Schwangerschaft und Geburt
ausgesetzt sind – deren Mütter gegen Ende der Schwangerschaft zum ersten Mal eine Herpesinfektion bekommen –, haben eine Chance von bis zu 50 Prozent, dass sie einer Ansteckung entgehen. Und schließlich scheint diese durchaus ernst zu nehmende Krankheit bei Neugeborenen heutzutage in einer milderen Form aufzutreten als früher.
Wenn Sie also das erste Mal an Herpes erkrankt sind, bevor Sie schwanger wurden, was wahrscheinlich der Fall ist, dann ist das Risiko für Ihr Baby sehr gering und kann bei guter medizinischer Versorgung zusätzlich reduziert werden.
Frauen, die schon länger unter Herpes leiden und in ihrer Schwangerschaft einen neuen Schub bekommen, werden meistens mit antiviralen Medikamenten (Virustatika) behandelt. Frauen, die bei Geburtsbeginn unter aktivem Herpes leiden, werden gewöhnlich per Kaiserschnitt entbunden. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass das Neugeborene infiziert worden ist, wird es ebenfalls mit einem antiviralen Medikament behandelt.
Nach der Entbindung können Sie Ihr Kind mit entsprechenden Vorsichtsmaßregeln ganz normal versorgen und stillen, ohne den Virus zu übertragen – auch wenn Sie einen aktiven Infektionsschub erleiden.
Symptome des Genitalherpes
W enn die Herpesinfektion während der Schwangerschaft zum ersten Mal auftritt, ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass der Fötus angesteckt wird. Treten folgende Symptome bei Ihnen auf, müssen Sie von einer Infektion ausgehen und sich mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen: Fieber, Kopfweh, Unwohlsein und Gliederschmerzen über zwei oder mehr Tage, begleitet von Schmerzen im Genitalbereich, Juckreiz und Schmerzen beim Wasserlassen, Ausfluss aus Scheide und Harnröhre, Druckempfindlichkeit in der Leiste sowie entzündete, Bläschen mit verkrusteten Belägen. Die Bläschen heilen meistens innerhalb von zwei bis drei Wochen ab, innerhalb deren die Krankheit noch ansteckend ist.
Ihre Schwangerschaftsgeschichte
In-vitro-Befruchtung (IVF)
»Ich habe mein Kind durch künstliche Befruchtung empfangen. Wie wird sich das auf meine Schwangerschaft auswirken?«
Z unächst einmal ganz herzlichen Glückwunsch zu Ihrem IVF-Treffer! Nach allem, was Sie bis dahin durchgestanden haben, haben Sie sich einen komplikationsfreien Schwangerschaftsverlauf redlich verdient – und das ist zum Glück auch sehr wahrscheinlich. Die Tatsache, dass die Empfängnis nicht im Bett, sondern im Labor stattgefunden hat, sollte keinen Einfluss auf Ihre Schwangerschaft haben, zumindest nicht nach Ablauf des ersten Schwangerschaftsdrittels. Zu Beginn wird es jedoch einige Besonderheiten geben, die Sie bei Ihrer Schwangerschaft und der Schwangerschaftsvorsorge berücksichtigen müssen. Die ersten sechs Wochen einer IVF-Schwangerschaft sind meistens nervenaufreibender als andere Schwangerschaften, denn ein positives Testergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Schwangerschaft auch bestehen bleibt, und weitere Versuche stellen oft eine große psychische und finanzielle Belastung dar. Außerdem ist es auch noch nicht sicher, wie viele der Reagenzglasembryonen sich zu einem Fötus entwickeln. Falls Sie in vorangegangenen Versuchen Fehlgeburten erlitten haben, kommt erschwerend hinzu, dass Sie sich womöglich beim Geschlechtsverkehr und anderen körperlichen Aktivitäten zurückhalten müssen.
Ist diese Zeit überstanden, können Sie damit rechnen, dass Ihre Schwangerschaft genauso verläuft wie bei anderen Frauen. Außer Sie sind mit mehreren Föten schwanger, was bei über 30 Prozent der IVF-Müttern vorkommt. In diesem Fall lesen Sie Kapitel 16.
Zum zweiten Mal dabei
»Ich bin zum zweiten Mal schwanger. Wird diese Schwangerschaft anders sein als die erste?«
D a keine Schwangerschaft genau gleich wie die andere verläuft, kann man nicht voraussagen, wie sich diese neun Monate von der ersten Schwangerschaft unterscheiden werden. Es gibt aber ein paar allgemeingültige Regeln über zweite und folgende Schwangerschaften, die zumindest zum Teil zutreffen (wie bei allen Regeln gilt auch hier: Sie treffen nicht immer und überall zu):
Möglicherweise »fühlen« Sie sich früher schwanger. Die meisten Frauen sind beim zweiten Mal stärker auf die Symptome der Frühschwangerschaft eingestellt und eher in der Lage, sie zu deuten. Die Symptome selbst können sich von denen der ersten Schwangerschaft unterscheiden – vielleicht leiden Sie mehr oder weniger stark unter Morgenübelkeit, Verdauungs-oder Magenbeschwerden. Vielleicht werden Sie
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