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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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Verdacht wovon?“, meldete sich Livian zu Wort.
    „Das müssen wir herausfinden“, sagte Caez eifrig, „wir warten, bis es dunkel wird, dann holen wir uns Pferde aus Yuastans Stall.“ Er senkte den Blick. „Persephone war immer dagegen, zu stehlen, aber wir haben keine Wahl, oder?“
    „Hm“, machte Tony, „aber wohin sollen wir dann gehen?“
    „Wohin schon? Zum Aufseher natürlich“, sagte Caez.
    Die Türen des Fahrstuhls gingen auf und hinderten sie daran, weiter zu reden. Tony musste zugeben, dass ihm die Idee, Pferde zu stehlen, um zum Aufseher zu gelangen, nicht gefiel. Aber er hatte auch kein gutes Gefühl bei Don Yuastan. Warum hatte er sich heute so anders verhalten als bei seinem ersten Besuch?
    Immerhin können wir ihm eins auswischen, indem wir ihm Pferde stehlen.
     
    Als sie Aracas endlich das Tuch abnahmen, waren bestimmt zwanzig Minuten vergangen. Sie waren mit dem Fahrstuhl bis in den Keller gefahren und noch weiter nach unten. Aracas hätte schwören können, dass er einmal, als der Fahrstuhl stehen geblieben war, Caez' Stimme gehört hatte...was tat der hier?
    „Wir sind da“, ertönte die Stimme von einem seiner Begleiter ( wohl eher Bewacher , dachte Aracas mürrisch) hinter ihm, der Aracas das Tuch vom Kopf zog.
    Aracas schüttelte sich die Haare aus den Augen und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Sie mussten weit unter dem Hoirn sein. Es war kalt und feucht und riesige Wurzeln ragten aus der Decke. Wasser lief langsam an ihnen herunter.
    „Was machen wir hier?“, fragte Aracas misstrauisch.
    Der zweite seiner Bewacher öffnete wortlos eine schwere Tür in der Wand und schob ihn voraus in den Raum. So konnte man diese kleine Höhle zwar nicht nennen, dort sah es nicht anders aus als auf der anderen Seite der Tür. Manche der Wurzeln, die hier hingen, reichten bis auf den Boden. Eine kleine Lampe spendete spärliches, grünblaues Licht und warf gespenstische Schatten an die Wände.
    „Du wartest hier, bis der Oberste kommt“, wurde ihm mittgeteilt, „du kannst es dir hier ja bequem machen.“
    Bequem? Das war lächerlich. Alles, was der Raum zu bieten hatte, war ein verstaubtes Regal, ein uralter Tisch, von dem Spinnweben herabhingen, und ein dazugehöriger Stuhl.
    Aracas' Fesseln wurden gelöst und die Tür schloss sich hinter ihm.
    Aracas starrte den Beiden perplex hinterher. Was soll das denn?
    Er hatte etwas mehr erwartet. Er hatte sogar damit gerechnet, dass sie ihn foltern würden, um an Informationen zu kommen, und dann verschwanden sie einfach so.
    Die kleine Lampe flackerte und die Schatten der Wurzeln bewegten sich an den Wänden. Aracas fragte sich, was für eine Pflanze so große Wurzeln hatte, immerhin hatte er gedacht, dass er sich noch unterhalb des Hoirns befand.
    Er riss sich zusammen und schritt in der Höhle auf und ab. Das leise Tropfen des Wassers von den Wänden machte ihn nervös. Warten war noch nie seine Stärke gewesen.
    Nach scheinbar endlos langer Zeit klapperte die Tür und Yuastan trat herein, gefolgt von den beiden Bewachern.
    „Das wurde aber Zeit“, empfing Aracas sie unhöflich und blieb direkt vor Yuastan stehen.
    „Es würde Ihnen guttun, etwas höflicher zu sein“, sagte Yuastan kühl.
    „Zu Ihnen?“, fragte Aracas ungläubig, „was wollen Sie eigentlich von mir?“
    „Ich sagte es Ihnen bereits vorhin“, antwortete er, „ich will nur wissen, was Sie über Solyce wissen.“
    „Ich weiß gar nichts“, sagte Aracas felsenfest.
    Yuastan schüttelte den Kopf. „Das hatten wir doch alles schon“, seufzte er, „aber Sie wissen hoffentlich, dass Sie hier nicht ohne meine Hilfe raus kommen.“
    Aracas sah ihn stur an. Er wusste selbst, dass er vor einem Problem stand, das er nicht allein lösen konnte.
    „Lieber sterbe ich“, knurrte Aracas. Das geht nicht gut aus...
    Yuastan setzte eine scheinbar bedauernde Miene auf. „Soweit müssen wir es doch nicht kommen lassen.“
    Aracas sagte nichts. Er suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, Yuastan zu entkommen, gelangte aber zu keinem Schluss.
    „Du kannst hier nicht raus“, flüsterte Yuastan, „und du hast auch keines von diesen Bildern bei dir, also kannst du nicht springen.“
    Das ist schlecht, dachte Aracas bitter. Es war sogar sehr schlecht. Er konnte nicht entkommen.
    Aber sie werden mich nicht zum Reden zwingen können, dachte er verbissen, ich werde kein einziges Wort sagen!

Nicht Nachdenken
    Nicht nachdenken. Wenn man sich diese Worte wieder und wieder ins

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