Schwangerschaft und Geburt
Bei manchen Menschen ist zu Beginn auch die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Viele müssen zunächst mehr husten als sonst, weil sich der Schleim, der sich in den Lungen festgesetzt hat, plötzlich leichter löst.
Das Zittern, das beim Nikotinentzug häufig auftritt, lässt sich abmildern, wenn man auch auf Koffein verzichtet, denn Koffein verstärkt das Zittern eher. Jetzt sind viel Ruhe (um die Müdigkeit zu überwinden) und Bewegung (um die aufputschende Wirkung des Nikotins zu ersetzen) angesagt. Wenn Sie sich sehr benommen fühlen, vermeiden Sie Aktivitäten, die eine hohe Konzentration erfordern, aber gehen Sie Aktivitäten nach, bei denen Sie nicht viel nachdenken müssen. Hilfreich ist auch, wenn Sie sich an Orten aufhalten, wo Rauchen verboten ist. Wenn Sie durch den Entzug ernsthafte Depressionen bekommen, setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Die schlimmsten Entzugserscheinungen dauern einige Tage bis einige Wochen, aber von den Vorteilen der Entwöhnung profitieren Sie und Ihr Baby ein Leben lang. Lesen Sie den Kasten mit Tipps zur Raucherentwöhnung.
Passivrauchen
»Mein Mann ist Raucher. Ist das für unser Baby gefährlich?«
R auchen schädigt nicht nur den Raucher, sondern alle Personen in seiner Nähe, also auch einen Fötus, dessen Mutter sich in der Nähe eines Rauchers aufhält. Wenn Ihr Mann (oder eine andere Person, mit der Sie viel zusammen sind) raucht, nimmt Ihr Baby fast so viele Schadstoffe auf, wie wenn Sie selbst rauchen würden.
Wenn Ihr Mann sagt, dass er das Rauchen nicht aufgeben kann, bitten Sie ihn, wenigstens nicht im Haus zu rauchen, wo Sie mit dem Baby sind (aber denken Sie daran, dass der Rauch mit seinen schädlichen Nebenprodukten an Kleidern und Haut haftet, das heißt, Sie sind ihm zu einem gewissen Grad immer noch ausgesetzt). Natürlich wäre es am besten, er würde das Rauchen aufgeben, nicht nur für seine eigene Gesundheit, sondern auch für das langfristige Wohl des Kindes. Wenn Eltern oder ein Elternteil rauchen, besteht ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod im Kleinkindalter und allgemein für Atemwegserkrankungen und Lungenschäden selbst bis ins Erwachsenenalter. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Kinder selbst einmal rauchen, ist ebenfalls erhöht.
Vielleicht bekommen Sie Ihre Freunde und Verwandten nicht dazu, das Rauchen ganz aufzugeben, aber möglicherweise schaffen Sie es, dass sie das Rauchen in Ihrer Nähe einschränken (sonst dürfen Sie nicht mehr so viel Zeit mit ihnen verbringen). Rauchende Kollegen lassen sich von Ihrem Arbeitsplatz leichter verbannen, wenn es entsprechende Gesetze und Erlasse gibt. Nach dem Mutterschutzgesetzt in Deutschland dürfen Frauen, die selbst nicht rauchen, am Arbeitsplatz nicht der Einwirkung von Tabakrauch durch Mitarbeiter/innen ausgesetzt sein.
Marihuana
»Seit Jahren rauche ich ab und zu Marihuana – aber nur in Gesellschaft. Könnte dies das Baby, das ich erwarte, geschädigt haben? Und ist Kiffen in der Schwangerschaft gefährlich?«
D a s Kiffen lassen Sie jetzt lieber sein. Gewöhnlich wird Paaren, die ein Baby machen wollen, von Marihuana abgeraten, weil sich dies negativ auf die Empfängnisfähigkeit auswirken kann. Für Sie kein Thema, weil Sie bereits schwanger sind. Und nach heutigem Wissensstand gibt es keinen Beleg, dass der Fötus Schaden nehmen kann, wenn vor der Empfängnis Marihuana geraucht wurde.
Doch jetzt, wo Sie schwanger sind, ist es höchste Zeit, vom Marihuana wegzukommen. Die Auswirkungen von Marihuana auf das Ungeborene sind noch nicht abschließend untersucht, und die vorliegenden Studien sind nicht besonders hilfreich. Das liegt daran, dass der Gebrauch von Marihuana – wie bei vielen anderen Lebensgewohnheiten – nicht isoliert untersucht werden kann. Frauen, die während der Schwangerschaft kiffen, trinken häufig auch Alkohol, rauchen Zigaretten oder nehmen noch andere Drogen zu sich, was die Datenerhebung uneindeutig macht (ist das Baby vom Marihuana, vom Bier oder den Zigaretten geschädigt?). Außerdem gehen Marihuana rauchende Frauen oft nur unregelmäßig zur Schwangerschaftsvorsorge, weshalb es schwer zu sagen ist, ob die Schädigung am Kiffen oder an der schlechteren medizinischen Vorsorge liegt. Wir wissen aber über den Marihuanagebrauch in der Schwangerschaft, dass die Droge die Plazentaschranke überschreitet. Das bedeutet: Wenn Sie kiffen, kifft Ihr ungeborenes Baby mit. Einige Studien zeigen, dass Marihuanakonsum
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