein schmaler Fluss in neblig-flacher Moorlandschaft, Bäume vom Wind bewegt, Wolkenbänke am Himmel, erdrückende Melancholie. Braig hatte Mühe, sich von dem Kunstwerk abzuwenden.
    »Wie sieht es aus mit Frauen?«, fragte er.
    »Jonas ist kein Kostverächter, das bestimmt nicht. Wenn sich was ergibt, sagt er nicht nein. Aber er hat, würde ich mal urteilen, keine glückliche Hand. Ich glaube, so etwas gibt es. Pech im Spiel, Glück in der Liebe, so heißt das Sprichwort, oder? Bei Jonas ist es eher umgekehrt. Frauen bringen ihm nicht lange Glück. Er versucht es trotzdem immer wieder. Haben Sie die depressive Stimmung in vielen seiner Zeichnungen gesehen? So etwa läuft es bei ihm mit Frauen, würde ich mal sagen. In letzter Zeit tat er sehr geheimnisvoll. Ich glaube, da ist was am Laufen. Aber noch nicht lange.«
    »Mit einer Freundin. Sie haben sie gesehen?«
    »Einmal kurz. Aber ich weiß natürlich nicht, ob das die Frau war, mit der er was hat. Sie kam mit ihm, Arm in Arm, aber das will nichts heißen.«
    »Können Sie sie beschreiben?«
    »Ha, so Mitte dreißig, etwas jünger als er, aber nicht viel, recht groß für eine Frau, lange, hellblonde Haare. Und sie war stark angemalt, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Braig nickte, signalisierte Zustimmung.
    »Sie hatte es ziemlich eilig«, fuhr Heger fort, »jedenfalls, als ich die Treppe hochkam.«
    »Die Frau wollte gerade gehen?«
    »Nein, im Gegenteil, er öffnete in dem Moment, als ich hochstieg, seine Tür, und sie drückte ihn schnell in die Wohnung, ich glaube, damit ich sie nicht richtig sehen konnte.«
    »Was sich aber doch nicht ganz vermeiden ließ.«
    Josef Heger lachte. »Nein, ich war ja neugierig, wen er da jetzt wieder anschleppte und glotzte deshalb schon von der Treppe aus. Da sah ich ihr Gesicht, als sie sich kurz umdrehte.«
    Braig ließ sich die Beschreibung der Frau durch den Kopf gehen, konnte damit nichts anfangen. Gabriele Krauter dahinter zu vermuten schien ihm utopisch, sie war zwar im beschriebenen Alter, hatte aber sonst keine Gemeinsamkeiten mit Hegers Angaben. Es sei denn, sie hätte eine Perücke getragen und sich extrem stark stark geschminkt.
    Absurd, überlegte er, völlig absurd. Nur weil die Leiche dort gefunden wurde, kam sie noch nicht automatisch als Mörderin in Frage. Er musste die Wohnung Altmaiers auf Fotos hin durchsuchen. Vielleicht konnte Heger die Frau irgendwo entdecken. Sonst mussten sie auf seine Beschreibung hin ein Phantombild erstellen und nach ihr suchen. Vielleicht kamen sie über die Frau an den Mörder. Vorher aber musste der Mann die Leiche identifizieren.
    »Was ist mit seiner Arbeit. Hat er nette Kollegen? Oder gab es mal Streit oder Konflikte?«
    Josef Heger schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste. Die Firma sitzt hier, ein kleiner Laden. Zehn Mann ungefähr, was er so erzählte. Zur Zeit sind sie in Echterdingen tätig.«
    »Wo?«
    »In Echterdingen, nicht weit vom Flughafen. Altmaier schimpfte über die vielen Flugzeuge.«
    »Interessant. Wissen Sie, wo sie genau arbeiten?«
    Das war der Ansatzpunkt. Hier

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