Schwangerschaft und Geburt
Zweifeln berührt – und das ist gar nicht so verwunderlich, wenn man einmal darüber nachdenkt. Immerhin stellt eine kleine Person, die Sie noch nicht einmal kennengelernt haben, bereits Ihr ganzes Leben auf den Kopf und unerwartete körperliche und emotionale Anforderungen an Sie. Jeder Aspekt Ihres Lebens – zum Beispiel wie Sie Ihre Abende verbringen, wofür Sie Ihr Geld ausgeben, was Sie gern essen und trinken oder wie oft (und wie) Sie miteinander schlafen – wird jetzt schon durch dieses Kind verändert, und nach der Geburt werden weitere Veränderungen folgen.
Dieser Zwiespalt, in dem Sie sich vor der Geburt befinden, ist nicht nur verständlich und ganz normal, sondern auch gesund. Stellen Sie sich dem Problem jetzt, dann haben Sie die Chance, sich mit Ihren Gefühlen auseinanderzusetzen und sich auf diese großen Veränderungen in Ihrem Leben einzustellen, bevor das Baby auf die Welt kommt. Am besten sprechen Sie über alles, miteinander und mit Freunden, die bereits Eltern sind (und die Sie sicher in vielen Dingen beruhigen können).
Zweifellos ist es eine lebensverändernde Erfahrung, Eltern zu werden – mit anderen Worten, Ihr Leben wird nie wieder dasselbe sein. Aber wie alle Eltern Ihnen bestätigen werden – und wie Sie bald selbst feststellen werden –, wird sich dieser neue Lebensabschnitt wahrscheinlich als das Beste herausstellen, was Sie jemals erlebt haben.
Unerwünschte Ratschläge
»Jetzt, da es offensichtlich ist, dass ich schwanger bin, will mir jeder – von meiner Schwiegermutter bis hin zu wildfremden Leuten im Fahrstuhl – gute Ratschläge geben. Das macht mich ganz verrückt.«
D er Bauch einer Schwangeren muss etwas an sich haben, das in jedem den sogenannten Experten wachruft und soziale Barrieren einreißt, die normalerweise jeden Fremden davon abhalten, sich um anderer Leute Angelegenheiten zu kümmern. Beim morgendlichen Joggen im Park müssen Sie sich den Tadel gefallen lassen: »Und das in Ihrem Zustand!« Schleppen Sie zwei Tüten mit Lebensmitteln vom Supermarkt nach Hause, müssen Sie sich anhören: »Meinen Sie nicht, dass das zu schwer für Sie ist?« Und wenn Sie sich in der Eisdiele eine doppelte Portion Eiscreme genehmigen, erhebt bestimmt jemand mahnend den Zeigefinger: »Den Babyspeck werden Sie nicht so leicht wieder los, meine Liebe.«
Wie soll sich eine werdende Mutter angesichts dieser vielen gut gemeinten Ratschläge verhalten? Zuerst sollten Sie immer daran denken, dass das meiste von dem Gesagten vermutlich Unsinn ist. Sollten sich trotzdem nagende Zweifel einstellen, ob der eine oder andere Ratschlag nicht vielleicht doch richtig ist, fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Ihre Hebamme.
Ob nun glaubwürdig oder offensichtlich lächerlich, lassen Sie sich von diesen unerwünschten Ratschlägen nicht auf die Palme bringen – denn wer kann schon zusätzlichen Stress gebrauchen? Bewahren Sie stattdessen Ihren Humor, und probieren Sie einen der beiden folgenden Vorschläge aus: Erklären Sie den wohlmeinenden Fremden, Freunden oder Verwandten ganz höflich, dass Sie einen sehr vertrauenswürdigen Arzt haben, der Sie in Schwangerschaftsfragen berät, und Sie deshalb keine Ratschläge von anderen annehmen können. Oder bedanken Sie sich ebenso höflich mit einem Lächeln, und gehen Sie dann schnurstracks Ihres Weges.
Aber ganz egal, wie Sie mit unerwünschten Ratschlägen umgehen wollen, Sie sollten sich langsam daran gewöhnen. Denn wenn es jemandem gelingt, die Schar von Ratgebern noch schneller anzulocken als eine Schwangere, dann eine Mutter mit einem Neugeborenen.
Unerwünschte Berührungen
»Seit man meinen Schwangerschaftsbauch sieht, kommen Freunde, Kollegen und sogar Fremde auf mich zu und berühren Ihn, ohne mich vorher zu fragen. Ich fühle mich dabei sehr unwohl.«
S ie sind rund, sie sind niedlich, und in ihnen schlummert noch etwas viel Niedlicheres. Machen wir uns doch nichts vor, Schwangerschaftsbäuche schreien förmlich danach, berührt zu werden. So manchen mag ein unwiderstehlicher Drang überkommen, den Bauch einer Schwangeren zu berühren, dabei ist es eigentlich völlig unangebracht – vor allem ohne Erlaubnis der betreffenden Frau.
Manche Frauen haben nichts dagegen, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen; anderen macht es sogar Spaß. Aber wenn diese ungebetenen Berührungen Sie stören, dann sagen Sie es offen und ehrlich (aber höflich): »Ich weiß, ihr würdet meinen Bauch nur allzu gern anfassen, aber ich möchte das
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