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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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um es zu wärmen.
    Tony wusste nicht, wo Solyce und Aracas so lange abgeblieben waren, aber ihm fiel der sorgenvolle Ausdruck in Aracas' Augen auf.
    Tony war zu müde, um sich große Gedanken darüber zu machen und in weniger als zwei Tagen würden sie hoffentlich den Pass erreicht haben. Dann würde es hoffentlich nicht mehr lange dauern, bis sie Livian gefunden hatten...
    Wie sollen wir sie nur finden?
    Warum mache ich hier eigentlich mit?
    Tony beschloss halbherzig, das auf den folgenden Tag zu verschieben.
    Stattdessen hörte er Persephone und Resa zu, die sich über Resas Eltern unterhielten. Tonys Gedanken drifteten ab zu seiner Vergangenheit. Wie waren seine Eltern wohl gewesen? Und warum hatte er nie etwas von ihnen gehört?
    Es war ganz und gar nicht gerecht, dass man ihn ohne weiteres hatte wegsperren wollen.
    Was hätte ich nur getan, wenn der Unbekannte nicht aufgetaucht wäre...
    Nach und nach verschwanden die anderen schließlich in den Zelten. Mit Ausnahme von Aracas, der überhaupt keine Anstalten machte und stur sitzen blieb, auch noch, als Persephone ohne Kommentar das Feuer löschte.
    Als alle anderen weg waren, ging Tony zu Aracas herüber und fragte ihn: „Willst du wieder die ganze Nacht aufbleiben?“
    Aracas nickte nur schweigend.
    „Na dann“, meinte Tony achselzuckend und ließ ihn allein.
     
    Endlich war er allein...
    Aracas schloss erleichtert die Augen. Kein Verstellen mehr vor den anderen, einfach nur dasitzen und sich Sorgen machen.
    Frustriert lehnte er den Kopf nach hinten. Er wusste nicht mehr, was er von Solyce halten sollte. Wie konnte er nur sagen, dass Aracas töten sollte, wenn es ernst wurde? Er könnte es niemals über sich bringen, könnte es nicht verantworten...
    Es war dunkel und Aracas beobachtete zwei leuchtende, grüne Nachtfalter, die um die beiden Zelte schwirrten.
    Wenn Solyce sich weigerte, den Unbekannten zu suchen, musste Aracas wohl oder übel mit Persephone reden, auch wenn es ihm davor graute. Wenn er es sich so überlegte, hatte er seit zwei Jahren nicht mehr richtig mit ihr gesprochen...es war schon so lange her, dass alles angefangen hatte...er erinnerte sich daran, dass Solyce ihn und den Unbekannten zu ihr geschleppt und um Hilfe gebeten hatte...er war kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden...
    Und heute, nachdem Aracas mit ihm gesprochen hatte, kam es ihm vor, als würde er alles nochmals durchleben. Solyce konnte ihm erzählen, was er wollte, aber Aracas konnte sehen, dass er Angst hatte, dass es ihm schlecht ging.
    Aracas wusste, dass der Unbekannte nicht mehr lange unbekannt sein würde. Er konnte nicht sagen, woher, aber sein Gefühl sagte ihm, dass er schnell etwas unternehmen musste.
    Der Unbekannte wusste zwar alles, aber Aracas war sich nicht sicher, ob er wirklich auf Persephones Anweisungen von damals hören würde...genau genommen konnte er darauf wetten, dass er es nicht tat.
    „Und dann sagt man, Resa sei hier die schreckhafteste“, murmelte er.
    Aracas musste zugeben, dass er skeptisch gewesen war, als Solyce ihm von Resa erzählt hatte...das war wieder eines von den Gesprächen gewesen, bei dem Solyce die Hälfte von dem, was er wusste, zurückgehalten hatte. Genauso war es auch bei Tony. Warum hatte Solyce ihn hergebracht? Und warum hatte er den Unbekannten mit der Aufgabe betraut, ihn aus dem Gefängnis zu holen? Aracas hätte das genauso gekonnt...
    Er schüttelte den Kopf und schob sich die langen Haare aus dem Gesicht. Er hätte es nicht gekonnt. Er hätte niemanden getötet, der Unbekannte mit Sicherheit. Und egal, was Solyce behauptete, Aracas glaubte ihm kein Wort. Niemand, der bei klarem Verstand war, würde so etwas sagen...
    Aracas verdrängte seine Sorgen. Bald würden sie den Pass erreicht haben und dort würden sie hoffentlich Livian finden.
    Ein heller Blitz erleuchtete den Wald. Jetzt fing es auch noch an, zu gewittern...
    „Immerhin regnet es nicht.“
    Aracas verdrehte innerlich die Augen. Er war es nicht gewesen, der das gesagt hatte.
    „Was willst du?“, fragte Aracas tonlos.
    Der Unbekannte lehnte sich neben ihn an den Baum.
    „Ich? Ich wollte nur hallo sagen.“
    „Natürlich.“
    „Warum bist du so schlecht drauf? Es ist eine wunderschöne Nacht!“ Der Unbekannte sprach gerade so laut, dass er niemanden aufweckte.
    „Eigentlich freue ich mich sogar, dich zu sehen!“, meinte Aracas, jetzt gespielt fröhlich, „dann muss ich dich nicht suchen gehen...“ Möglichst unauffällig ließ er seine Hand

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