Schwangerschaft und Geburt
medizinisch oder versicherungstechnisch durchführbar). Es handelt sich nicht um einen bindenden Vertrag, sondern um eine schriftliche Vereinbarung zwischen Patient und Arzt und/oder dem Krankenhaus oder Geburtshaus. Ein gut durchdachter Geburtsplan kann nicht nur für ein besseres Geburtserlebnis sorgen, sondern auch unrealistische Erwartungen, Enttäuschungen und Konflikte oder Missverständnisse zwischen der Gebärenden und ihren Geburtshelfern vermeiden. Einige Ärzte bitten werdende Eltern grundsätzlich, einen Geburtsplan zu formulieren, andere nehmen Vorschläge bereitwillig an. In jedem Fall fördert ein solcher Plan die Kommunikation zwischen Arzt und Patient.
Einige Geburtspläne legen nur grundsätzliche Dinge fest, andere gehen sehr ins Detail (bis hin zur Musik und Beleuchtung im Kreißsaal). Da jede werdende Mutter anders ist – nicht nur in Bezug auf ihre Wünsche und Vorstellungen, sondern auch auf ihre Möglichkeiten angesichts des individuellen medizinischen Hintergrunds –, sollte ein Geburtsplan auf den jeweiligen Fall abgestimmt sein (schreiben Sie also nicht bei Ihrer Freundin ab). Einige Punkte, die Sie womöglich in einem Geburtsplan klären möchten, sind unten aufgelistet. Die Liste soll als Leitfaden dienen, aus dem Sie einzelne Punkte auswählen können, die Ihnen für die Geburt wichtig sind.
Muskelspiel
I hr Baby ist zwar noch nicht bereit für die Geburt, aber Sie können nicht zu früh damit beginnen, Ihren Körper – und besonders Ihre Beckenbodenmuskulatur – auf den großen Tag vorzubereiten. Sie haben nie über Ihre Beckenbodenmuskeln nachgedacht oder vielleicht gar nicht gewusst, dass Sie welche haben? Jetzt wird es Zeit, das Augenmerk auf sie zu richten. Die Beckenbodenmuskulatur stützt den Uterus, die Blase und den Darm und kann sich bei der Geburt enorm dehnen. Die Muskeln des Beckenbodens sorgen auch dafür, dass nicht ungewollt Urin tröpfelt, wenn Sie husten oder lachen (das weiß man oft erst zu schätzen, wenn es nicht mehr der Fall ist, wie bei postnataler Inkontinenz). Und nicht zuletzt können unsere überaus nützlichen Beckenbodenmuskeln auch für ein überaus befriedigendes sexuelles Erleben sorgen.
Glücklicherweise gibt es Übungen, mit denen man diese Wundermuskeln ohne großen Aufwand (ohne Sportsachen, ohne Fitnessstudio, ohne Schweiß) trainieren kann. Sie müssen sich nur dreimal täglich fünf Minuten diesen auch Kegeltraining genannten Beckenbodenübungen widmen, und schon profitieren Sie von einer langen Liste kurzfristiger und langfristiger Vorteile. Eine gestärkte Beckenbodenmuskulatur mindert zahlreiche Schwangerschaftssymptome und postnatale Beschwerden von Hämorrhoiden bis Inkontinenz. Sie kann einen Dammschnitt oder Dammriss während der Geburt vermeiden. Außerdem sorgt regelmäßiges Kegeltraining während der Schwangerschaft dafür, dass sich Ihre Vagina nach dem großen Auftritt Ihres Babys leichter wieder zusammenzieht.
Überzeugt? Hier eine Übung: Spannen Sie die Muskeln um Vagina und Anus an, und halten Sie die Spannung (wie beim Zurückhalten von Urin) bis zu zehn Sekunden. Dann lassen Sie langsam wieder locker und wiederholen die Übung. Ziel sollte sein, dreimal am Tag jeweils 20-mal die Beckenbodenmuskulatur anzuspannen. Achten Sie darauf, dass Sie sich ganz auf den Beckenboden konzentrieren, nicht auf andere Muskeln. Wenn sich Ihre Bauch-, Oberschenkel-oder Gesäßmuskeln anspannen, kommt der Beckenboden zu kurz. Machen Sie diese Übung zum Hauptzeitvertreib während der Schwangerschaft (vor der roten Ampel, beim Lesen Ihrer E-Mails, in einer Schlange oder am Schreibtisch), und Sie werden merken, wie Ihnen eine gestärkte Beckenbodenmuskulatur zugutekommt. Die positive und angenehme Wirkung können Sie und Ihr Partner auch beim Geschlechtsverkehr spüren!
Wie lange möchten Sie noch zu Hause bleiben, nachdem die Wehen eingesetzt haben? Ab welchem Zeitpunkt möchten Sie lieber ins Krankenhaus oder Geburtshaus?
Möchten Sie nicht nur liegen, sondern auch herumlaufen oder sitzen?
Möchten Sie eine persönliche Atmosphäre durch Musik, Beleuchtung oder Gegenstände von zu Hause schaffen?
Möchten Sie das Ereignis fotografieren oder filmen?
Möchten Sie einen Spiegel, damit Sie sehen, wie das Kind austritt?
Außerdem sollten Sie über den Einsatz folgender Verfahren und Hilfsmittel nachdenken:
Zugang für Infusionen
Schmerzmittel, und wenn ja, welche Schmerzmittel
Intervallüberwachung des Fötus oder kontinuierliche elektronische
Weitere Kostenlose Bücher