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Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Damentoilette abzusetzen? Wie gut würde ihre Bewachung sein? „Wer wird mitkommen?“
    „Gracia schickt Perry, Sybell, Madlene, Darion und mich. Begeistert war sie nicht von dem Vorschlag, aber Perry und Sybell haben sie überzeugt. Besonders Sybell meinte, es sei wichtig, dass du entspannst. Sie hat außerdem vorgeschlagen, dass ich dich regelmäßig massiere.“
    „Das hat sie nicht.“
    Mai lächelte und verbarg die Zähne hinter ihrer Hand. „Beweis mal das Gegenteil.“
    Amalia war viel zu überwältigt, dass sie Kim doch noch retten konnte, um mit Mai zu diskutieren. Gleichzeitig hatte sie Angst. Rene konnte sie töten, bevor Aurelius zurück war.
    „Hast du von Aurelius gehört? Hat er sich gemeldet?“
    Mai schüttelte den Kopf. „Soweit ich weiß, ist er am Abend zurück.“
    Das war zu spät. Viel zu spät. Sie atmete tief ein und griff nach der Lederhose. Sie durfte Kim nicht warten lassen.
    Amalia trat – von vier Vampiren in Lederkluft flankiert – auf das schmiedeeiserne Tor des Anwesens zwischen den hohen Steinmauern zu. Das Tor schwang auf, und zum ersten Mal seit Tagen konnte sie das Gelände verlassen.
    Sie erblickte fünf schwere Maschinen, bewacht von Mai, die auf der mittleren Maschine hockte und Amalia zuwinkte.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen setzte sie den Helm auf. Es war seltsam, Mai auf einem Motorrad zu sehen. Sie wirkte wie eine andere Frau, selbstbewusst und ... Amalia suchte in Gedanken das richtige Wort. Animalisch traf es am besten.
    Sybell wandte sich an Amalia. Obwohl ihre Stimme leise war, durchdrang sie Amalias Helm mühelos. „Du wirst alles tun, was Mai dir sagt. Bleib immer in unserer Mitte. Zwei von uns fahren hinter dir, zwei vor dir. Hast du das verstanden?“
    Sie nickte.
    Madlene lächelte ermutigend, während sie auf ihre Maschine stieg. Darion saß bereits auf einem der vorderen Motorräder und drehte ihr den Rücken zu.
    Sie stieg hinter Mai auf.
    „Gut festhalten!“, rief Mai nach hinten. „Besonders beim Anfahren! Drück dich hübsch eng an mich!“
    Amalia war sicher, dass Mai bei diesen letzten Worten lüstern grinste. Sie presste sich an Mais Rücken und umschlang ihre Hüfte.
    Es war ein tolles Gefühl, über das Land zu rasen und Felder und Wälder an sich vorbeifliegen zu sehen. Die Vampire fuhren in perfekter Formation. Amalia sah kopfschüttelnde Autofahrer, die sich darüber aufregten, dass jeweils zwei Motorräder nebeneinander fuhren, aber die Maschinen hielten die Autos nicht auf. Sie hielten sich exakt an die Richtgeschwindigkeiten und fuhren mit einer fast unheimlichen Präzision auf den Zentimeter genau innerhalb der Formation. Selbst Mai überraschte Amalia mit ihrem Können.
    Es dauerte keine zwanzig Minuten, bis die Skyline von Frankfurt sich vor ihnen abzeichnete Sie brausten am Main entlang und hatten einen traumhaften Blick auf die Hochhäuser „Mainhattans“, wie die Frankfurter ihre Innenstadt liebevoll und vielleicht auch ein wenig spöttisch nannten. Amalia war vor wenigen Jahren in Amerika gewesen und kannte den Unterschied zwischen den Häusermeeren der US-Großstädte und der Bankenstadt am Main.
    Sie hielten in der Innenstadt, mitten in der Fußgängerzone. Ein Uniformierter kam auf sie zu, und Amalia erwartete Ärger wegen des verbotenen Abstellens der Motorräder neben der Touristen-information. Der breitschultrige Polizist ging aber zu Darion und grinste dabei Amalia an, sodass sie die spitzen Eckzähne erkannte. „Der Platz ist sauber. Ich kann keine Werwölfe riechen oder orten.“
    „Danke, Mike. Dann wollen wir mal.“ Darion sah so begeistert aus, als müsse er in einem rosa Tutu vor einem Haufen Kinder auftreten.
    Er kam auf sie zu und packte sie am Arm, kaum dass sie abgestiegen war. „Ich weiß nicht, was du mit Perry und Sybell gemacht hast, dass sie dir diese Aktion ermöglicht haben“, zischte er in ihre Richtung. „Aber ich werde dafür sorgen, dass dir nichts geschieht.“
    „Du zerquetschst meinen Arm“, sagte sie so ruhig sie konnte.
    Darion ließ sie los. „Und wohin möchte Madam jetzt gehen? Schuhe kaufen?“
    Amalia warf nervös einen Blick auf die Kirchturmuhr, die keine zehn Meter entfernt gegenüber von Kaufhof aufragte. „Da drüben ist ein Kino. Lass uns nachsehen, was dort läuft.“
    „Kino?“ Darion schüttelte den Kopf. „Einen Film hättest du auch im Anwesen sehen können.“
    Sie hob stolz das Kinn. „Aber als Gefangene. Hier kann ich mir zumindest einbilden, frei zu sein und

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